Gel-Batterien richtig laden: Ein umfassender Leitfaden

Im Gegensatz zu anderen Batterieformen verströmen Gel-Batterien nahezu keine schädlichen Stoffe. Zudem laufen sie aufgrund des geligen Elektrolyts schwer aus und das auch nur, wenn die Außenhaut stark beschädigt wird. Daher kommen sie häufig in Wohnmobilen oder Booten zum Einsatz. Sie eignen sich dabei allerdings eher als Versorgerbatterien und nicht als Starterbatterien, weshalb sie zumeist nicht in den Stromkreislauf des Motors eingebunden sind – also nicht durch die Lichtmaschine geladen werden. Wie du deine Gel-Batterie laden kannst und worauf du dabei achten solltest, erfährst du in diesem Beitrag.

Mit welchem Ladegerät kann ich eine Gel-Batterie laden?

Die gängigste Methode, um eine 12 V-Gel-Batterie zu laden, ist das Ladegerät. Wichtig dabei ist, dass du ein Modell auswählst, das eine für deinen Akkumulator passende Ladekennlinie hat. Denn nur so kann das Ladegerät die passende Ladespannung bereitstellen, die deine Gel-Batterie benötigt. Wählst du ein Ladegerät ohne Ladekennlinie, überlädst du deine Batterie womöglich versehentlich. Ebenso ist es möglich, dass sie keine Vollladung erreicht. Beides trägt dazu bei, dass sich die Lebensdauer des Akkumulators verkürzt.

In der Regel benötigt eine 12 V-Gel-Batterie zum Laden eine Spannung von etwa 14,25 V. Welche Spannung dein Akku konkret benötigt, entnimmst du dem Datenblatt. Schaue daher am besten vorab nach, welches tragbare Batterieladegerät zu deiner Gel-Batterie passt. So gehst du sicher, dass du sie fachgerecht lädst und somit ihre Lebensdauer erhöhst.

Wie kann ich eine Gel-Batterie effektiv laden?

Eine Gel-Batterie durchläuft drei Ladephasen. Erfahre, welche das sind und was sie auszeichnet:

• Hauptladung: In dieser Phase wird die Gel-Batterie mit Konstantstrom versorgt. Sie bestimmt dabei selbst, wie viel Strom sie vom Ladegerät bezieht, bis sie einen Ladezustand von 80 bis 85 Prozent erreicht hat.
  
  
• Ausgleichsladung: Nach der Hauptladung steigt die Batteriespannung langsam an. Um wie viel hängt vom Batterietyp ab. Zudem nimmt die Stromaufnahme stetig ab. Bei den meisten Ladegeräten ist die Zeit der Ausgleichsladung vordefiniert.
  
  
• Erhaltungsladung: In der letzten Phase hält das Ladegerät den Ladezustand der Gel-Batterie aufrecht.

Je voller die Batterie wird, desto weniger Ladung nimmt sie auf. Daher können sich die letzten Ah (Amperestunden) hinziehen. Es ist jedoch wichtig, dass du die Gel-Batterie vollständig lädst, um eine lange Lebensdauer zu erzielen.

Wie lange dauert der Ladevorgang?

Wie lange es dauert, um eine Gel-Batterie zu laden, lässt sich nicht pauschal beantworten. Denn Faktoren wie die Batteriekapazität oder die Leistung des Ladegeräts beeinflussen, wie schnell sich der Akku auflädt. Je voller er ist, desto weniger Strom nimmt er auf. Somit verlangsamt sich der Prozess gegen Ende. Durchläuft eine Gel-Batterie alle Ladephasen, kann es bis zu 24 Stunden dauern, bis sie vollständig aufgeladen ist.

Wie häufig kann man eine Gel-Batterie laden?

Eine Gel-Batterie sollte so oft und bald wie möglich nachgeladen werden. Je nach Modell kann diese Art von Akku über 1.800 Zyklen leisten. Das entspricht einer Lebensdauer von bis zu zehn Jahren – bei sachgemäßer Nutzung auch mehr. Eine Gel-Batterie darf nicht vollständig entladen werden, da nur circa die Hälfte der Kapazität auch tatsächlich nutzbar ist. So sollten nur bis zu 50 Prozent der Kapazität entnommen werden. Entlädst du sie tiefer, kann dies die Lebensdauer verkürzen.

Spezielle Lademethoden: Solar und Lichtmaschine

Neben dem Ladegerät kannst du eine Gel-Batterie auch mit Solarenergie oder der Lichtmaschine laden.

• Solarenergie: Möchtest du auf Reisen unabhängig von einem Stromanschluss sein, kannst du deine Gel-Batterie auch mit Solarstrom laden. Wichtig dafür ist, dass du einen für den Akku passenden Solarladeregler verwendest. Dann ist Sonnenenergie eine gute Möglichkeit, ihn wieder aufzuladen.
  
  
• Lichtmaschine: Die Lichtmaschine bietet die Möglichkeit, eine Gel-Batterie während der Fahrt zu laden. Oftmals reicht die Fahrzeit jedoch nicht aus, um den Akku vollständig zu laden. Das liegt unter anderem daran, dass er zum Ende der Ladezeit immer weniger aufnimmt.