
Das Ablösen alter Tapeten kann eine knifflige und zeitaufwändige Aufgabe sein. Mit der richtigen Vorbereitung und ein paar praktischen Tricks lässt sich die Arbeit jedoch spürbar erleichtern. In diesem Artikel zeigen wir dir Schritt für Schritt, wie das Entfernen von Tapeten zum Kinderspiel wird.
Schritt 1: Vorbereitung
Bevor du mit der Renovierung startest, bereite den Raum gründlich vor. Schütze den Boden, indem du robuste Schutzfolie oder Abdeckpappe auslegst, rutschfeste Matten darunter verwendest und die Abdeckung mit Malerkrepp fixierst. Entferne gegebenenfalls die Abdeckungen der Steckdosen, damit du ungehindert arbeiten kannst.
Stelle dir das nötige Werkzeug zum Tapeten entfernen bereit. Neben Wasser und Spülmittel erleichtert ein Tapetenigel die Arbeit, indem er kleine Löcher in die Tapete sticht, sodass das Wasser besser einziehen kann. Mit einem Tapetenschaber lässt sich die eingeweichte Tapete dann schonend von der Wand ablösen, ohne die Oberfläche zu beschädigen.
Schritt 2: Die passende Methode zum Ablösen deiner Tapetenart wählen
Wie du am besten Tapeten entfernen kannst, richtet sich nach der Art der Tapete und dem Zustand der Wand. Falls mehrere Tapetenschichten übereinander liegen, beginne stets mit der obersten Schicht und arbeite dich Schicht für Schicht nach unten.
Vliestapeten lassen sich oft bereits trocken abziehen. Wenn die Wand grundiert ist, sollte sich die Vliestapete problemlos lösen. Ist der Untergrund nicht grundiert oder handelt es sich um andere Tapetenarten, muss die Tapete erst gründlich eingeweicht werden. So löst sich der Kleister besser und das Abziehen fällt leichter.
Wasser und Spülmittel
Tapeten, die aus Papier bestehen oder eine papierbasierte Rückseite haben, lassen sich gut mit Wasser und Spülmittel ablösen. Dazu gehören klassische Raufasertapeten und viele Mustertapeten. Das Wasser löst den Tapetenkleister, während das Spülmittel hilft, die Tapete besser zu durchdringen.
Tapetenlöser
Ein Tapetenlöser ist ein spezielles Mittel, das beim Ablösen von hartnäckigen Tapeten gute Dienste leistet. Einfach mit Wasser verdünnt und auf die Tapete aufgetragen, dringt der Tapetenlöser tief in die Kleisterschicht ein und löst sie ab. Besonders bei alten, festklebenden Tapeten oder dicken Schichten kann der Tapetenlöser die Arbeit erheblich erleichtern und die Einwirkzeit verkürzen.
Dampf-Tapetenablöser
Um dickere oder mehrfach gestrichene Tapeten zu entfernen, kannst du ergänzend mit einem Dampf-Tapetenablöser arbeiten. Der heiße Dampf dringt tief in die Tapete sowie den Kleister ein und macht das Ablösen durch die zusätzliche Feuchtigkeit deutlich leichter.
Da Dampf-Tapetenablöser elektrisch betrieben werden, solltest du jedoch Sicherheitsvorkehrungen treffen:
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Schalte den Strom im Arbeitsbereich ab und beziehe die Stromversorgung für den Ablöser über eine Steckdose in einem angrenzenden Raum, beispielsweise mithilfe eines Verlängerungskabels.
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Achte zudem darauf, dass keine Feuchtigkeit in Steckdosen oder offene Leitungen gelangen kann.
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Alternativ kannst du die Steckdosen mit spritzwassergeschützten Abdeckungen sichern.
Kannst du diese Sicherheitsvorkehrungen nicht umsetzen, solltest du unbedingt auf eine der alternativen Methoden zum Tapetenablösen zurückgreifen, um das Risiko von Stromschlägen zu vermeiden.
Perforieren und Einweichen
Bei besonders hartnäckigen Tapeten oder dickeren Foto- oder Vinyltapeten lohnt es sich, die Oberfläche zuerst mit einem Tapetenigel zu perforieren und erst anschließend gründlich einzuweichen. Nimm dafür warmes, aber nicht zu heißes Wasser – das löst den Tapetenkleber schneller und spart dir Zeit. Denk auch daran, den Raum gut zu lüften und im Winter nach der Arbeit wieder aufzuheizen, damit keine Feuchtigkeit zurückbleibt und Schimmel keine Chance hat.
Schritt 3: Tapeten ablösen
Beginne an einer Ecke und arbeite dich mit einem Schaber vorsichtig voran, um die Tapete Stück für Stück abzulösen. Achte darauf, gleichmäßig zu ziehen, um die Wand nicht zu beschädigen.
Schritt 4: Nachbereitung und Vorbereitung der Wände für neue Tapeten
Damit die Wände für neue Tapeten oder einen frischen Anstrich optimal vorbereitet sind, solltest du folgende Schritte beachten:
- Wand reinigen: Achte darauf, dass auch hartnäckige Kleberreste vollständig entfernt werden. Nutze dafür einen Schaber und löse die Rückstände behutsam von der Wand.
- Wand glätten: Zeigen sich nach dem Abziehen Unebenheiten, hilft ein glättender Spachtelgang. So wird die Oberfläche wieder eben – perfekt für neue Tapeten oder frische Farbe. Beachte, dass die Wand vollständig trocken sein muss, bevor du weitermachst.
- Grundieren: Eine Grundierung sorgt dafür, dass der neue Wandbelag besser haftet und die Wand nicht zu viel Feuchtigkeit aufnimmt. Das verbessert die Haftung und Langlebigkeit des neuen Anstrichs oder der Tapete.
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Wie viel kostet es, Tapeten zu entfernen?
Bei professioneller Entfernung musst du mit Kosten zwischen 5 und 20 Euro pro Quadratmeter rechnen, abhängig von der Tapetenart und dem Zustand der Wände.
Zum eigenständigen Ablösen der Tapeten brauchst du das richtige Werkzeug. Die Grundausstattung, wie ein Tapetenschaber und ein Igel, kostet etwa 20 bis 30 Euro. Diese Werkzeuge reichen aus, wenn du dich für einfache Methoden wie das Einweichen der Tapeten mit Wasser und Spülmittel entscheidest – eine besonders günstige Option.
Solltest du jedoch einen Dampf-Tapetenablöser nutzen wollen, kommen zusätzliche Kosten hinzu. Solche Geräte sind ab etwa 50 Euro erhältlich, was die Gesamtkosten entsprechend erhöht. Es lohnt sich also, vorab abzuwägen, welche Methode für deine Anforderungen am besten geeignet ist.
Das Entfernen alter Tapeten muss kein Kraftakt sein. Mit der richtigen Vorbereitung, passenden Werkzeugen und der idealen Methode für die jeweilige Tapetenart lässt sich die Arbeit deutlich erleichtern. Ob Einweichen, Dampfen oder Perforieren – jede Technik hat ihre Vorteile und lässt sich je nach Wandbeschaffenheit und Tapetentyp gezielt einsetzen. Nimm dir Zeit für eine gründliche Nachbereitung, um die Wände optimal für den neuen Look vorzubereiten.
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