Eine Frau tapeziert eine grüne Tapete mit floralem Muster an eine Wand und richtet sie sorgfältig aus.

Ob Innen- oder Außenecken: beim Tapezieren von Ecken können schnell störende Falten entstehen, die das Gesamtbild trüben. Hier erhältst du eine detaillierte Anleitung und wertvolle Tipps, damit du auch in den kniffligsten Ecken ein perfektes Ergebnis erzielst. 

Wo fängt man an, einen Raum zu tapezieren?

Viele Heimwerker*innen starten das Tapezieren intuitiv in einer Ecke, was oft zu schiefen Ergebnissen führt, da Ecken selten gerade sind. Besser ist es, etwa 50 Zentimeter von der Ecke entfernt mit einer Wasserwaage oder einem Lot eine senkrechte Linie zu ziehen und die erste Bahn daran auszurichten – so bleibt alles gerade.

Tipps für das Tapezieren von Innenecken

Bei einer Innenecke treffen zwei Wände nach innen aufeinander und bilden einen Winkel, wie etwa in einer Raumecke. Das Tapezieren von Ecken innen kann herausfordernd sein, da leicht Falten und unsaubere Kanten entstehen können. So erhältst du eine faltenfreie Innenecke:

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    Restbreite ermitteln:

    Tapeziere die Wand wie gewohnt bis kurz vor die Innenecke. Miss die verbleibende Wandbreite bis zur Ecke. Schneide die Bahn passend zu und lass dabei 2-3 Zentimeter Überstand, um sie sauber um die Ecke zu legen.

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    Bahn in die Ecke kleben:

    Bringe das Reststück so an, dass der Überstand über die Ecke hinausragt. Nutze dabei eine Tapezierspachtel oder eine Tapezierbürste und streiche von innen nach außen, um Luftblasen zu vermeiden. Drücke auch den Überstand auf der angrenzenden Wand gut an. 

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    Lotlinie für die neue Bahn anzeichnen:

    Da Innenecken oft nicht perfekt gerade sind, zeichne auf der neuen Wand mithilfe eines Lots oder einer Wasserwaage eine gerade Linie im Abstand der Tapetenbreite. Diese Linie dient als saubere Orientierung für die nächste Bahn.

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    Neue Bahn überlappend anbringen:

    Richte die neue Tapetenbahn an der Lotlinie aus und klebe sie so an, dass sie den Überstand der vorherigen Bahn leicht überlappt.

Tipps für das Tapezieren von Außenecken

Eine Außenecke ist die Stelle, an der zwei Wände nach außen aufeinandertreffen und eine Kante bilden, wie an den Ecken eines Vorsprungs oder Pfeilers. Da sie meist gerader als Innenecken sind, lassen sich solche Ecken oft leichter tapezieren. Diese Anleitung zeigt dir Schritt für Schritt, wie du dabei perfekte Ergebnisse erzielst:

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    Restbreite ermitteln:

    Tapeziere die Wand wie gewohnt bis kurz vor die Außenecke. Miss die verbleibende Breite bis zur Ecke und schneide die nächste Bahn passend zu. Plane einen Überstand von 2-3 Zentimetern ein.

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    Bahn um die Ecke kleben:

    Klebe das zugeschnittene Stück so an, dass der Überstand um die Außenecke reicht. Da Außenecken oft nicht perfekt gerade sind, schneide den überlappenden Teil seitlich keilförmig ein, um Falten zu vermeiden, und falze die Tapete vorsichtig über die Kante.

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    Fest andrücken:

    Drücke die Tapete mit einem Nahtroller oder Tapezierspachtel entlang der Kante gut an, damit sie stabil haftet.

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    Neue Bahn ausrichten:

    Markiere auf der angrenzenden Wand eine Lotlinie als Orientierung für die nächste Bahn. Richte diese dann an der Linie aus und klebe sie überlappend an das eingeschnittene Stück an.

Häufige Fehler beim Tapezieren von Ecken und wie du sie vermeidest

Wenn du Ecken tapezieren möchtest, brauchst du die richtige Technik, um saubere Ergebnisse zu erzielen. Hier erfährst du, welche typischen Fehler du vermeiden solltest:

Fehler 1: Falsches Tapezierwerkzeug gewählt

Stumpfe Scheren oder unpräzise Messer können unsaubere Kanten hinterlassen und die Arbeit unnötig erschweren. Stattdessen solltest du ein scharfes Cuttermesser oder eine hochwertige Tapezierschere verwenden, um die Tapete präzise zu schneiden. Mit diesen Werkzeugen gelingt nicht nur ein sauberes Ergebnis, sondern du sparst auch Zeit und Nerven während der Arbeit.

Fehler 2: Tapete zu stark gespannt

Ein häufiger Fehler beim Tapezieren von Ecken ist, die Tapete zu straff zu ziehen oder ohne Überstand auf Stoß zu kleben. Da viele Ecken leicht schief sind, führt dies oft zu schrägen Bahnen. Verwende eine Wasserwaage oder ein Lot, um die erste Bahn exakt auszurichten und so schiefe Ergebnisse zu vermeiden.

Fehler 3: Tapete nicht gleichmäßig angedrückt

Auch das richtige Andrücken ist wichtig – zu starkes Drücken kann die Tapete beschädigen. Setze auf langsames und präzises Arbeiten, und du wirst mit perfekten, faltenfreien Innenecken belohnt!

Fehler 4: Kanten nicht ausreichend verklebt

Für den besten Halt einfach Tapetenkleister kaufen und sicherstellen, dass die Kanten auch in Ecken und überlappenden Bereichen gut haften. Bei dicken Tapeten ist es außerdem ratsam, die Kanten etwas auszufransen und nachzukleben. 

Das Tapezieren von Ecken ist mit der richtigen Technik und Vorbereitung kein Problem. Ob Innenecken oder Außenecken – entscheidend sind ein sauberer Überstand, das richtige Andrücken und eine gute Ausrichtung der ersten Bahn. Häufige Fehler wie zu starkes Ziehen der Tapete oder unzureichend verklebte Kanten lassen sich leicht vermeiden. Mit diesen Tipps erzielst du auch in den schwierigsten Ecken ein makelloses Ergebnis.

Die Inhalte dieses Beitrags werden mit großtmöglicher Sorgfalt recherchiert. Dennoch ist das Auftreten etwaiger Fehler nicht immer auszuschließen. Eine Haftung für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität kann daher trotz eingehender Prüfung nicht übernommen werden.

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