Digitaler Stromzähler mit einer Anzeige von 25054 kWh, montiert an einer Wand mit sichtbaren Backsteinen im Hintergrund.

Digitale Stromzähler ersetzen immer häufiger die alten analogen Modelle. Sie bieten dir eine präzisere Erfassung deines Stromverbrauchs und helfen dir dabei, Einsparpotenziale zu erkennen. Doch wie liest du diese modernen Geräte richtig ab? In diesem Ratgeber erhältst du eine verständliche Anleitung, ergänzt durch Tipps zu speziellen Themen wie dem aktuellen Zählerstand, HT/NT-Tarifen und Photovoltaikanlagen.

Aufbau und Anzeige eines digitalen Stromzählers verstehen

Moderne Messeinrichtungen und intelligente Messsysteme zeigen Informationen in klar strukturierten Anzeigen an. Die Werte findest du entweder gleichzeitig auf einem Display oder sie werden automatisch abwechselnd angezeigt. Die wichtigsten Begriffe, die du kennen solltest, sind:

  • 1.8.0: Bei dieser Kennzahl findest du den Wert für den gesamten Stromverbrauch in Kilowattstunden (kWh).
  • 2.8.0: Bei dieser Kennzahl wird die eingespeiste Strommenge angegeben. Diese ist besonders relevant bei einer PV-Anlage.
  • HT/NT: Steht für Hoch- und Niedertarif, falls du einen Zweitarifzähler nutzt.

Hinweis:

Manche Stromversorgungsunternehmen bieten dir unterschiedliche Tarife je nach Tageszeit bzw. Lastphase an. In den sogenannten Schwachlastphasen, in der Regel nachts, sind die Strompreise günstiger. Nutzt du einen Zweitarifzähler, zeigt dieser unterschiedliche Werte für den Hoch- und Niedertarif an. Zum Beispiel findest du bei der Kennzahl 1.8.1 den Verbrauch im Hochtarif, also zu laststarken Zeiten, und bei der Kennzahl 1.8.2 den Verbrauch im Niedertarif, also zu lastschwachen Zeiten.

Digitale Stromzähler richtig ablesen: So geht’s Schritt für Schritt

Überprüfe am besten regelmäßig, wie viel Strom du erzeugst und einspeist, um den Überblick über deine Erträge zu behalten. Wenn du deinen aktuellen Zählerstand regelmäßig abliest, erhältst du wertvolle Einblicke in deinen Energiebedarf. So gehst du dabei Schritt für Schritt vor:

  1. 1

    Anzeige aktivieren:

    Drücke den Knopf am Gerät, um die Werte anzuzeigen. Bei manchen Smart Metern werden sie automatisch durchgeblättert.

  2. 2

    Werte notieren:

    Schreibe die angezeigten Zahlen ohne Kommastellen auf, beispielsweise 12345 statt 12345,67. Achte dabei darauf, ob du den Stromverbrauch (1.8.0) oder die Einspeisung (2.8.0) notierst.

  3. 3

    Werte übermitteln:

    Viele Anbieter ermöglichen es, die abgelesenen Werte direkt über eine App oder ein Online-Portal zu übermitteln.

Tipp:

Mit einem intelligenten Messsystem kannst du zusätzliche Daten erhalten und deinen Energieverbrauch detaillierter analysieren. Zusätzlich musst du bei einem sogenannten Smart Meter die Verbrauchs- und Einspeisestände nicht mehr selbst übermitteln. Das erfolgt automatisch.

Spezielle Anwendungen: Photovoltaik und Balkonkraftwerke

Nutzt du eine Anlage zur Stromerzeugung, gelten beim Ablesen besondere Aspekte:

  • Photovoltaik: Hast du einen digitalen Stromzähler und eine Photovoltaikanlage? Dann prüfe regelmäßig die Werte für eingespeisten (2.8.0) und verbrauchten Strom (1.8.0), um auch deine Erträge im Blick zu behalten.

  • Balkonkraftwerke: Auch bei kleinen Solaranlagen kannst du den erzeugten Strom mit deinem Zähler überwachen. Die abgelesenen Einspeisewerte sind allerdings oft minimal.

Ein digitaler Stromzähler oder Smart Meter liefert dir wichtige Informationen über deinen Energieverbrauch und deine Stromerzeugung. Indem du regelmäßig die Werte abliest und übermittelst, kannst du:

  • Stromfresser im Haushalt identifizieren,
  • Einsparpotenziale nutzen,
  • deine PV-Anlage effizient überwachen,
  • Tarife wie HT/NT optimal ausnutzen.

Mache es dir zur Gewohnheit, deinen digitalen Stromzähler mindestens einmal im Monat abzulesen. So behältst du deinen Energieverbrauch im Blick und kannst deine Kosten besser kontrollieren.

Die Inhalte dieses Beitrags werden mit großtmöglicher Sorgfalt recherchiert. Dennoch ist das Auftreten etwaiger Fehler nicht immer auszuschließen. Eine Haftung für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität kann daher trotz eingehender Prüfung nicht übernommen werden.

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