Modernes Badezimmer mit freistehender Badewanne, türkisfarbenen Fischgrätfliesen, stilvollen schwarzen Armaturen und minimalistischer Dekoration.

Alte Fliesen können mit der Zeit unansehnlich werden oder einfach nicht mehr zum gewünschten Einrichtungsstil passen. Doch anstatt sie mühsam zu entfernen und neue Fliesen zu verlegen, gibt es eine praktische Alternative: das Überkleben. Mit modernen Materialien lassen sich Boden- und Wandfliesen schnell und unkompliziert renovieren – ganz ohne Lärm, Schmutz und hohe Kosten. Doch wann ist diese Methode sinnvoll, welche Materialien eignen sich und worauf solltest du achten? In diesem Ratgeber erfährst du alles, was du über das Fliesen überkleben wissen musst.

Warum Fliesen überkleben eine gute Option ist

Der Austausch von alten Fliesen ist mit viel Aufwand und Schmutz verbunden. Das Entfernen der alten Beläge, das Verlegen neuer Fliesen und das Verfugen kosten nicht nur Zeit, sondern auch Geld. Eine einfachere und schnellere Alternative ist das Fliesen überkleben. Mit modernen Klebefliesen oder dünnen Fliesenplatten lassen sich sowohl Wand- als auch Bodenfliesen problemlos erneuern, ohne den alten Belag zu entfernen. Besonders in Mietwohnungen oder wenn du eine schnelle Veränderung wünschst, ist diese Methode ideal.

Ein weiterer Vorteil liegt in der Vielseitigkeit der neuen Beläge. Ob in Holzoptik, mit Beton-Look oder in klassischen Mustern – das Angebot an Klebefliesen und Vinylböden ist groß. Zudem sind die Materialien langlebig, wasserfest und leicht zu reinigen. Das macht sie zu einer perfekten Lösung für Küche, Bad oder Flur.

Wann ist das Überkleben von Fliesen sinnvoll?

Das Überkleben von Fliesen ist nicht in jeder Situation die beste Wahl. Es eignet sich besonders dann, wenn die vorhandenen Fliesen noch fest sitzen und keine sichtbaren Schäden wie Risse oder Abplatzungen aufweisen. Der Untergrund sollte möglichst eben sein, da größere Unebenheiten dazu führen können, dass die neuen Beläge nicht richtig haften oder sich im Laufe der Zeit lösen.

Sinnvoll ist das Überkleben vor allem, wenn du eine schnelle Modernisierung ohne großen Aufwand suchst. Besonders in Mietwohnungen kann diese Methode praktisch sein, da sie sich in vielen Fällen rückstandslos entfernen lässt. Auch in Altbauten, wo das Abschlagen alter Fliesen problematisch sein kann, stellt das Überkleben eine attraktive Alternative dar.

Voraussetzungen für das Überkleben von Fliesen

Damit das Überkleben gelingt, müssen einige Bedingungen erfüllt sein. Zunächst ist es wichtig, dass die alten Fliesen gründlich gereinigt werden, da Staub, Fett und Schmutz die Haftung beeinträchtigen können. Eine glatte Oberfläche ist ebenfalls entscheidend, da tiefe Fugen oder unebene Stellen das Endergebnis negativ beeinflussen können.

Falls die Fliesenfugen sehr tief sind, empfiehlt es sich, diese vor dem Bekleben mit Spachtelmasse auszugleichen. Dadurch wird die Oberfläche ebenmäßiger, was die Haftung der neuen Beläge verbessert. Auch eine Grundierung kann sinnvoll sein, um die Haftkraft der Klebeschicht zu erhöhen.

Der richtige Fliesenkleber für das Überkleben

Die Wahl des richtigen Klebers hängt vom verwendeten Material ab. Selbstklebende Fliesen benötigen keinen zusätzlichen Kleber, da sie auf der Rückseite bereits mit einer Haftschicht versehen sind. Falls du Vinylboden über alten Fliesen verlegen möchtest, ist doppelseitiges Klebeband oder ein spezieller Vinylkleber eine gute Lösung.

Möchtest du neue Fliesen auf alten Fliesen verlegen, sollte ein hochflexibler Fliesenkleber verwendet werden. Dieser sorgt für eine starke Haftung und gleicht kleinere Unebenheiten aus. In Feuchträumen wie dem Badezimmer ist es zudem wichtig, dass der Kleber wasserfest ist, um Schäden durch eindringende Feuchtigkeit zu vermeiden.

Wie Fliesen richtig überklebt werden

Das Überkleben von Fliesen erfordert eine sorgfältige Vorbereitung und eine präzise Arbeitsweise. Mit der folgenden Schritt-für-Schritt-Anleitung gelingt die Renovierung ohne Probleme:

  1. 1

    Fliesen gründlich reinigen:

    Staub, Fett und Schmutz mit einem geeigneten Reiniger entfernen.

