Das Bild zeigt die Hände eines Mechanikers, die an einem offenen Automotor arbeiten.

Ist der Motor irreparabel beschädigt, kann ein Austauschmotor teuer werden. Aber in einigen Fällen lässt sich der Motor auch überholen – komplett oder nur in Teilen. Erfahre, was man darunter versteht und wie die Überholung abläuft.

Was bedeutet es, wenn der Motor überholt wurde?

Erhebliche Verschleißerscheinungen oder Schäden machen es nötig, einen Motor zu überholen – sofern kleinere Reparaturen hier nicht mehr helfen. Diesen Vorgang nennt man auch Motorinstandsetzung. Bei diesem umfangreichen Prozess wird der Motor komplett auseinandergenommen, überprüft, gereinigt, repariert und wieder zusammengebaut.

Die Motorüberholung bedarf viel Erfahrung. Es ist ratsam, nur eine ausgebildete Fachkraft, diese vornehmen zu lassen. In der Regel geht ein Profi wie folgt vor, wenn er einen Motor überholen will:

  1. Demontage: Der Motor wird aus dem Fahrzeug entfernt und in seine Hauptkomponenten zerlegt.

  2. Reinigung: Alle Teile werden gründlich gereinigt und auf Verschleiß oder Schäden untersucht.

  3. Ersetzen von Verschleißteilen: Teile, die üblicherweise verschleißen, wie Dichtungen, Lager, Ringe und manchmal auch die Kolben, werden ersetzt.

  4. Reparatur oder Austausch von beschädigten Teilen: Größere Komponenten, wie die Kurbelwelle oder der Zylinderkopf, werden bei Bedarf repariert oder ausgetauscht.

  5. Wiederzusammenbau: Der Motor wird mit den neuen oder reparierten Teilen wieder zusammengebaut.

  6. Testen: Nach dem Zusammenbau wird der Motor getestet, um sicherzustellen, dass er korrekt funktioniert.

Gut zu wissen:

Es wird zwischen Teilüberholung und Generalüberholung unterschieden. Letztere Variante kommt bei umfassenden Problemen zur Anwendung und umfasst die vollständige Demontage des Motors. Bei einer Teilüberholung wird nur der Zylinderkopf instandgesetzt. Der Vorteil ist, dass der Motor nur zum Teil auseinandergebaut werden muss.

Wann ist es nötig, einen Motor zu überholen?

Bevor du eine Motorinstandsetzung vornimmst, muss geklärt werden, wo der Schaden vorliegt und ob eine Reparatur des Motors überhaupt möglich ist. Ist diese nicht möglich, muss er komplett ausgetauscht werden. Einen Motor zu überholen, ist dann nötig, wenn ungewöhnliche Geräusche aus dem Motorraum dringen oder die Leistung abfällt – im Grunde immer dann, wenn Symptome für Motorschäden erkennbar sind. Dazu gehören:

  • Geräusche im Motor wie Klackern, Klopfen oder Rasseln
  • Anhaltender Geruch nach Kraftstoff
  • Aktive Öldruckkontrollleuchte
  • Leistungsverlust
  • Hoher Ölverbrauch
  • Verschmutztes Motoröl
  • Motor läuft unrund
  • Rauchender oder qualmender Motor

Wie viel kostet eine Motorüberholung

Pauschal lässt sich nicht sagen, wie viel es kostet, einen Motor zu überholen. Die Preise variieren je nach Umfang der Arbeiten und Art des Motors. Eine Teilüberholung – etwa den Zylinderkopf zu überholen – kostet dich etwa 500 bis 1.000 Euro. Ist eine Generalüberholung nötig, kostet das in der Regel ab 1.500 Euro. Je höher der Arbeitsaufwand und je mehr Teile repariert oder ausgetauscht werden müssen, desto teurer kann die Motorinstandsetzung werden.

Motor überholen: Selbst erledigen oder in die Werkstatt?

Wer sich nicht mit Motoren auskennt, sollte nur eine ausgebildete Fachkraft einen Motor überholen lassen. Denn solch ein Antriebsaggregat ist eine komplexe Maschine mit vielen Bauteilen. Eine falsch ausgeführte Instandsetzung kann dazu führen, dass der Motor unbrauchbar wird.

Tipp:

Neue Motorenteile für dein Auto bei einer Instandsetzung kannst du bei eBay kaufen. Ist der Motor irreparabel, kannst du dort auch komplette Motoren finden. Händler*innen bieten dort auch einzelne Teile wie Kolben und Kolbenringe an.

Die Inhalte dieses Beitrags werden mit großtmöglicher Sorgfalt recherchiert. Dennoch ist das Auftreten etwaiger Fehler nicht immer auszuschließen. Eine Haftung für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität kann daher trotz eingehender Prüfung nicht übernommen werden.

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