Autoreifen sind konstant äußeren Einflüssen ausgesetzt – da kommt es schnell mal zu einer Panne. Wurde der Bordstein zu schnell angefahren oder wurden deine Reifen durch scharfe Gegenstände auf der Straße beschädigt? Sind die Reifen veraltet und bereiten dir Probleme bei der Fahrt? Wir erklären dir, wann sich eine Reifenreparatur noch lohnt, was du bei einem Loch im Reifen tun solltest und wie es sich mit dem eigenständigen Flicken verhält.
Wann ist eine Reifenreparatur sinnvoll?
Grundsätzlich ist eine Reifenreparatur immer dann sinnvoll, wenn es zu Schäden am Reifen gekommen ist und der notwendige Luftdruck nicht mehr zuverlässig und konstant aufrechterhalten werden kann. Mit einem manuellen Check an der Tankstelle kannst du schnell und bequem herausfinden, wie es um den Luftdruck deiner Reifen steht. Seit der Einführung des Reifendruck-Kontrollsystems in modernen Fahrzeugen im Jahr 2014 wissen Autofahrer jederzeit, ob noch genügend Druck in den Reifen ist. Auch wenn Autoreifen oft repariert werden können, ist eine Reparatur nicht immer sinnvoll.
- Bei neuen Reifen: Wenn der betroffene Reifen noch neu ist und ein ausreichend tiefes Restprofil hat, ist eine Reparatur sinnvoll.
- Wenn der Schaden zeitnah bemerkt und unverzüglich repariert werden kann.
- Bei geringem Ausmaß: Wenn der Schaden ein überschaubares Maß hat und nur ein bestimmter Reifenabschnitt betroffen ist, ist ein Neukauf meistens nicht nötig.
- Bei fehlendem Ersatzreifen: Hast du keinen Ersatzreifen oder ist dein Reifenmodell schwer zu beschaffen, solltest du eine Reparatur in Erwägung ziehen.
Wann sollte von einer Reifenreparatur abgesehen werden?
In diesen Fällen ist es sinnvoller, einen neuen Reifen zu kaufen:
- Die Schäden am Reifen sind größer als 5 Millimeter.
- Die Innenseite vom Reifen ist betroffen.
- Es liegen Schäden an der Seitenwand des Reifens vor.
- Es handelt sich um Hochgeschwindigkeitsreifen mit einem Geschwindigkeitsindex von V (240 km/h), W (270 km/h) oder Y (300 km/h).
Achtung: Pannenhilfe-Sets sind zwar fester Bestandteil der meisten Fahrzeuge – allerdings ist eine Reparatur nicht mehr erlaubt, sobald einmal Reifendichtmittel oder Notfall-Abdichtungen verwendet wurden. Du solltest daher nur dann deinen Autoreifen kleben, wenn du nur noch sicher am Ziel ankommen und den Reifen ohnehin austauschen möchtest.
Erste Hilfe bei einem Loch im Reifen
Das Loch im Reifen zählt zu den häufigsten Reifenpannen. Was du in diesem Fall tun solltest, hängt von der Art der Beschädigung ab. Wenn beispielsweise ein Nagel im Reifen steckt, solltest du ihn auf keinen Fall entfernen, da er den Reifen aktuell noch verschließt. Wenn der Reifendruck noch passt, solltest du dich aber direkt auf den Weg zur nächsten Werkstatt machen. Wichtig hierbei: Achte darauf, dass du mit einem gemäßigten Tempo und maximal 50 km/h fährst, um dich und andere Verkehrsteilnehmer*innen nicht in Gefahr zu bringen.
Wenn der Luftdruck im Reifen aber rapide nachlässt, solltest du eher einen Abschleppdienst rufen. Dieser kann dein Fahrzeug problemlos zur nächsten Werkstatt transportieren.
Hinweis: Es ist dir gesetzlich gestattet, deinen Autoreifen selbst zu flicken. Hierbei müssen allerdings alle Voraussetzungen stimmen und der Schaden muss noch reparabel sein. Beachte aber, dass Flicken keine Reparatur ist, sondern lediglich eine erste Hilfe.
Reifenreparatur: Kosten und entscheidende Einflussfaktoren
Die Reparatur von Autoreifen sollte immer in der Werkstatt und durch Profis erfolgen. Dabei dauert es etwa 90 bis 120 Minuten, ein Reifenloch reparieren zu lassen. Die letztendlichen Autoreifen-Reparaturkosten hängen zudem davon ab, ob mit einer Kalt-, Warm- oder Heißvulkanisation gearbeitet wird. Eine Kaltvulkanisation kostet zwischen 20 und 30 Euro, während bei der Warm- oder Heißvulkanisation etwa 50 Euro fällig werden.
Tipp: Bei stark beschädigten oder besonders alten, heruntergefahrenen Reifen kommst du selten um den Neukauf herum. Bei eBay findest du eine riesige Auswahl an Sommerreifen, Winterreifen, Ganzjahresreifen und auch Kompletträdern.