Nahaufnahme eines Autoreifens mit detaillierten Profilmustern. Der Reifen scheint neu zu sein, mit sichtbaren Lamellen und Profilblöcken, was auf minimale Abnutzung hindeutet.

Wie viel Energie ein Auto zur Fortbewegung aufbringen muss, wird unter anderem vom Rollwiderstand der Reifen bestimmt. Aber wie entsteht er, wie groß ist die Auswirkung auf den Kraftstoffverbrauch und wie lässt sich der Widerstand reduzieren? Das alles erfährst du in diesem Beitrag.

Was ist der Rollwiderstand bei Reifen und wie entsteht er?

Wenn sich der Reifen während der Bewegung im Kontaktbereich mit der Straße verformt, entsteht der sogenannte Rollwiderstand. Diese Deformation bewirkt, dass Teile des Reifens ständig in Bewegung sind, was zu inneren Reibungen und somit zu Energieverlusten führt.

Wie hoch der Rollwiderstand bei Reifen ist, hängt unter anderem von der Materialzusammensetzung und der Konstruktion ab. Weichere Reifenmischungen bieten beispielsweise mehr Grip und Haftung, erhöhen aber auch den Rollwiderstand. Härtere Mischungen verringern die Deformation, können aber die Haftung und den Fahrkomfort mindern.

Überdies beeinflusst der Reifendruck den Rollwiderstand. Ein zu niedriger Druck führt dazu, dass sich der Reifen mehr verformt und der Widerstand erhöht. Weitere Einflüsse, die eine Deformation von Reifen begünstigen:

  • Fahrzeuggewicht und Belastung: Je schwerer das Fahrzeug, desto größer ist der Druck auf die Reifen und damit der Rollwiderstand. Eine höhere Belastung führt zu einer stärkeren Deformation des Reifens und somit zu einem höheren Energieverlust.

  • Fahrbahnbeschaffenheit: Die Oberflächenstruktur und -beschaffenheit der Fahrbahn beeinflussen ebenfalls den Widerstand. Eine glatte Oberfläche führt zu einem geringeren, eine raue Oberfläche zu einem höheren Rollwiderstand.

  • Temperatur: Die Temperatur hat ebenfalls einen Einfluss. Bei niedrigeren Temperaturen können Reifen härter werden, was zu einem erhöhten Rollwiderstand führt.

Wie wirkt sich Rollwiderstand auf den Kraftstoffverbrauch aus?

Der Rollwiderstand von Reifen hat direkten Einfluss auf den Kraftstoffverbrauch. Der Grund: Er ist ein Teil der Energie, die ein Auto überwinden muss, um sich fortzubewegen. Dabei entfallen bei modernen Autos rund 20 bis 30 Prozent des Verbrauchs auf den Rollwiderstand. Wie stark der Einfluss ist, hängt wiederum von der Art des verwendeten Reifens ab. Dabei werden die Pneus in unterschiedliche Klassen eingeteilt – von A, dem niedrigsten bis zu G, dem höchsten Rollwiderstand. Nachfolgend eine Tabelle mit dem Mehrverbrauch an Kraftstoff auf 1.000 Kilometer:

Rollwiderstandsklasse

Kraftstoff-Mehrverbrauch zu nächsthöheren Klasse

Mehrverbrauch zur Klasse A

A - -
B bis zu 1 l/1.000 km bis zu 1 l/1.000 km
C bis zu 1,2 l/1.000 km bis zu 2,2 l/1.000 km
D keine Daten keine Daten
E bis zu 1,4 l/1.000 km bis zu 3,6 l/1.000 km
F bis zu 1,5 l/1.000 km bis zu 5,1 l/1.000 km
G über 1,5 l/1.000 km Über 6,6 l/1.000 km

Rollwiderstand senken: Ist das möglich?

Es gibt mehrere Möglichkeiten, den Rollwiderstand von Reifen und damit den Kraftstoffverbrauch zu senken. Am besten verwendet man Rollwiderstand-optimierte Reifen der oben genannten Klasse A. Ist das nicht möglich, dann kann man den Reifendruck entsprechend den Herstellerangaben und der Daten im Zulassungsschein anpassen.

Ferner helfen eine regelmäßige Wartung sowie das Auswuchten der Reifen. Ratsam ist zudem eine angepasste Fahrweise. Ein sanfteres Beschleunigen und Bremsen sowie vorausschauendes Fahren können helfen, den Rollwiderstand zu minimieren. Denn abrupte Geschwindigkeitsänderungen, die zu erhöhter Reifendeformation führen, werden dadurch vermieden.

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