Felgen lackieren

Lackierer lackiert Felge mit schwarzem Lack

Felgen lackieren: Ein Guide für Alu- & Stahlfelgen

Glänzende Felgen sind für viele das Aushängeschild eines Autos. Mit der Zeit hinterlassen Bremsstaub, Dreck oder auch Streusalz ihre Spuren und die Felgen verlieren ihre Strahlkraft. Ein neuer Satz kann je nach Ausführung teuer sein. Oftmals ist es günstiger, die Felgen zu lackieren. Was das kostet, wie du deinen Rädern selbst zu neuer Strahlkraft verhilfst und worauf du achten solltest – in diesem Beitrag erfährst du es.

Warum sollte man Felgen lackieren?

Ganz gleich, ob du deinem Auto einen frischen Glanz verleihen oder deine Individualität am Fahrzeug zum Ausdruck bringen möchtest: Das Lackieren der Felgen gehört für viele Autoliebhaber*innen mittlerweile zur Pflege dazu. Denn auch, wenn du die Felgen am Auto regelmäßig reinigst, nutzen sie sich mit der Zeit ab. Das liegt daran, dass sie neben täglichen Umwelteinflüssen auch ständig Rollsplitt, Schlaglöchern und Bordsteinkanten ausgesetzt sind.

Ein Glanzverlust oder aber ein Kratzer am Radkranz sind die Folge. Oftmals lohnt es sich, die Felgen zu lackieren, anstatt neue zu kaufen. Wer ein optisches Statement setzen möchte, entscheidet sich ebenso häufig dazu, die Felgen individuell lackieren zu lassen. Bevor die Felge einen neuen Glanz bekommen kann, muss sie jedoch einigen Bedingungen gerecht werden.

Wann kann eine Felge neu lackiert werden?

Es gibt einige Voraussetzungen, die erfüllt sein müssen, bevor du eine Felge lackieren kannst. Beschädigte Modelle, die Kratzer von einem Millimeter oder mehr aufweisen bzw. Dellen oder Risse haben, dürfen nicht mehr verwendet werden. Sie müssen gänzlich ausgetauscht werden, da sie für den Straßenverkehr nicht mehr zulässig sind. Gleiches gilt für Felgen, welche die Toleranz von 0,5 Millimetern bei den Rund- und Planlauf-Eigenschaften überschreiten.

Ebenso wenig darfst du Felgen lackieren, wenn sie in einer bestimmten Form behandelt wurden. Das trifft bei folgenden Szenarien zu:

  • Thermisch entlackte Felgen
  • Gestrahlte Radkränze 
  • Rückverformte Felgen
  • Wärmebehandelte Modelle

Ob du das Lackieren der Felgen selbst in die Hand nimmst oder lieber einem Profi überlässt, ist eine Frage deines Geschicks. Ausschlaggebend bei der Entscheidung ist für viele zudem der Kostenfaktor.

Welche Kosten erwarten dich bei der Lackierung deiner Felgen?

Wie viel kostet es, Felgen lackieren zu lassen? Gehst du in eine Werkstatt, liegen die Kosten zwischen 75 und 150 Euro pro Rad. Wie hoch der Preis genau ist, hängt sowohl von der Felgengröße, der Anzahl der Speichen als auch von eventuellen Sonderwünschen ab. Alufelgen zu lackieren, ist aufwendiger. Die Kosten sind daher in der Regel etwas höher, als bei der Lackierung von Stahlfelgen.

Im Preis sind die Reifenmontage und das anschließende Wuchten zumeist nicht inbegriffen. Noch günstiger ist es, die Felgen selber zu lackieren. Dafür brauchst du eine ruhige Hand, die passenden Arbeitsmaterialien und Zeit. Die Kosten belaufen sich dabei auf insgesamt ungefähr 70 Euro.

Felgen selber lackieren – welche Vorbereitungen sind nötig?

