5Sterne
1Bewertung4Sterne
0Bewertung3Sterne
0Bewertung2Sterne
0Bewertung1Stern
0Bewertung
1 Rezension
Die neue Illias
Der aus unserer Zeit stammende Historiker Thomas Hockenberry wird in einer unbestimmten Zukunft von den griechischen Göttern wiederbelebt, um einer Muse vom Fortgang des Trojanischen Kriegs zu berichten. Bald fällt dem Homerkenner auf, dass die Handlung immer mehr von dem abweicht, was Homer vor Jahrtausenden niedergeschrieben hat. Irgendwann wird ihm dann klar, dass die "Götter" nicht echt, sondern die sogenannten "Neumenschen" sind, die nur gottgleiche Fähigkeiten besitzen. Auch spielt der Krieg nicht auf der Erde, sondern auf dem terraformten Mars. So beschliesst Hochenberry, dem Krieg eine ganz neue Nuance hinzuzufügen...
Ein zweiter Erzählstrang berichtet von den letzten auf der Erde lebenden "echten" Menschen, die (wie H.G Wells "Eloy") einfach in den Tag hinein leben, ohne sich Gedanken zu machen um Geschichte und ihre seltsame Welt, die nur so von "Voynixen" (Robotern), Calibani (Echsenmonstern) und sonstigen Merkwürdigkeiten strotzt. Der 99-jährige Harman jedoch will diese Welt nicht so einfach hinnehmen und startet mithilfe einer uralten Frau namens Savi zu einer Entdeckungsreise...
In der Umgebung der Gasriesen existiert die Zivilisation der "Moravecs" (intelligenten halb-biologischen Maschinen), welche die dritte Erzählebene und das Verbindungsglied zu den anderen Strängen bilden. Durch seltsame Emissionen von Erde und Mars aufmerksam geworden, rüsten sie eine Expedition zu den inneren Planeten aus, um die dortigen Ereignisse zu erforschen: auf der Erde leben nur noch wenige Menschen, auf dem Mars tobt der "Trojanische Krieg" unter Beteiligung der Götter, die die Moravecs sofort angreifen...
Die (teilweise) Auflösung der Story ist verblüffend und wird von Dan Simmons genial zusammengeführt!
Dies war mein "erster Dan Simmons"; erst danach wagte ich mich an die "Hyperion"/"Endymion"-Romane. Zunächst ist der Leser (typischerweise) etwas verwirrt, die Handlung klärt sich jedoch mit zunehmender Länge.
Das Buch erreicht nicht ganz die Klasse von "Hyperion", steht aber dennoch weit über der üblichen ScienceFiction.
FAZIT: Unbedingt lesen! Die Fortsetzung "Olympos" wird dann ebenfalls zur Pflicht und ist fast genauso genial!Vollständige Rezension lesen...