Du findest bei eBay eine große Auswahl an verschiedenen Sandfiltern. Je nach Swimmingpool, Budget und Vorlieben kannst du hier deinen passenden Sandfilter finden. Doch welche Sandfilterpumpe ist die richtige? Lass uns gemeinsam einige wichtige Kriterien durchgehen:

Die 3 wichtigsten Kriterien eines Sandfilters

Beachte diese 3 Faktoren und du wirst mit Leichtigkeit jene Anlage auswählen können, die am besten zu deinem Setup passt.

Die Stärke der Pumpe

Es ist von äußerster Wichtigkeit, dass dein Poolwasser rechnerisch mindestens zweimal am Tag  umgewälzt werden kann, denn tatsächlich sind je nach Temperatur und Schmutzbelastung zwei bis vier Umwälzungen am Tag nötig. Gleichzeitig sollte das Wasser mit genügend Druck in deinen Pool einströmen, sodass es gut vermischt und bewegt wird.

Beispiel Steinbach Comfort 75: Diese Anlage ist besonders beliebt, da sie eine besonders starke 550 Watt Pumpe verwendet.

Bewegtes Wasser hilft!

Und ja, wir betonen das Thema Bewegung: Mikroorganismen vermehren sich bei bewegtem Wasser deutlich langsamer. Du bekommst alleine dadurch eine höhere Wasserqualität, wenn die Sandfilteranlage lange läuft und das Wasser sich bewegt. Toller Nebeneffekt: der Chlorverbrauch geht ebenfalls zurück.

Nicht nur die Laufzeit der Sandfilteranlage ist wichtig, sondern auch das "wann"

Profi-Tipp: Lasse deinen Sandfilter vor allem tagsüber laufen, wenn es am wärmsten ist. Sobald die Wassertemperatur 24°C übersteigt, sollte die Sandfilterpumpe minimalst 7 Stunden am Tag laufen - gerne auch länger.

So viel Power braucht deine Sandfilteranlage

Wie stark muss die Pumpe nun sein? Allgemein gilt folgende Faustregel als Minimalforderung: Poolvolumen durch Netto-Durchflussleistung der Sandfilteranlage durch fünf.

Beispiele:

Pool mit 10m³ Volumen = 2m³ / h netto = Minimum

Schwimmbecken mit 32m³ Volumen = 6,4m³ netto = Minimum

Du kannst gerne etwas höhere Leistungen verwenden. Beispiel: Swimmingpool mit 10m³ Volumen in Kombination mit einer Sandfilterpumpe, die netto 4m³ pro Stunde erreicht.

Mini-Exkurs: Netto vs. Brutto

Viele Hersteller geben besonders hohe Durchflusswerte an, die unbedarfte Interessenten stark beeindrucken. Zumeist sind dies die Brutto-Durchflussmengen, die Höhenunterschiede und die Nutzung von Sand außer Acht lassen. Diese Leistung ist in der Praxis nahezu irrelevant. Für die Auswahl der passenden Filteranlage solltest du stets auf die Nettoleistung achten, die sowohl eine kleine Höhendifferenz, die Verwendung von Poolschläuchen, als auch die Befüllung mit Sand berücksichtigt. Die Nettoleistung wird zumeist auch Filtrationsleistung oder Umwälzleistung genannt.


Der Kessel einer Sandfilteranlage

Im Kessel einer Sandfilteranlage wird ein sogenanntes Filtermedium eingefüllt, welches Schmutz und Verunreinigungen aus dem durchfließenden Poolwasser aufnimmt.

Mittels Manometer kannst du nachvollziehen, unter wie viel Druck dein Sandfilter arbeitet und auch, wann es Zeit zum Rückspülen ist.

Filtermedien für deinen Sandfilter im Vergleich

Sand: Der Klassiker. Gibt es in verschiedenen Körnungen. Die kleineren Körnungen wie 0,4-0,8mm filtrieren etwas besser, die gröberen wie 0,7mm lassen dafür das Wasser mit weniger Gegendruck und somit schneller durchfließen. Sand sollte im Regelfall alle zwei Jahre ausgetauscht werden, da sich mit der Zeit in den meisten Fällen ein sogenannter Biofilm bildet.

Filterbälle: Insbesondere die Steinbach Filterbälle sind bei Sandfilteranlagen sehr beliebt. Diese sind im Vergleich zu Sand erheblich leichter und können wesentlich kleinere Partikel filtrieren. Während Sand im Regelfall Partikel bis ca. 35 Mikrometer filtrieren kann, so kommen die Filterbälle von Steinbach auf 1,5 Mikrometer herunter. Beachte, dass einige Hersteller gröbere Filterbälle haben. Wir empfehlen deswegen ausdrücklich Filterbälle von Steinbach. Beachte, dass Filterbälle nicht rückgespült werden sollten. Sie könnten deine Filteranlage verstopfen. Ebenfalls geben Sie Schmutz nicht so gut wie Sand wieder heraus - das ist schließlich eben auch ihr großer Vorteil. Filterbälle sollten dem Kessel also mindestens einmal während der Saison entnommen und manuell gewaschen werden.

