Flachdach mit installierten Solarmodulen auf einem Kiesbelag, umgeben von Bäumen im Hintergrund

Photovoltaik-Anlagen auf Flachdächern eröffnen Hausbesitzer*innen und Unternehmen eine hervorragende Möglichkeit, Solarenergie effizient zu nutzen – und das, ohne die Dachhaut zu beschädigen. Moderne Montagesysteme verzichten vollständig auf Dachdurchdringungen wie Bohrungen oder Schrauben und setzen stattdessen auf clevere Alternativen wie Verklebung oder Ballastierung. Diese Ansätze schonen die Dachstruktur, erhalten die Dachdichtigkeit und minimieren das Risiko von Wasserschäden.

Doch wie funktioniert die Installation einer PV-Anlage auf einem Flachdach ohne Dachdurchdringung? Worauf musst du bei der Neigung, Windlast und Tragfähigkeit des Dachs achten? In diesem Artikel erhältst du Antworten auf all diese Fragen – für eine sichere und effiziente Nutzung der Solarenergie auf deinem Flachdach.

PV-Anlage auf Flachdach ohne Dachdurchdringung: So funktioniert’s

Die Montage von Photovoltaik-Anlage auf einem Flachdach erfolgt häufig mit speziellen Aufständerungssystemen, die eine sichere Befestigung der Module ermöglichen, ohne die Dachhaut zu durchdringen. Diese stabilen Rahmenkonstruktionen werden so ausgerichtet, dass die Solarmodule in einem optimalen Winkel zur Sonne stehen, um eine maximale Energieausbeute zu erzielen.

In bestimmten Fällen, wie bei einer Ost-West-Ausrichtung, kann die Stromproduktion über den Tag gleichmäßiger verteilt werden. Zwar fällt der maximale Ertrag bei einer Ost-West-Ausrichtung geringer aus als bei einer Südausrichtung, jedoch bietet sie den Vorteil, eine gleichmäßigere Energieproduktion – beispielsweise für den Eigenverbrauch – zu ermöglichen.

Zur Sicherung der Aufständerung gegen Windlasten gibt es zwei gängige Methoden:

  1. Verklebung: Die Aufständerungsfüße werden fest mit der Dachabdichtung verklebt, wodurch eine stabile Verankerung entsteht.

  2. Ballastierung: Die Rahmenkonstruktion wird mit Gewichten, wie Betonplatten, beschwert, um die Anlage bei Wind stabil zu halten.

Beide Methoden sorgen dafür, dass die Dachhaut unbeschädigt bleibt, aufwendige Reparaturen entfallen und die Dachisolierung intakt bleibt – ein klarer Vorteil gegenüber traditionellen Montagesystemen mit Dachdurchdringung. Dennoch ist es wichtig, bei der Planung Faktoren wie die Dachneigung, den lokalen Winddruck und die Tragfähigkeit des Dachs zu berücksichtigen. Nur so kann gewährleistet werden, dass die Anlage nicht nur sicher montiert, sondern auch effizient betrieben wird.

Welche Neigung eignet sich für eine PV-Anlage auf einem Flachdach?

Die optimale Neigung einer PV-Anlage auf einem Flachdach sollte nicht nur den Ertrag maximieren, sondern auch den Einfluss von Winddruck minimieren. Je steiler die Neigung, desto höher der potenzielle Energieertrag – gleichzeitig steigt jedoch die Windanfälligkeit. Daher ist eine sorgfältige Planung entscheidend.

In der Praxis wird häufig ein Kompromiss gewählt: Ein Neigungswinkel von etwa 15 bis 30 Grad bietet eine gute Balance zwischen Energieausbeute und Stabilität, ohne die Sicherheit der Anlage zu gefährden. In besonders windreichen Regionen kann eine geringere Neigung bevorzugt werden, um die Belastung der Konstruktion zu reduzieren.

Die Entscheidung über die Neigung sollte immer unter Berücksichtigung der lokalen Windbedingungen und der baulichen Voraussetzungen des Dachs getroffen werden, um die Langlebigkeit und Effizienz der Anlage sicherzustellen.

Wie viel Gewicht darf durch ein Flachdach getragen werden?

Die Tragfähigkeit eines Flachdachs hängt von verschiedenen Faktoren ab, insbesondere von der Konstruktion, dem Alter und dem Zustand des Dachs.

  • Tragfähigkeit bei Neubauten: Bei Neubauten wird in der Regel eine Nutzlast von mindestens 100 bis 200 Kilogramm pro Quadratmeter eingeplant. Diese Last reicht aus, um gängige Belastungen, wie PV-Anlagen, sicher zu tragen.

  • Tragfähigkeit bei Bestandsdächern: Bei Bestandsdächern hingegen lässt sich die Tragfähigkeit nicht pauschal bestimmen. Sie ist abhängig von der Bauweise, dem Alter und dem aktuellen Zustand des Dachs.

Bei der Planung von PV-Anlagen müssen alle zusätzlichen Gewichte berücksichtigt werden, darunter die Module, das Montagesystem und gegebenenfalls die Ballastierung (z. B. Betonplatten).

Soll eine Photovoltaik-Anlage mit Ballastierung auf einem Bestandsdach installiert werden, ist es zwingend erforderlich, eine*n Statiker*in hinzuzuziehen, der*die prüft, ob das Dach die zusätzliche Last durch die PV-Module, Montagesysteme und mögliche Ballastierungen sicher tragen kann. Ohne diese Überprüfung können Schäden oder Gefahren entstehen.

Die Installation einer Photovoltaik-Anlage auf einem Flachdach ohne Dachdurchdringung ist eine nachhaltige und praktische Lösung für Hausbesitzer*innen und Unternehmen. Sie schützt das Dach und gewährleistet gleichzeitig eine effiziente Stromerzeugung. Mit der richtigen Planung, der Auswahl eines geeigneten Montagesystems und der Berücksichtigung der Neigung können PV-Anlagen optimal genutzt werden. Wenn du ein Flachdach besitzt und die Vorteile der Solarenergie nutzen möchtest, ist eine Installation ohne Dachdurchdringung eine effektive und langlebige Option.

Die Inhalte dieses Beitrags werden mit großtmöglicher Sorgfalt recherchiert. Dennoch ist das Auftreten etwaiger Fehler nicht immer auszuschließen. Eine Haftung für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität kann daher trotz eingehender Prüfung nicht übernommen werden.

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