
Du benötigst neue Winter- oder Sommerreifen? Dann lohnt sich eventuell ein Blick auf runderneuerte Reifen. Wie diese produziert werden und ob sie tatsächlich eine gute Alternative zu neuen Pneus sind, erfährst du in diesem Beitrag.
Was sind runderneuerte Reifen?
Runderneuerte Reifen sind etwas anderes als Gebrauchtreifen. Die Pneus werden nämlich aus gebrauchten Gummis gefertigt. Spezielle Firmen kaufen abgefahrenen Reifen an und erneuern sie. Dabei wird auf die Karkasse – dem Unterbau des Reifens – eine neue Lauffläche aufvulkanisiert. Dieser Prozess ist sowohl für Winterreifen, Sommerreifen als auch für Ganzjahresreifen möglich.
Der Prozess, runderneuerte Reifen herzustellen, läuft wie folgt ab:
Sind runderneuerte Reifen so sicher wie neue Reifen?
Um die Sicherheit von runderneuerten Ganzjahresreifen, Winter- sowie Sommerpneus muss man sich keine Sorgen machen. Es gelten für die Erneuerung strenge Vorgaben – etwa, dass eine Karkasse nur einmal runderneuert werden darf. Ferner erfolgt die Erneuerung nach der EU-Norm ECE R 108 und eine entsprechende Prüfung ist vorgeschrieben. Nach bestandenem Test erhalten sie das E-Prüfzeichen mit einem Zahlencode für das Land, in dem der runderneuerte Reifen seine Zulassung bekommen hat. Das Datum der Runderneuerung steht zusätzlich in der Reifenkennzeichnung.
Vor- und Nachteile von runderneuerten Reifen
Runderneuerte Reifen bieten sowohl Vorteile als auch Nachteile, die bei der Entscheidung für oder gegen ihre Verwendung berücksichtigt werden sollten.
Vorteile von runderneuerten Reifen:
- Kosteneffizienz: Runderneuerte Reifen sind in der Regel günstiger als neue Reifen. Die Kostenersparnis entsteht durch die Wiederverwendung der Reifenkarkasse und dem geringeren Materialaufwand.
- Umweltfreundlichkeit: Die Runderneuerung reduziert den Bedarf an neuen Rohmaterialien und verringert den Abfall, da alte Reifen wiederverwertet werden.
- Ressourcenschonung: Da weniger Rohöl für die Herstellung neuer Reifen benötigt wird, trägt die Runderneuerung zur Schonung natürlicher Ressourcen bei.
- Energieeffizienz: Der Herstellungsprozess von runderneuerten Reifen verbraucht weniger Energie im Vergleich zur Produktion neuer Reifen.
Nachteile von runderneuerten Reifen:
- Kurzlebigkeit: Runderneuerte Reifen haben oft eine kürzere Lebensdauer als neue Reifen, was bedeutet, dass sie häufiger ersetzt werden müssen.
- Qualitätsvariationen: Die Qualität der Reifen kann variieren, abhängig vom Hersteller und dem Zustand der ursprünglichen Reifenkarkasse. Zudem ist nicht immer gewährleistet, dass ein Reifensatz auf der gleichen Karkasse aufbaut. Das ist wichtig, damit sie ein gleichmäßiges Fahrverhalten sicherstellen.
- Eingeschränkte Anwendungen: In einigen Fällen sind die Reifen möglicherweise nicht für alle Fahrzeugtypen oder Fahrbedingungen geeignet – insbesondere bei Hochleistungsfahrzeugen oder extremen Wetterbedingungen.
Worauf gilt es beim Kauf runderneuerter Reifen zu achten?
In Deutschland sind runderneuerte Reifen nur selten zu kaufen. Das liegt unter anderem daran, dass Reifen für Pkw recht langlebig sind und nur selten getauscht werden müssen. Dennoch kann sich der Kauf lohnen. Im Vergleich zu Premiumreifen kannst du rund 50 Prozent sparen. Die Preise für runderneuerte Reifen beginnen bei rund 35 Euro. Wer sich für diese entscheidet, sollte darauf achten, woher sie stammen und dass sie das E-Prüfzeichen tragen. Die überarbeiteten Reifen sind im Handel entweder als „runderneuert“, „retread“ oder „retreaded“ gekennzeichnet.
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