Ein Handwerker verstreicht Ausgleichsmasse mit einem Spachtel auf Fliesen.

Ein neuer Bodenbelag bringt frischen Wind in dein Zuhause. Wenn der Untergrund allerdings nicht gerade oder sogar stellenweise brüchig ist, kann das den Belag beschädigen. Um solche Probleme zu vermeiden, solltest du den unebenen Boden ausgleichen. In diesem Beitrag erfährst du, wie du dabei vorgehst und was du beachten musst.

Warum Böden eben sein müssen

Ob du den Boden ausgleichen musst, hängt von seinem Zustand ab. Wenn du Altbelag wie PVC oder Teppichboden entfernst, können Rückstände zurückbleiben oder der Untergrund beschädigt werden. Risse, lockere Stellen und Verschmutzungen können dafür sorgen, dass der neue Bodenbelag nicht richtig hält oder rissig wird. In einigen Fällen reicht es, den Boden stellenweise mit Ausgleichsmörtel auszubessern und abzuschleifen. Bei starken Unebenheiten oder Gefälle im Altbau solltest du jedoch den gesamten Boden ausgleichen.

Anleitung zum Bodenausgleich: So wird dein Boden eben

Den Boden auszugleichen, wird auch Nivellierung genannt. Selbstnivellierende Ausgleichsmasse hat eine flüssigere Konsistenz als andere Ausgleichsmassen und verteilt sich wie von selbst. Es ist oft nicht nötig, sie nach dem Trocknen abzuschleifen. Mit speziellen Produkten kannst du auch alte Holzböden oder Fliesen komplett ebnen. Achte bei den Herstellerangaben darauf, wie hoch die Ausgleichsmasse aufgetragen werden darf. Die Gesamthöhe des Bodens solltest du so wählen, dass du Türen später noch problemlos öffnen kannst und andere Teile des Raumes nicht überdeckt werden.

Bevor du beginnst, den Boden mit oder ohne Ausgleichsmasse eben zu machen und Vinyl oder einen anderen Bodenbelag verlegst, nimmst du dir am besten eine zweite Person zur Hilfe. Die Ausgleichsmasse solltest du nämlich zügig verteilen, da sie schnell trocknet. Abgesehen von der Nivellierungsmasse benötigst du für dein Projekt außerdem Dämmstreifen und eine passende Grundierung.

Werkzeug: Was du für den Ausgleich brauchst

  • Richtscheit
  • Farbroller
  • Zwei Kübel
  • Bohrmaschine mit Quirl
  • Zahnkelle, Glättkelle
  • Flächenspachtel
  • Stachelwalze
  • Schleifmaschine

Schritt für Schritt den Boden ausgleichen

Egal, ob du einen schiefen Boden ausgleichen möchtest oder nach dem Entfernen von Fliesen Unebenheiten beseitigst: Trage stets einen Atemschutz, Handschuhe und lange Kleidung, um dich zu schützen. Damit der Untergrund eben wird, gehst du folgendermaßen vor.

  1. Höhe ermitteln: Zunächst solltest du wissen, wie hoch die Schicht der Ausgleichsmasse sein soll und wie viel du davon brauchst. Nimm hierzu ein Richtscheit und eine Wasserwaage oder eine Schlauchwaage. An verschiedenen Punkten des Raumes misst du die Höhe aus. Hierzu gehören die Ecken und der Raummittelpunkt. Nun berechnest du den Mittelwert: Addiere alle Werte und teile die Summe durch die Anzahl der Messpunkte. Um zu berechnen, wie viel Ausgleichsmasse du brauchst, multiplizierst du den Mittelwert des Höhenunterschieds mit den Herstellerangaben zur Menge pro Millimeter und der Raumgröße in Quadratmetern.

  2. Untergrund vorbereiten: Damit Schmutz die Tragfähigkeit der Nivellierungsmasse nicht verringert, sollte der Unterboden trocken, sauber und fettfrei sein. Wird die Schicht höher als 5 Millimeter, brauchst du außerdem Dämmstreifen. Sie verhindern, dass sich der Boden mit der Wand verbindet und sorgt so für einen Trittschallschutz. Befestige die Streifen unten an den Wänden. Dichte auch die Türöffnungen ab, sodass die Ausgleichsmasse nicht in angrenzende Räume gelangt.

  3. Haftgrund auftragen: Damit die Ausgleichsmasse gut haftet, verteilst du mit einem Farbroller Tiefengrund auf dem Unterboden. Fange dafür am hinteren Zimmerende an und arbeite dich bis zur Tür vor. Lass die Schicht gut trocknen, bevor du beginnst, den Boden auszugleichen.

  4. Ausgleichsmasse auftragen: Rühre nun den Fließspachtel nach Herstellerangaben mit Wasser an. Eine Person sollte ihn mit einer Bohrmaschine und einem Quill fortwährend rühren. Dann verteilst du die Ausgleichsmasse ebenfalls vom hinteren Teil des Raums bis zur Tür. Mit einem Flächenspachtel oder einer Glättkelle kannst du dem Fluss nachhelfen. Währenddessen sollte jemand den nächsten Kübel vorbereiten. Entferne mit einer Stachelwalze Luft aus der Masse, damit sie nicht porös wird. Dies hilft auch dabei, Teilmengen miteinander zu verbinden. Lass die Schicht im Anschluss gut trocknen.

  5. Ausgleichsmasse abschleifen: Vor allem an den Rändern ist es zum Schluss nötig, den neuen Untergrund abzuschleifen. Ist dein Boden sauber und eben, kannst du den Fußbodenbelag verlegen.

Boden ohne Ausgleichsmasse eben machen

Eine Alternative zur Ausgleichsmasse ist der Trockenausgleich. Hierfür werden beispielsweise OSB-Platten, Gips, oder Holz verwendet. Der Vorteil ist, dass der Trockenstrich schnell trocknet – allerdings ist seine Aufbauhöhe größer. Um den Boden mit Platten auszugleichen, brauchst du ebenfalls Dämmstreifen und eine zusätzliche Dampfsperre. Eine Schüttung bildet die Grundlage für Trockenplatten, die darauf verklebt und verschraubt werden.

Eine weitere Möglichkeit ist, statt der Ausgleichsmasse Estrich zu verwenden. Zement und andere Fließspachtel sind allerdings schwieriger zu verteilen und benötigen einige Wochen zum Trocknen. Wenn du deinen Boden mit Zementmörtel ausgleichst, hast du jedoch einen langlebigen und robusten Untergrund.

Die Inhalte dieses Beitrags werden mit großtmöglicher Sorgfalt recherchiert. Dennoch ist das Auftreten etwaiger Fehler nicht immer auszuschließen. Eine Haftung für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität kann daher trotz eingehender Prüfung nicht übernommen werden.

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