Aufnahme eines Wohnraumes mit einem Heizkörper und anderen weißen Möbeln

In der kalten Jahreszeit ist richtiges Heizen unumgänglich. Schließlich können sich im Winter ansonsten schnell Feuchtigkeit und Schimmel in der Wohnung bilden. Mit ein paar einfachen Tricks lässt sich dies vermeiden. Auch hilft richtiges Heizen beim Energiesparen. Worauf es für maximale Effizienz ankommt und warum du auch an das Lüften denken solltest – in diesem Beitrag erfährst du alles Wissenswerte.

Wann fängt die Heizperiode an?

Fragst du dich, ab wann man im Winter heizen sollte? Je nachdem, wie gut dein Wohnhaus isoliert ist, variiert dieser Wert. Bei Altbauten empfiehlt es sich beispielsweise, bereits bei Außentemperaturen zwischen 15 und 17 Grad Celsius zu heizen. Bei Neubauten, die nach 1995 errichtet wurden, liegt der Richtwert zwischen 12 und 15 Grad Celsius. Aufgrund dieser Orientierungspunkte gilt die Zeit zwischen dem 1. Oktober und dem 30. April als Heizperiode.

Schritt-für-Schritt-Anleitung: Wie heizt man richtig?

Damit die Wohnung auch bei niedrigen Außentemperaturen wohlig warm bleibt und die Heizkosten gleichzeitig jedoch nicht explodieren, gilt es einige Prinzipien zu beachten. Wir fassen zusammen, worauf du beim richtigen Heizen achten solltest.

1. Die richtige Temperatur wählen

In der Regel ist im Wohnbereich eine Temperatur zwischen 20 und 22 Grad Celsius ausreichend. In der Küche und im Schlafzimmer darf es etwas kühler sein. Hier empfehlen sich 17 bis 18 Grad Celsius. Viel tiefer sollte die Temperatur im Winter jedoch nicht sinken, da die Wände sonst auskühlen und das Schimmelrisiko steigt. Das liegt daran, dass kalte Luft weniger Feuchtigkeit aufnehmen kann und sich diese dann an den kalten Wänden absetzt – ein Paradies für Schimmelpilze. Im Bad darf es am wärmsten sein – um die 22 Grad Celsius.

2. Heizkörper freihalten

Damit sich die Wärme vom Heizungskörper optimal im Raum verteilen kann, solltest du diesen nicht mit Möbelstücken verdecken. Stelle Möbel daher mindestens einen halben Meter entfernt auf. Feuchte Kleidung auf dem Heizkörper beeinträchtigt ebenso dessen Leistung. Wie verlockend es im Winter auch sein mag, aufgewärmte Kleidung zu tragen – dies geht immer auf Kosten von effizientem Heizen.

3. Vorhänge schließen und den Wärmeverlust verringern 

Je nachdem, wie gut die Fenster isoliert sind, geht mehr oder weniger Wärme verloren. Diesen Wärmeverlust reduzierst du, indem du die Vorhänge schließt. Wichtig dabei ist jedoch, dass die Vorhänge den Heizkörper nicht verdecken. Ansonsten bleibt die erwärmte Luft zum Großteil zwischen Fenster und Vorhängen und der Raum erwärmt sich nur sehr langsam.

4. Türen geschlossen halten

Energiesparendes Heizen schont deinen Geldbeutel. Die Kosten kannst du beeinflussen, indem du die Türen von beheizten Räumen geschlossen hältst. Denn lässt du beispielsweise die Tür vom warmen Wohnzimmer zum kühleren Flur offen, gelangt die kühlere Luft ins Wohnzimmer. Die Folge: Der Heizkörper muss mehr leisten, um die Temperatur im Wohnzimmer auf einem angenehmen Niveau zu halten – und der Verbrauch steigt.

5. Heizkörper regelmäßig entlüften

Mit der Zeit dringt Luft in den Heizkörper ein und beeinträchtigt seine Leistung. Denn ist zu viel Luft im System, kann sich das warme Wasser nicht gleichmäßig verteilen und die Heizkraft sinkt. Hörst du ein lautes Gluckern und der Heizkörper wird nicht richtig warm, ist es an der Zeit, ihn zu entlüften. Installierst du einen Entlüfter für die Heizung, geht das ganz automatisch.

Intervall-Heizen oder Durchheizen: Sollte man die Heizung immer anlassen?

