Nahaufnahme einer Person mit Schutzhandschuhen, die mit einem Messer Dämmmaterial zuschneidet. Im Hintergrund ist eine Holzstruktur zu erkennen.

Spätestens seit dem Anstieg der Energiekosten fragen sich viele Hausbesitzer*innen: Was bringt die Wärmedämmung? Die Antwort lautet: Dadurch lassen sich Heizkosten sparen. Wie viel genau, hängt allerdings von vielen verschiedenen Faktoren ab – beispielsweise von der Bausubstanz, dem gewählten Material oder der Methode. Die Kosten für die Wärmedämmung sollten langfristig unter den Einsparungen liegen, die durch die isolierenden Maßnahmen erzielt werden. Diese Einsparungen werden in der Regel über einen längeren Zeitraum, die sogenannte Amortisationszeit, berechnet. Was du bei der Wärmedämmung beachten solltest und welchen Einfluss sie auf die Heizkosten hat, erfährst du in diesem Artikel.

Haus dämmen: Was bewirken die verschiedenen Methoden der Dämmung?

Eine gute Dämmung ist der Schlüssel zu niedrigeren Heizkosten und einem energieeffizienten Zuhause. Doch welche Dämmmethode ist die richtige für dein Haus? Ob Einblasdämmung für Hohlräume oder eine umfassende Fassadendämmung – jede Methode hat ihre spezifischen Vorteile und ist für unterschiedliche Gebäudetypen geeignet: 

Einblasdämmung

Die Einblasdämmung ist ideal für Häuser mit zweischaligem Mauerwerk und eignet sich für Hohlräume ab einer Breite von 3,5 Zentimetern. Dabei werden mithilfe eines speziellen Geräts lose Dämmstoffe wie Flocken oder Granulat in die Zwischenräume der Wände eingeblasen. Diese Methode hat den Vorteil, dass die Fassade nahezu unverändert bleibt, was sie besonders für Altbauten attraktiv macht. Zudem punktet die Einblasdämmung durch ihre hohe Effizienz und vergleichsweise niedrige Kosten. 

Die Einsparpotenziale sind beachtlich: Bis zu 80 Prozent der Wärmeverluste über das Mauerwerk können so verhindert werden – eine deutliche Reduzierung der Heizkosten.

Fassadendämmung

Wie der Name bereits vermuten lässt, verschwindet die Gebäudefassade bei der Fassadendämmung komplett hinter einer isolierenden Schicht. Dafür nutzen Handwerker*innen zum Beispiel Fassadendämmungs-Styropor. Unter bestimmten Voraussetzungen – sei es, dass lediglich eine bestehende Schicht um eine weitere ergänzt wird oder das Gebäude grundsätzlich bereits gut isoliert ist – macht bereits eine 5 Zentimeter dicke Fassadendämmung einen signifikanten Unterschied. Um die Heizkosten im Winter allerdings sicher zu reduzieren, müssen Expert*innen den Einzelfall vorab separat bewerten. Welche Einsparung die Fassadendämmung konkret bringt und wann sie sich rechnet, lässt sich daher nicht pauschal sagen.

Was bringt eine 10 Zentimeter dicke Dämmung?

Eine Dämmung mit 10 Zentimeter Dicke kann die Heizkosten spürbar senken, das Raumklima deutlich verbessern und gleichzeitig für eine effektivere Schalldämpfung sorgen. Allerdings hängen die tatsächlichen Vorteile immer von mehreren Faktoren ab: der Beschaffenheit der Bausubstanz, der Wahl des Dämmmaterials und der Qualität der handwerklichen Ausführung. Es ist wichtig zu beachten, dass eine dickere Dämmung nicht zwangsläufig zu proportional höheren Einsparungen führt, da die Wirkung ab einem bestimmten Punkt nicht mehr linear zunimmt. Besonders kritisch ist der Schutz vor Feuchtigkeit: Eine effiziente Dampfsperre oder eine gute Wasserabschirmung, insbesondere im Bodenbereich, sind unerlässlich. Fehlt dieser Schutz, kann es bei Materialien wie Styropor zu Schimmelbildung kommen, wenn häufiger Feuchtigkeitseintritt vorliegt.

Welche Kosten fallen pro Quadratmeter Wärmedämmverbundsystem an?

Ein Wärmedämmverbundsystem ist eine häufig genutzte Variante der Fassadendämmung und besteht üblicherweise aus Dämmstoff, Kleber, Armierungsgewebe und einer Putzschicht. Die Kosten pro Quadratmeter variieren je nach gewählter Dämmstoffart, der Dicke der Dämmschicht, der Gebäudegröße, den regionalen Preisen und der Komplexität der Installation. Es ist daher schwierig, einen genauen Preis zu nennen. Grob kannst du jedoch mit 70 bis 150 Euro pro Quadratmeter rechnen – Arbeitskosten inbegriffen.

Welche Materialkosten für die Wärmedämmung auf dich zukommen, hängt wesentlich davon ab, ob du dich für einen künstlichen oder einen ökologischen Dämmstoff entscheidest. 

  • Künstliche Dämmstoffe wie Wärmedämmungs-Styropor, Glas- oder Steinwolle haben den Vorteil, dass sie sehr günstig und einfach zu verarbeiten sind. Aus diesen Gründen kommen sie auch am häufigsten zum Einsatz.

  • Ökologische Dämmstoffe wie Naturbims, Hanf oder Kork sind hingegen oft teuer und teilweise nicht ganz so effizient. Dafür sind sie überwiegend nachwachsend und in der Regel umweltfreundlicher.

Je älter dein Haus ist, desto mehr kann sich eine nachträgliche Wärmedämmung auszahlen, da ältere Gebäude oft höhere Energieverluste aufweisen. Voraussetzung für den Erfolg weiterer Dämmmaßnahmen ist jedoch eine funktionierende Grundisolation. Da zahlreiche Faktoren – von der Bausubstanz bis zur Wahl des Dämmmaterials – die Effektivität und Wirtschaftlichkeit beeinflussen, ist es ratsam, sich im Vorfeld umfassend über die verschiedenen Möglichkeiten zu informieren.

Falls du ohnehin Sanierungsarbeiten an deinem Haus planst, kombiniere diese am besten mit der Wärmedämmung. So kannst du Arbeitsschritte bündeln und Kosten einsparen. Zusätzlich lohnt es sich, Förderprogramme in Betracht zu ziehen, um die Investition schneller zu amortisieren und langfristig noch mehr von den Einsparungen zu profitieren.

Die Inhalte dieses Beitrags werden mit großtmöglicher Sorgfalt recherchiert. Dennoch ist das Auftreten etwaiger Fehler nicht immer auszuschließen. Eine Haftung für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität kann daher trotz eingehender Prüfung nicht übernommen werden.

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