Die Energieeffizienzklassen stehen in Form von Schildern im Garten eines modernen Einfamilienhauses.

Wenn du ein Haus baust oder kaufst, solltest du auf seine Energieeffizienz achten. Ist sie gering, werden die Energiekosten fürs Heizen höher sein. Ein Energieausweis hilft dir dabei, einzuschätzen, wie hoch diese Kosten ausfallen. In diesem Artikel erfährst du, was die Energieeffizienzklasse für ein Gebäude bedeutet, wie du sie berechnest und sie verbessern kannst.

Welche Bedeutung hat die Energieeffizienzklasse für ein Haus?

Vermutlich kennst du diese Einstufungen bereits von Elektrogeräten: Ein Aufkleber mit Ampelfarben und Buchstaben zeigt an, wie effizient der Endenergieverbrauch eines Kühlschranks, einer Waschmaschine oder einer Lampe ist. So sind die Geräte innerhalb einer Produktgruppe miteinander vergleichbar. Die Energieeffizienzklassen für ein Haus folgen dem gleichen Prinzip. Wenn du dich zwischen zwei Häusern entscheiden musst, kannst du anhand ihrer Energieeffizienzklasse einschätzen, bei welchem Haus du mehr Heizkosten sparen kannst.

Festgehalten wird die Energieeffizienzklasse im Energieausweis eines Hauses. Die Kriterien für die Einstufung bestimmt seit 2020 das Gebäudeenergiegesetz (GEG). Wenn du ein Haus kaufen möchtest, müssen die Eigentümer*innen oder Makler*innen dir einen solchen Ausweis vorlegen können. Ausgestellt wird er vom Deutschen Institut für Bautechnik. Je energieeffizienter gebaut wurde, desto besser fällt die Energieeffizienzklasse für das Haus aus. Zu den vorteilhaften Baumaßnahmen zählen zum Beispiel:

  • Starke Wärmedämmung
  • Strom aus Solaranlagen
  • Heizen mit Wärmepumpe
  • Intelligente Anlagen zur Steuerung von Heizung und Belüftung, zum Beispiel mit Heizungsreglern

Welche Energieeffizienzklassen gibt es und welche ist die beste?

Die Kriterien für jede Klasse sind im GEG festgelegt. Die oberste Klasse ist demnach A+. Hierunter fallen Neubauten mit dem höchsten Energiestandard, zum Beispiel das Passivhaus. Häuser dieser Klasse haben einen geringen Energieverbrauch von höchstens 30 Kilowattstunden pro Quadratmeter im Jahr. Die Kategorien A+ bis C werden im Ampel-Farbsystem grün dargestellt und gelten als die besten Energieeffizienzklassen.

In den mittleren Kategorien D bis F befinden sich z. B. sanierte Altbauten. Die schlechtesten Energieeffizienzklassen sind hingegen G und H in der Farbe Rot. Sie stehen für teilweise sanierte oder unsanierte Gebäude mit einem Verbrauch von über 200 Kilowattstunden pro Quadratmeter im Jahr.

Energieeffizienzklassen von Wohngebäuden und Energiekosten im Überblick

Energieeffizienzklasse
Endenergie in kWh pro Quadratmeter im Jahr
Geschätzte jährliche Energiekosten pro Quadratmeter in Euro
A+
≤ 30
3
A ≤ 50
7
B ≤ 75
12
C ≤ 100
16
D ≤ 130
21
E ≤ 160
27
F ≤ 200
34
G ≤ 250
42
H > 250
50

Quelle: Gebäudeenergiegesetz, Verbraucherzentrale.*

Neubauten sollten heutzutage mindestens Klasse B erreichen. Wenn du dir ein Haus kaufen möchtest, empfiehlt sich eines, das wenigstens über die Energieeffizienzklasse D verfügt. Wenn die Einstufung schlechter ausfällt, kannst du abwägen, ob sich durch einen niedrigeren Kaufpreis eine Modernisierung lohnt. Mit der kannst du das Haus energieeffizienter machen. Für Sanierungen und Neubauten gibt es nämlich Förderungen bei der KfW-Bank.

So berechnest du die Energieeffizienzklasse für dein Haus

Du kannst die Energieeffizienzklasse für dein Haus selbst berechnen. Wenn du den Endenergieverbrauch berechnest, weißt du, wie viel Energie dein Haus pro Quadratmeter in den vergangenen Jahren für das Heizen aufbringen musste. Hierfür gibt es eine einfache Formel. Du kannst sie anwenden, wenn du die Verbrauchsdaten deines Hauses der letzten drei Jahre kennst:

Endenergieverbrauch in kWh/(m²a) = (Energieverbrauch Jahr A in kWh + Energieverbrauch Jahr B in kWh + Energieverbrauch Jahr C in kWh  /  3)  /  Wohnfläche in m2

Ebenso kannst du den Endenergiebedarf berechnen. Er gibt an, wie viel Energie das Haus benötigt, um den Wärmeverlust an den Außenflächen wieder auszugleichen. Diese Formel ist allerdings komplizierter, weil du mithilfe der Flächenangaben für Außenwände, Fenster, Türen und den U-Werten die Heizlast bestimmen musst. Letztere gibt an, wie viel Wärme das Haus durch diese Flächen an die Außenluft abgibt.

Endenergiebedarf in kWh/(m2a) = Heizlast in kW / Wohnfläche in m2

Bei der Berechnung der Energieeffizienzklasse und auch bei der Modernisierung, zum Beispiel mit Photovoltaik-Panels, kann dir eine Fachfirma helfen.

*Quellen:

Die Inhalte dieses Beitrags werden mit großtmöglicher Sorgfalt recherchiert. Dennoch ist das Auftreten etwaiger Fehler nicht immer auszuschließen. Eine Haftung für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität kann daher trotz eingehender Prüfung nicht übernommen werden.

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