Nahaufnahme eines Handwerkers, der mit einer Glättkelle dunkle Fliesenfugen sorgfältig verfugt.

Das Verfugen von Fliesen ist der letzte Schritt nach dem Verlegen und sorgt für ein sauberes und langlebiges Finish. Es schützt den Untergrund vor Feuchtigkeit, erhöht die Stabilität des Fliesenbelags und trägt zur optischen Wirkung bei. Doch wann ist der richtige Zeitpunkt zum Verfugen? Welches Material eignet sich am besten? Und wie lassen sich Fehler vermeiden? Hier erfährst du alles Wichtige rund um das richtige Verfugen von Fliesen.

Warum ist das Verfugen von Fliesen wichtig?

Das Verfugen sorgt nicht nur für eine optisch ansprechende Oberfläche, sondern erfüllt auch eine schützende Funktion. Fugen verhindern das Eindringen von Wasser in den Untergrund und beugen so Feuchtigkeitsschäden und Schimmelbildung vor. Zudem tragen sie zur Stabilität des gesamten Fliesenbelags bei, indem sie Unebenheiten zwischen den Fliesen ausgleichen und ein Brechen der Kanten verhindern.

Die Wahl des richtigen Fugenmaterials

Je nach Einsatzbereich gibt es unterschiedliche Fugenmörtel.

  • Zementgebundener Fugenmörtel eignet sich für Wand- und Bodenfliesen und ist der am häufigsten verwendete Mörtel.

  • Epoxidharzfugenmörtel zeichnet sich durch seine besondere Widerstandsfähigkeit gegenüber Chemikalien und Feuchtigkeit aus und ist ideal für Bäder oder Küchen.

  • Silikonfugen werden für Dehnungsfugen und in Ecken verwendet, da sie elastisch bleiben und Bewegungen ausgleichen können.

Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Fliesenverfugen

Das Verfugen von Fliesen ist ein entscheidender Schritt, um eine gleichmäßige, langlebige und optisch ansprechende Oberfläche zu erzielen. Mit der richtigen Technik und den passenden Materialien lassen sich saubere und widerstandsfähige Fugen schaffen. In dieser Anleitung erfährst du Schritt für Schritt, wie du beim Fliesenverfugen am besten vorgehst.

1. Vorbereitung

Bevor du mit dem Verfugen beginnst, muss der Fliesenkleber vollständig ausgehärtet sein. Die Fliesenoberfläche sollte sauber und staubfrei sein.

2. Fugenmörtel anmischen

Der Fugenmörtel wird gemäß den Herstellerangaben mit Wasser oder einem speziellen Zusatzmittel angerührt. Die Mischung sollte eine cremige, nicht zu flüssige Konsistenz haben, damit sie sich gut in die Fugen einarbeiten lässt.

3. Fugenmörtel auftragen

Mit einem Fugbrett oder einem Gummiwischer wird der Mörtel diagonal über die Fliesen gezogen, sodass alle Fugen gleichmäßig gefüllt sind. Überschüssiger Mörtel sollte sofort entfernt werden.

4. Überschüssigen Mörtel entfernen

Nach einer kurzen Antrockenzeit wird der überschüssige Fugenmörtel mit einem leicht feuchten Schwammbrett abgewischt. Dabei sollte man kreisförmig arbeiten, um ein Auswaschen der Fugen zu vermeiden.

5. Nachpolieren

Nachdem der Mörtel angetrocknet ist, werden die Fliesen mit einem trockenen Tuch nachpoliert, um Zementschleier zu entfernen und ein sauberes Finish zu erhalten.

6. Trocknen lassen

Je nach Art des Mörtels dauert die Aushärtung zwischen 12 und 48 Stunden. Während dieser Zeit sollte der Boden nicht betreten oder die Wand nicht gereinigt werden, um Schäden an den frischen Fugen zu vermeiden.

Wann ist der richtige Zeitpunkt zum Verfugen?

Die Fliesen sollten fest im Kleberbett sitzen und der Kleber vollständig ausgehärtet sein, bevor mit dem Verfugen begonnen wird. Die Wartezeit kann je nach Material zwischen 12 und 48 Stunden variieren. Auch die Raumtemperatur und Luftfeuchtigkeit haben Einfluss auf die Trocknungszeit.

Fehler beim Verfugen von Fliesen und wie man sie vermeidet

  • Zu frühes Verfugen: Wenn der Kleber noch nicht ausgehärtet ist, können sich die Fliesen lösen.

  • Unvollständig gefüllte Fugen: Hohlräume können Risse verursachen und Feuchtigkeit eindringen lassen.

  • Zu feuchtes Abwaschen: Dies kann die Fugen auswaschen oder zu ungleichmäßigen Farben führen.

  • Falsches Werkzeug: Statt eines herkömmlichen Schwamms sollte ein spezielles Fugbrett oder Schwammbrett verwendet werden, um das Material gleichmäßig zu verteilen.

Tipps für eine saubere Fliesenfuge

Für ein sauberes und gleichmäßiges Ergebnis sollten die Fugen nach dem Verfugen mit einem feuchten Schwamm vorsichtig geglättet werden. In den ersten Stunden danach ist es wichtig, den Boden nicht zu betreten und die Fliesen nicht feucht zu reinigen, um die frischen Fugen nicht zu beschädigen. Silikonfugen lassen sich am besten mit einem Fugenglätter gleichmäßig ziehen, um ein professionelles Finish zu erzielen.

Fugen nach dem Verfugen pflegen

Damit die Fugen dauerhaft gepflegt und widerstandsfähig bleiben, ist eine regelmäßige Reinigung wichtig. Aggressive Reinigungsmittel sollten dabei vermieden werden, da sie den Mörtel beschädigen können. Silikonfugen sollten bei Abnutzung oder ersten Anzeichen von Schimmel rechtzeitig erneuert werden. Eine Fugenversiegelung kann zudem vor Verschmutzungen schützen und die Reinigung erleichtern.

Das Verfugen der Fliesen ist ein entscheidender Schritt, um eine langlebige und optisch ansprechende Oberfläche zu erzielen. Eine sorgfältige Vorbereitung, die richtige Wahl des Fugenmörtels und eine präzise Anwendung sorgen für ein optimales Ergebnis. Wenn du die Trocknungszeiten beachtest und deine Fugen regelmäßig pflegst, bleibt dein Fliesenbelag viele Jahre in einwandfreiem Zustand.

Die Inhalte dieses Beitrags werden mit großtmöglicher Sorgfalt recherchiert. Dennoch ist das Auftreten etwaiger Fehler nicht immer auszuschließen. Eine Haftung für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität kann daher trotz eingehender Prüfung nicht übernommen werden.

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