In nur wenigen Schritten lackierst du deine Felgen selbst. Dabei ist die Vorgehensweise sowohl bei Stahl- als auch Alufelgen sehr ähnlich. Für beide Felgen-Arten benötigst du diese Materialien, wenn du selbst Hand an deinen Felgen anlegst:

  • Krepp- und Isolierband
  • Atemschutz
  • Nassschleifpapier mit feiner Körnung (400, 600 und 800 oder 1.000)
  • Silikonentferner
  • Grundierung
  • Felgenlack
  • Klarlack

Reifen von den Felgen abziehen

Sowohl für Alu- als auch Stahlfelgen gilt: Bevor du beginnst, solltest du die Reifen abziehen, da die Lösungsmittel im Lack sie angreifen können. Dafür benötigt es jedoch eine spezielle Maschine, die für gewöhnlich nicht für den Heimbedarf geeignet ist. Möchtest du einen Werkstattbesuch vermeiden, klebst du die Felgen alternativ mit Krepp- und Isolierband ab. Wichtig dabei: Alle nicht zu lackierenden Stellen sollten vollständig abgedeckt sein, um Reifenschäden zu vermeiden. Nun kannst du die Felgen schleifen.

Felgen abschleifen und reinigen

Sowohl Alu- als auch Stahlfelgen solltest du vor dem Lackieren schleifen. So entfernst du bei der Gelegenheit auch kleine Kratzer. Das sorgt dafür, dass der Felgenlack einwandfrei hält und du ein ebenmäßiges Ergebnis erzielst.

Wichtig: Trage sowohl beim Schleifen als auch Lackieren einen Atemschutz, damit keine gesundheitsschädlichen Partikel in deine Atemwege gelangen.

Zum Schleifen verwendest du Nassschleifpapier mit immer feiner werdender Körnung, beginnend mit 400 über 600 bis 800 oder 1.000. Alternativ lässt sich der Lack auch chemisch oder mithilfe eines Sand- oder Glasperlenstrahlers entfernen. Dafür suchst du am besten eine Fachwerkstatt auf.

Im Gegensatz zu korrosionsfreien Alufelgen ist es bei Stahlfelgen wichtig, sie auf Rost zu überprüfen. Hat sich Rost an ihnen angesetzt, muss dieser abgeschliffen werden. Kleine Rostflecken entfernst du einfach mit Nassschleifpapier. Für besonders hartnäckige Stellen eignet sich beispielsweise der Drahtbürstenaufsatz einer Bohrmaschine. Ganz gleich, welches Material die Felgen haben: Nachdem du sie geschliffen hast, entferne mit einem Silikonreiniger Fett- und Staubrückstände. Wische sie anschließend mit einem Mikrofasertuch ab, bevor du mit dem Lackieren beginnst.

Stahl- und Alufelgen lackieren: Schritt-für-Schritt-Anleitung

  1. Grundierung auftragen: Sprühe in horizontalen Bewegungen die Grundierung auf. Für ein makelloses Endergebnis ist es wichtig, dass sie auf der gesamten Felge aufgetragen wird. Lasse die Grundierung vollständig trocknen, bevor du mit dem nächsten Schritt fortfährst.

  2. Alufelgen lackieren: Sprühe den Felgenlack wie die Grundierung gleichmäßig auf. Halte die Dose dabei stets in Bewegung, um Farbkleckse oder -tränen zu vermeiden. Beginne mit einer dünnen Schicht und lasse sie vollständig trocknen. Danach kannst du noch ein bis zwei weitere Schichten aufsprühen, bis das Ergebnis ebenmäßig ist. Lasse jede Schicht gründlich trocknen, bevor du eine neue aufträgst.

  3. Klarlack aufsprühen: Nachdem die Farbschichten vollständig getrocknet sind, wische die Felgen erneut mit einem Mikrofasertuch ab. Im Anschluss trägst du den Klarlack auf und lässt ihn vollständig trocknen. Er versiegelt die Farbe.

