Eine verkehrsreiche Straße bei Regen während der Dämmerung. Rücklichter von Autos leuchten rot und reflektieren auf der nassen Fahrbahn.

Seit 2022 müssen neue Autos in der Europäischen Union einen eingebauten Notbremsassistenten haben. Aber wie funktioniert das System und in welchen Fällen greift der Assistent ein? In diesem Beitrag erfährst du mehr über seine Funktion.

Was ist der Notbremsassistent und was macht er?

Beim Notbremsassistenten handelt es sich um ein System, das Auffahrunfälle vermeiden soll. Eine andere Bezeichnung ist Advanced Emergency Braking System (AEBS). Mithilfe von Sensoren und Kameras überwacht die Technik die Umgebung des Fahrzeuges. Sie sammelt etwa Daten über Objekte und andere Autos in der Nähe sowie deren Geschwindigkeit und Entfernung zum eigenen Auto. Diese Daten wertet der Bordcomputer des Fahrzeuges aus, um potenzielle Gefahren zu erkennen. Dabei erkennt der Computer auch, ob ein Objekt auf der Straße eine unmittelbare Unfallgefahr darstellt.

Ist dies der Fall, warnt der Notbremsassistent zunächst mit optischen, akustischen oder haptischen Signalen – letztere etwa durch ein vibrierendes Lenkrad. Reagieren Fahrende nicht darauf, aktiviert der Assistent automatisch die Bremsen und leitet eine Gefahrenbremsung ein. Gleiches gilt, wenn man zu nah auffährt. Auch dann bremst das System ab oder leitet eine Vollbremsung ein, wenn ein Zusammenstoß droht. Bei den meisten Systemen kann man ihre Sensibilität justieren.

Übrigens:

Der Notbremsassistent kann mit Zusatzfunktionen zum Insassenschutz ausgestattet sein. In dem Fall bereitet der Assistent die Insassen auf einen Zusammenprall vor. Dafür strafft er die Sicherheitsgurte oder bereitet den Einsatz des Airbags vor. Einige Fahrzeuge haben eine sogenannte City-Variante. Diese erkennt Fahrzeuge, Radfahrer*innen, Fußgänger*innen und Kreuzungen und bremst automatisch ab, wenn sie eine drohende Kollision registriert.

Ist ein Notbremsassistent Pflicht?

Innerhalb der Europäischen Union gilt seit Juli 2022 für neue Fahrzeugtypen eine Pflicht zum Einbau eines Notbremsassistenten. Ab Juli 2024 müssen alle Autos und leichten Nutzfahrzeuge, die neu zugelassen werden, solch ein System haben. Für Lkw ist der Notbremsassistent bereits seit 2015 verpflichtend.

Übrigens:

Der Notbremsassistent lässt sich auch deaktivieren – meist über das Menü der Fahrassistenzsysteme. Dies kann nötig sein, wenn das Auto ohne erkennbaren Grund bremst. Lasse dein Fahrzeug bei einer solchen Fehlfunktion am besten umgehend in einer Werkstatt überprüfen. Denn den Assistenten zu deaktivieren, sollte nur eine kurzfristige Lösung sein.

Kann man einen Notbremsassistenten nachrüsten?

Es ist durchaus möglich, ältere Fahrzeuge mit einem Notbremsassistenten nachzurüsten. Allerdings ist das eine komplexe Aufgabe und sollte nur durch einen Fachbetrieb durchgeführt werden. Dieser stattet das Auto mit Sensoren und Kameras aus und verbindet das Assistenzsystem mit dem System des Fahrzeuges. Anschließend wird das System kalibriert und getestet.

Bitte beachte:

Ist die Bremsanlage defekt oder sind die Bremsscheiben abgefahren, kann auch ein Notbremsassistent das Auto nicht rechtzeitig zum Stehen bringen. Daher solltest du stets auf die Funktionsfähigkeit deiner Bremsen achten. Müssen einzelne Teile getauscht werden, findest du bei eBay eine große Auswahl neuer Bremsscheiben, Bremstrommeln oder Bremsen und Bremsenteile zu günstigen Preisen.

Die Inhalte dieses Beitrags werden mit großtmöglicher Sorgfalt recherchiert. Dennoch ist das Auftreten etwaiger Fehler nicht immer auszuschließen. Eine Haftung für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität kann daher trotz eingehender Prüfung nicht übernommen werden.

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