 

Ist die Heizung aus, entstehen keine Kosten – diese Aussage ist an sich korrekt. Sollte man also durchgehend heizen oder lieber nicht? Viele heizen in Intervallen, sodass die Heizung abwechselnd für einige Zeit an ist oder komplett ausgeschaltet wird. Das ist jedoch nicht energieeffizient. Denn heizt du im Winter nicht richtig, da du beispielsweise tagsüber außer Haus oder länger im Urlaub bist, kühlt die Wohnung schnell aus. Um die Temperatur anschließend wieder auf ein angenehmes Niveau zu heben, benötigt es viel Energie.

Wie viele Stunden am Tag sollte man also heizen? Am effizientesten heizt du, wenn du die Heizung 24 Stunden am Tag durchgehend auf niedriger Stufe laufen lässt – auch wenn du nicht zu Hause bist. Denn dann muss sie weniger arbeiten, um später wieder die Wunschtemperatur in der Wohnung zu erreichen. Stelle den Thermostat des Heizkörpers daher so ein, dass die Temperatur nicht unter 16 Grad Celsius fällt. Wähle bei analogen Heizungsreglern dafür die Stufe 2.

Wie sollte man nachts heizen?

In der kalten Jahreszeit sollte die Heizung konstant laufen, damit die Wände nicht auskühlen. Aber es gilt, richtig zu heizen – auch nachts. Im Vergleich zum Tag darf die Temperatur während der Nacht etwas niedriger sein. Im Schlafzimmer empfehlen sich für eine angenehme Nachtruhe zwischen 17 und 18 Grad Celsius. In den Wohnräumen kannst du die Temperatur auf bis zu 16 Grad Celsius herunterregeln und so Energie sparen. Viele elektrische Heizungsthermostate bieten die Möglichkeit, Zeitprogramme festzulegen. So kannst du einstellen, wann die Heizung am Abend etwas herunterfährt und wann sich die Wohnung morgens wieder auf deine Wohlfühltemperatur erwärmt. Ein Temperaturfühler in der Heizung reguliert sie dabei.

Richtig heizen und lüften: Warum beides wichtig ist 

Neben den Grundlagen des richtigen Heizens ist es ebenso wichtig, regelmäßig zu lüften. Denn sowohl beim Atmen, Kochen oder Duschen gibst du Feuchtigkeit an die Luft ab. Indem du lüftest, leitest du die Feuchtigkeit aus der Wohnung und beugst so einer Schimmelbildung vor. Am effizientesten ist das Stoßlüften: Im Winter solltest du dafür viermal täglich die Fenster für drei bis fünf Minuten weit öffnen, sodass ein Durchzug entsteht. Das versorgt deine Wohnung schnell mit Frischluft. Denke daran, die Heizung abzudrehen, bevor du lüftest. Drehst du sie anschließend auf, ist der Raum bereits in wenigen Minuten wieder angenehm warm. So einfach ist richtiges Heizen und Lüften.

Übrigens:

Mit gekippten Fenstern gelangt kaum Frischluft in die Wohnung. Gleichzeitig geht viel Wärme verloren und der Raum kühlt schnell aus. Dadurch ist der Energieaufwand höher, um ihn wieder zu erwärmen. Halte die Fenster daher lieber geschlossen und öffne sie nur zum Stoßlüften.

Das Wichtigste auf einen Blick

Damit deine Wohnung in der kalten Jahreszeit angenehm temperiert ist, solltest du ganztägig moderat heizen. Außerdem ist es ratsam, mehrmals täglich für einige Minuten stoßzulüften. So gelangt ausreichend Frischluft in die Wohnung und Feuchtigkeit wird nach außen geleitet. Einer Schimmelbildung beugst du so effizient vor. Beim richtigen Heizen kommt es zudem auf die Temperatur an. Die Wohlfühltemperatur ist sehr individuell. Je niedriger sie ist, desto energiesparender heizt du. Dennoch sollte die Temperatur nicht unter 16 Grad Celsius liegen. Tagsüber empfiehlt sich für Wohnräume eine Temperatur von rund 21 Grad Celsius.

Die Inhalte dieses Beitrags werden mit großtmöglicher Sorgfalt recherchiert. Dennoch ist das Auftreten etwaiger Fehler nicht immer auszuschließen. Eine Haftung für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität kann daher trotz eingehender Prüfung nicht übernommen werden.

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