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Soundperlen aus dem Wackie's Archiv

Selbst wenn es wirtschaftlich – die Musikbranche barmt zurzeit fürchterlich – nicht mehr tragbar wäre, Musik zu produzieren, wäre es mir wegen ausbleibender Neuaufnahmen nicht bange, solange Perlen wie die rootsigen Visionen des John Clarke den Weg aus den Musikarchiven dieser Welt finden.

Denn ehrlich gesagt schaffen es nur die wenigsten Songwriter zeitaktuelle Umstände so detailliert zu skizzieren, dass neue Musik zwingend notwendig wäre – musikalische Trends einmal vernachlässigt. Demzufolge sind die größten Hits thematisch so alt wie die Menschheit, handeln sie doch immer wieder von Sex, Drugs & Rock’n’Roll bzw. Love, Weed & Babylon, wenn es sich um Reggae handelt. Das vorliegende Album bedient sich dann auch dieser Themen, obwohl Songs wie „Abortion“ und „Pollution“ dieses Muster brechen und konkret kritisch Stellung beziehen. Letztgenannter Song zählt zusammen mit dem grandiosen „John Brown“ und „Boss I“ zu meinen Favoriten, was die Anspieltipps angeht. Insgesamt gibt es aber keinen Ausfall, so dass sich das Aufzählen weiterer Hits auf das Ablesen der Tracklist bezieht...
Schon der auffällige Name des Albums „Rootsy Reggae / Visions of John Clarke“ sowie fünf doppelt aufgeführte Songs deuten auf eine Besonderheit hin. Es handelt sich nämlich um ursprünglich zwei Alben, die komplett mit der originalen Titelabfolge auf dieser CD enthalten sind. „Visions of John Clarke“ erschien 1979 auf Wackies und weckte sogleich das Interesse von Studio 1 Boss Coxsone Dodd, dessen Vertriebsangebot aber abgelehnt wurde. Daraufhin bot das wie Wackies aus New York stammende Makossa-Label eine Lizensierung an. Daraus resultierte die neue Version des Albums: „Rootsy Reggae“, welche sich mit der Wackie-LP bei fünf Titeln überschneidet, jedoch mit deutlich unterschiedlichen Mixen, anderen Edits und stellenweise neuer Instrumentierung aufwartet.
Beide Alben klingen unglaublich relaxt, wobei sie sich vom Sound deutlich unterscheiden. Es ist kaum zu glauben dass die urbane Kulisse für diese schleppende Coolness die zementierte Hektik des Big Apples sein soll bzw. tatsächlich ist. Wer dubbigen Roots liebt, sollte dieses Album hören ... und das gesamte Bullwackie-Archiv gleich mit.
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