
Startest du dein Auto, ist der Motor noch kalt. Bis er seine ideale Betriebstemperatur erreicht hat, dauert es ein wenig – vor allem in den Wintermonaten. In der Aufwärmphase ist das Motoröl noch zähflüssig und kann die verschiedenen Bauteile noch nicht optimal schmieren. Um Schäden zu vermeiden, solltest du anfangs daher kein Vollgas geben. Was du sonst noch beachten solltest, wenn du den Motor kalt fährst und welche Umweltauswirkungen zu berücksichtigen sind, liest du in diesem Beitrag.
Was ist ein kalter Motor und welche Risiken birgt er?
Von einem kalten Motor spricht man, wenn er nach dem Start des Fahrzeugs noch nicht warm gelaufen ist. In der Aufwärmphase erwärmt sich der Motor und somit auch das Kfz-Motoröl. Letzteres wird dadurch flüssiger und kann so die wichtigen Bauteile gut schmieren. Gibst du jedoch bei kaltem Motor Vollgas, ist das Motoröl noch zähflüssig und der Schmierfilm kann abreißen. Dadurch kann der Motor Schäden davontragen. Dazu zählen:
- Kolbenfresser: Kann das Motoröl aufgrund einer zu hohen Drehzahl bei kaltem Motor die einzelnen Teile nicht ausreichend schmieren, entsteht möglicherweise eine trockene Reibung zwischen Zylinder und Kolben. Die daraus resultierenden Schäden werden auch als „Kolbenfresser“ bezeichnet.
- Katalysator-Schäden: Vor allem im Winter bleiben bei einem kalten Motor das Kondenswasser und kondensiertes Benzin im Auspuff und Abgassystem länger flüssig, wenn du direkt Vollgas gibst. Dies kann Schäden am Katalysator verursachen und den Auspuff rosten lassen. Zeigt sich weißer Rauch am Auspuff bei kaltem Motor, deutet das auf zu viel Feuchtigkeit hin.
- Dieselmotor-Schäden: Der Turbolader oder die Lagerwellen eines Dieselmotors können bei einer hohen Drehzahl mit kaltem Motor beschädigt werden.
Außerdem können durch einen dauerhaften Kaltstart, kombiniert mit schnellen Geschwindigkeiten, Schäden am Fahrwerk und an der Bremsanlage entstehen. Daher solltest du darauf achten, überhöhte Drehzahlen beim Anfahren und während der ersten Minuten der Fahrt zu vermeiden. Dies kann die Lebensdauer deines Fahrzeugs verlängern.
Wie lange muss man einen Motor warmfahren?
Nach etwa 20 Minuten hat der Automotor seine ideale Betriebstemperatur erreicht. Das Öl sollte dann ausreichend erwärmt und flüssig sein, sodass es alle wichtigen Bauteile erreicht. Dann kannst du deinen Motor auch mit höheren Drehzahlen belasten. Bei einem kalten Motor solltest du hingegen eine Drehzahl von 3.000 Umdrehungen nicht überschreiten. Das gelingt dir, indem du rechtzeitig in den nächsthöheren Gang schaltest.
Ist ein kalter Motor umweltschädlich?
Wenn du vorrangig Kurzstrecken fährst, bleibt der Motor oft kalt. Je nach Umgebungstemperatur und Motorleistung verbraucht er dann oftmals mehr Sprit – teilweise doppelt so viel wie beim Normalverbrauch. Dies führt auch zu höheren Emissionen, welche die Umwelt unnötig belasten. Hat der Motor seine Betriebstemperatur erreicht, stellt sich der Verbrauch auf den Durchschnittswert ein.
Hybridautos und kalte Motoren: Eine besondere Herausforderung
Im Stadtverkehr rein elektrisch fahren und auf der Autobahn oder über Land mit der Unterstützung des Verbrennermotors: Hybridautos machen das möglich. Doch mit kaltem Motor Vollgas geben – belastet das nicht Motor und Umwelt zugleich? Tatsächlich legt der Motor eines Hybridautos bei starker Beschleunigung jedes Mal einen Kaltstart hin.
Die Hersteller haben die Motoren weitestgehend darauf ausgelegt. Dennoch stoßen auch Hybridfahrzeuge vermehrt Schadstoffe aus, wenn man den Motor kalt fährt. Das liegt daran, dass der Katalysator erst erwärmt werden muss, um seine Reinigungswirkung entfalten zu können. Wie auch reine Verbrenner geben Hybridautos direkt nach dem Kaltstart vermehrt Schadstoffe in die Luft ab. Daher solltest du auch hier möglichst mit geringer Drehzahl fahren, bis das Fahrzeug warm gefahren ist.
Die Inhalte dieses Beitrags werden mit großtmöglicher Sorgfalt recherchiert. Dennoch ist das Auftreten etwaiger Fehler nicht immer auszuschließen. Eine Haftung für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität kann daher trotz eingehender Prüfung nicht übernommen werden. |