  2. 2

    Unebenheiten ausgleichen:

    Tiefe Fugen oder beschädigte Stellen mit Spachtelmasse glätten.

  3. 3

    Material zuschneiden:

    Klebefliesen oder Vinylbeläge mit einem Cuttermesser oder einer Schere passend zuschneiden.

  4. 4

    Fliesen aufbringen:

    Schutzfolie von selbstklebenden Fliesen abziehen und diese fest andrücken. Alternativ den passenden Fliesenkleber auftragen und die neuen Beläge verlegen.

  5. 5

    Kanten sauber abschneiden:

    Überstehende Ränder mit einem scharfen Messer oder einer Fliesenschneidemaschine anpassen.

  6. 6

    Übergänge versiegeln:

    In Feuchträumen Silikon an den Rändern auftragen, um das Eindringen von Wasser zu verhindern.

Fehler beim Fliesen überkleben vermeiden

Damit das Ergebnis nicht nur optisch überzeugt, sondern auch lange hält, sollten einige Fehler vermieden werden. Einer der häufigsten Fehler ist eine unzureichende Reinigung der alten Fliesen. Fett und Staub reduzieren die Haftkraft und können dazu führen, dass sich die neuen Beläge lösen.

Auch die Untergrundprüfung ist entscheidend. Lose oder hohle Fliesen sollten nicht einfach überklebt, sondern vorher entfernt oder stabilisiert werden. Ebenso ist die Wahl des falschen Klebers problematisch, da nicht jedes Material auf jeder Oberfläche optimal haftet.

Ein weiterer häufiger Fehler ist das Vernachlässigen der Randversiegelung. Besonders in Feuchträumen kann Wasser unter die neuen Beläge dringen, wenn die Kanten nicht sauber mit Silikon abgedichtet werden. Das kann langfristig zu Schimmelbildung oder Schäden an der Unterkonstruktion führen.

Wann sollte man Fliesen lieber entfernen als überkleben?

Es gibt Situationen, in denen das Entfernen der alten Fliesen die bessere Wahl ist. Das ist vor allem dann der Fall, wenn die vorhandenen Fliesen bereits beschädigt sind oder sich lösen. Risse und hohle Stellen können dazu führen, dass die neuen Beläge instabil werden oder sich mit der Zeit ablösen.

Auch wenn der Boden oder die Wand größere Unebenheiten aufweist, kann das Überkleben problematisch sein. Tief liegende Fugen oder Unebenheiten müssen vorab ausgeglichen werden, da sonst Druckstellen oder Wellen im neuen Belag entstehen können. Besonders in Feuchträumen ist Vorsicht geboten, da das Überkleben von Fliesen mit neuen Fliesen hier zu Abdichtungsproblemen führen kann.

Besitzt du eine Fußbodenheizung, solltest du ebenfalls überlegen, ob das Überkleben sinnvoll ist. Das zusätzliche Material kann die Wärmeleitung beeinträchtigen und dazu führen, dass der Boden nicht mehr effizient beheizt wird.

Wenn du eine langfristige und dauerhafte Lösung suchst, kann das Entfernen der alten Fliesen die bessere Entscheidung sein. Insbesondere in Eigenheimen lohnt es sich oft, die Fliesen komplett zu erneuern, um eine stabile und hochwertige Grundlage zu schaffen.

Alternative: Fliesen mit Folie überkleben

Falls du nach einer schnellen und unkomplizierten Möglichkeit suchst, alte Fliesen optisch aufzuwerten, kann das Überkleben mit speziellen Fliesenfolien eine gute Alternative sein. Diese Methode ist kostengünstig, rückstandslos entfernbar und ideal für Mieter*innen oder alle, die ohne größere bauliche Maßnahmen eine neue Optik schaffen möchten. Besonders für Wandfliesen in Küche oder Bad bietet sich diese Lösung an, da moderne Folien feuchtigkeitsbeständig und leicht zu reinigen sind.

Fliesen überkleben ist eine schnelle und unkomplizierte Möglichkeit, alte Wand- und Bodenfliesen optisch aufzuwerten. Mit den richtigen Materialien und einer sorgfältigen Vorbereitung kannst du dein Zuhause modernisieren, ohne viel Zeit und Geld zu investieren. Ob Klebefliesen, Vinylböden oder neue Fliesen auf alten Fliesen – die Auswahl an geeigneten Materialien ist groß. Achte darauf, dass der Untergrund sauber und tragfähig ist, wähle den passenden Kleber und vermeide typische Fehler, um ein langfristig haltbares Ergebnis zu erzielen. Falls die alten Fliesen jedoch stark beschädigt sind oder sich bereits lösen, ist es ratsam, sie komplett zu entfernen und den Untergrund neu aufzubauen.

Die Inhalte dieses Beitrags werden mit großtmöglicher Sorgfalt recherchiert. Dennoch ist das Auftreten etwaiger Fehler nicht immer auszuschließen. Eine Haftung für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität kann daher trotz eingehender Prüfung nicht übernommen werden.

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