Filterglas: Insbesondere AFM Filterglas wird immer beliebter. Im Gegensatz zu Sand weist AFM Filterglas eine deutlich größere und schroffere Oberfläche aus. So können selbst bei ähnlicher Körnung kleinere Partikel filtriert werden. Ebenfalls besitzt AFM Filterglas leicht selbstdesinfizierende Eigenschaften, weswegen einerseits der Desinfektionsmittelbedarf leicht zurückgeht und andererseits sich im Gegensatz zu Sand ein Biofilm viel langsamer bildet. AFM Filterglas kann 4-6 Jahre genutzt werden. Hierdurch relativieren sich die erhöhten Anschaffungskosten sehr deutlich.

Kesselgröße der Sandfilteranlage abhängig vom Poolvolumen

Nun wieder zurück zum Kessel selbst. Sollte dein Budget nicht sehr limitiert sein, so empfehlen wir dir, dass du eine Sandfilteranlage mit großem Kessel auswählst. Allgemein gilt: je größer der Pool, desto größer sollte der Filterkessel sein. Dabei gibt es zwei wichtige Maßstäbe:

  • Der Kesseldurchmesser in Relation zur Pumpenstärke
  • Das Sandvolumen in Relation zur gesamten Wassermenge

Der Kesseldurchmesser

Damit möglichst viel Schmutz aufgenommen wird und dieser auch möglichst im Filtermedium hängen bleibt und nicht wieder im Pool landet, sollte die Durchflussgeschwindigkeit des Wassers im Kessel nicht zu hoch sein. Ist die Pumpe sehr stark und der Kesseldurchmesser klein, so werden hohe Drücke und hohe Durchflussgeschwindigkeiten im Kessel herrschen. Dadurch kann es passieren, dass zurückgehaltene Partikel wieder zurück in den Pool gepresst werden. Deswegen: Schiere Leistung ist nicht alles! Die Miganeo Dynamic 8000 Sandfilteranlage oder die Bestway 58497 Sandfilterpumpe kombinieren Filterkessel mit großen Oberflächen und bedacht motorisierte Pumpen. Die Filtrationsergebnisse sind bei diesen Anlagen besonders gut, wenn feiner Sand oder feines Filterglas mit Flockungsmitteln kombiniert wird.

Die einfüllbare Menge an Fltrationsmedium

Ebenfalls wichtig: Mehr Filtrationsmedium bedeutet im Regelfall mehr Aufnahmekapazität für Schmutz und Verunreinigungen. Auch deswegen sind große Kessel stets vorzuziehen. Als absolute Minimalmenge empfehlen wir pro m³ Wasser ein Kilogramm Sand-Aufnahmekapazität. Ideal wären 1,8kg-2,8kg je m³.


Zubehör, Features und Sonderfunktionen einer Sandfilteranlage

Abseits der Kerneigenschaften aus Kapitel I) und II) können Nebeneigenschaften noch sehr viel Einfluss auf das Handling und die praktische Einsetzbarkeit nehmen.

Timer oder kein Timer?

Sehr oft werden Sandfilteranlagen mit Timern versehen. Im Gegensatz zu klassischen Zeitschaltuhren sind Timer im Regelfall deutlich weniger flexibel. Während man bei einer typischen Zeitschaltuhr fast beliebig viele Intervalle zu beliebigen Startzeitpunkten festsetzen kann, so sind die meisten Timer, über die Sandfilter verfügen, sehr unflexibel: Im Regelfall gibt es täglich nur einen Intervall, welcher auch nur zum Zeitpunkt der Aktivierung startet. Wir empfehlen allgemein Sandfilterpumpen ohne Timer, da du so viel individueller und bequemer Intervalle schalten kannst. 2-3 zeitversetzte Intervalle sind unserer Meinung nach ideal.

Vorfilter

Höhwertigere Sandfilterpumpen haben im Regelfall einen Vorfilter vor der Pumpenmotoreinheit angefügt. Dadurch wird verhindert, dass grobe Partikel Probleme beim Motor auslösen, was notfalls durchaus einen kapitalen Schaden auslösen kann. Die meisten Vorfilter haben auch ein Schauglas, damit man weiß, wie sehr der Vorfilter "zu" ist oder eben nicht.

Ist der Sandfilter selbstansaugend (oder nicht)? 

Die meisten Pools sind sogenannte "Above Ground Pools". Bei diesen Schwimmbecken befindet sich das Wasserlevel stets über der Sandfilteranlage und kann von selbst in die Sandfilterpumpe hineinlaufen. Selbstansaugende Pumpen werden hingegen in Szenarien verwendet, wo ein Sandfilter über dem Poolwasser stehen sollte. Dann muss die Pumpe das Poolwasser über eine gewisse Höhendifferenz ansaugen, was eine nicht-selbstansaugende Pumpe einfach nicht kann. Beachte, dass bei Setups mit der Notwendigkeit von Ansaugung des Wassers ein Rückschlagventil Pflicht ist, da der Ansaugprozess sehr langwierig wird, und man so diesen dauerhaft absenken kann.

Achtung: Auch zum Ansaugen muss Wasser in die Pumpe eingefüllt sein, sonst drohen Überhitzungsschäden! 

Gastbeitrag der Poolprofis von Poolpanda und Miganeo

Die Inhalte dieses Beitrags werden mit großtmöglicher Sorgfalt recherchiert. Dennoch ist das Auftreten etwaiger Fehler nicht immer auszuschließen. Eine Haftung für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität kann daher trotz eingehender Prüfung nicht übernommen werden.

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