Tipp: Sonstige Autoreifen- und Felgenteile wie Felgenbäume erleichtern die Arbeit beim Lackieren der Felgen.

Kreative Ideen für eine individuelle Felgenlackierung

Die Auswahl an Felgenlacken ist vielseitig. Beliebt sind Töne wie Schwarz und Silber, da sie zeitlose Eleganz ausstrahlen. Steht dir der Sinn nach mehr Farbe, kannst du beim Lackieren deiner Felgen durchaus kreativ werden.

  • Farbe bekennen: Wie wäre es beispielsweise mit Felgen in Rot oder Blau? So wird dein Auto im Straßenverkehr zum Hingucker.

  • Highlights setzen: Deiner Individualität verleihst du ebenso Ausdruck, indem du die Felgen in einem schlichten Ton hältst und einzelne Speichen hervorhebst – beispielsweise in Gelb.

  • Metallisch glänzend: Du möchtest einen eleganten Glanz versprühen? Das gelingt dir mit Metallic-Farben wie Gold oder Bronze.

Felgen lassen sich in nahezu allen Farben lackieren. Deiner künstlerischen Freiheit sind daher keine Grenzen gesetzt. Auch Fachwerkstätten setzen gegen Aufpreis kreative Ideen um. Du suchst nach einer Alternative zum Lackieren der Felgen? Dann eignen sich auch folgende Optionen:

Fachwerkstatt aufsuchen oder zu Hause in Eigenregie: Ein Fazit

In nur wenigen Schritten lackierst du deine Felgen selbst. Dabei sind Geduld und eine ruhige Hand gefragt, um gute Ergebnisse zu erzielen. Wer das passende Equipment hat und darin geübt ist, die Reifen selbst aufzuziehen sowie zu montieren, kann durchaus Geld sparen. Bist du darin nicht routiniert, lohnt es sich hingegen, ein Komplettpaket in einer professionellen Werkstatt zu buchen. Das bedeutet zwar meist höhere Kosten, es erspart dir jedoch Zeit und Arbeit. Und am Ende kannst du dich über ein makelloses Ergebnis freuen.

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  • Ist es erlaubt, Felgen selber zu lackieren?

    Sind die Felgen nicht beschädigt, darfst du sie selber lackieren. Kleinere Kratzer von weniger als einem Millimeter gleichst du mithilfe von Nassschleifpapier schnell aus. So schaffst du eine gute Basis für den Farblack. Sind die Schäden jedoch größer und die Felgen haben sogar Dellen oder Risse, dürfen sie weder zu Hause noch in der Werkstatt neu lackiert werden. In diesem Fall sind sie nicht mehr für den Straßenverkehr zugelassen und ein Austausch der Felgen ist unumgänglich.

  • Welcher Lack eignet sich für Felgen?

    Häufig kommt Autolack auch auf den Felgen zum Einsatz. Auf den Felgen splittert er jedoch schnell ab. Daher ist es ratsam, einen speziellen Felgenlack zu wählen. Er ist kratzfester und hält auch Steinschlägen, beispielsweise durch Rollsplitt, eher stand. Neben der eigentlichen Farbe benötigst du auch eine Grundierung, welche die Basis für den Farblack schafft. Abschließend versiegelst du die Farbe mit einem Klarlack.

    Damit das Ergebnis ebenmäßig wird, ist es wichtig, dass die drei Komponenten miteinander kompatibel sind. Aufschluss darüber geben die Produktbeschreibungen. Alternativ kannst du dich auch in einem Fachgeschäft beraten lassen.

  • Ist es möglich, Felgen zu lackieren, ohne die Reifen abzuziehen?

    Prinzipiell ist es möglich. Möchtest du die Reifen nicht abziehen, solltest du sie großzügig mit Krepp- und Isolierband abdecken, bevor du damit beginnst, die Felgen zu lackieren. Andernfalls können die Lösungsmittel im Lack die Reifen angreifen und sie beschädigen. Daher ist es durchaus ratsam, die Reifen vorher abzuziehen.