Eine Alufelge, die mit einem Mikrofasertuch abgetrocknet wird.

Möchtest du deinem Fahrzeug optisch den letzten Schliff verpassen, lohnt es sich, deine Felgen zu polieren. Das geht allerdings mit einer regelmäßigen Pflege einher, denn der normale Gebrauch deines Autos kann schnell das Finish deiner Felgen angreifen. Die Ursache dafür sind unter anderem kleinere Kratzer durch Steinschläge oder Bordsteinkontakt sowie Bremsstaub. Mit etwas Arbeit lässt sich der Glanz deiner Alufelge aber wieder herstellen. Was du dafür brauchst und wie das genau funktioniert, erfährst du hier.

Warum solltest du deine Felgen polieren?

Die Optik ihres Pkw steht für viele Autobesitzer*innen im Fokus, wenn sie ihre Felgen polieren. Doch diese Behandlung verfolgt noch einen weiteren Zweck: das Verlängern der Lebenszeit der Alufelgen. Auch wenn diese mit einer schützenden Versiegelung versehen werden und Aluminium selbst rostfrei ist, gibt es einige Einflüsse, die deine Felgen beschädigen können:

  • Kratzer in der Versiegelung: Auch rostfreies Aluminium wird durch Witterungsbedingungen beeinflusst. Ist die Versiegelung beispielsweise durch kleinere Kratzer beschädigt, solltest du sie schnellstmöglich ausbessern, damit die Felge nicht angegriffen wird.

  • Belastung durch Bremsstaub: Die Versiegelung kann auch durch Bremsstaub beschädigt werden. Da zu einer Politur auch eine umfassende Reinigung der Felge gehört, sorgt das regelmäßige Felgen polieren auch für einen Schutz der Versiegelung und somit für eine längere Haltbarkeit.

Übrigens:

Ebenfalls Felgen aus Stahl oder Magnesium lassen sich in der Theorie polieren. Während aber Magnesiumfelgen eher selten auf für öffentliche Straßen zugelassenen Fahrzeugen zu finden sind, sind Stahlfelgen – wenn überhaupt – nur lackiert. Für sie ist ein deutlich weicheres Polierwerkzeug notwendig. Außerdem muss die Oberfläche der Felgen nach dem Polieren erneut pulverbeschichtet werden, damit sie nicht sofort anfangen zu rosten.

Gut vorbereitet zum Felgen polieren

Bevor du mit dem Felgen polieren beginnen kannst, benötigt es ein wenig Vorbereitung. Dazu gehören die richtige Vorarbeit und entsprechende Materialien. Eine Übersicht über die nötige Vorbereitung:

  • Gute Beleuchtung: Suche dir einen Ort mit guter Ausleuchtung. So erkennst du kleinere Kratzer schnell und beurteilst dein Endergebnis einfacher.

  • Trockene und warme Umgebung: Polierpaste ist besonders empfindlich und verklebt unter kalten oder besonders nassen Bedingungen. Achte deshalb darauf, dass dein Arbeitsplatz zum Alufelgen polieren trocken und warm ist.
  • Schutzbekleidung: Bei der Arbeit kann Aluminiumstaub freigesetzt werden, welcher sich schnell in Augen und Atemwegen festsetzt. Auch andere Materialien wie Beize und Polierpaste sind unter Umständen reizend für deine Schleimhäute. Um deine Gesundheit zu schützen, solltest du deshalb eine Schutzbrille, Handschuhe und eine Atemschutzmaske verwenden.
  • Poliermaschine: Natürlich kannst du deine Felge auch per Hand polieren, es kostet allerdings Zeit und erfordert einiges an Geschick. Eine Poliermaschine verkürzt die Arbeitszeit und hilft dir, ein gleichmäßiges Ergebnis zu erzielen.

  • Materialien: Damit du sowohl zum Reinigen der Felgen als auch für die neue Politur alles parat hast, solltest du dir zusätzlich folgende Materialien zulegen: Polierpaste, Beize, Felgenversiegelung, Sisalscheiben (80er bis 600er), Polierscheiben (bestenfalls Baumwolle, 400er bis 800er), Finish-Scheiben (aus Flanell).

Tipp:

Möchtest du deine Alufelgen selbst polieren, belaufen sich die Kosten ausschließlich auf den Materialwert, den du bereit bist, zu investieren. Bei einem Fachbetrieb musst du für die Standardausführung je nach Aufwand mit Kosten von 75 bis 150 Euro pro Felge rechnen.

Felgen polieren: Step-by-Step-Anleitung

Hast du alle Materialien beisammen und den richtigen Arbeitsort ausgewählt, kann es auch schon losgehen. Die einzelnen Schritte, um deine Alufelgen zu polieren:

  1. Felgen reinigen: Als Allererstes müssen die Felgen von Bremsstaub und Dreck befreit werden. Nutze hierfür einen weichen Schwamm und ein passendes Reinigungsmittel. Hausmittel wie ein Topfschwamm oder gar Stahlwolle haben nichts an den empfindlichen Felgen verloren. Auch Scheuermilch oder andere Hausmittel können die Felgen beschädigen. Sei hier also besonders vorsichtig, um die Oberfläche nicht zu zerkratzen. Um alle Bereiche der Felge zu erwischen, ist es ratsam, die Felgen vom Fahrzeug abzumontieren. Wenn möglich, ist auch das Abziehen der Reifen hilfreich, sodass du ohne Hindernisse an den Felgen arbeiten kannst.

  2. Versiegelung entfernen: Nutze eine passende Beize, um die bestehende Versiegelung zu entfernen. Wie genau du diese anwendest, entnimmst du den Benutzungshinweisen der Beize selbst. Trage aber auf jeden Fall Handschuhe, um deine Haut zu schützen.

  3. Felgen vorschleifen: Reicht die Beize nicht aus, um die Schutzschicht vollständig von den Felgen zu entfernen, müssen die Felgen zusätzlich abgeschliffen werden. Hierfür nutzt du die Sisalscheiben und beginnst mit einer groben Körnung (etwa 100er oder 80er). Schleife die Felge weiter mit immer feiner werdenden Scheiben ab. Dabei bewegst du dich in 100er-Schritten bis zu einer Körnung von etwa 600 vor.

  4. Felgen polieren: Vor dem Polieren müssen die Polierscheiben abgezogen und angeraut werden. Wie das geht, verrät dir die Anleitung des Herstellers. Mit den präparierten Scheiben und etwas Polierpaste kannst du nun damit anfangen, deine Felgen zu polieren. Starte dabei mit einer gröberen Scheibe und arbeite dich bis zur feinsten vor. Achte darauf, die Felgen überall gleichmäßig zu bearbeiten, um einen einheitlichen Look zu erzielen. Raue die Polierscheiben auch zwischendurch erneut an. So vermeidest du Schäden an deinen Felgen und erreichst gleichzeitig ein optimales Ergebnis.

  5. Felgen neu versiegeln: Deine Felgen müssen nach dem Polieren erneut versiegelt werden. Hierfür verwendest du eine Felgenversiegelung deiner Wahl. Wählst du die Variante aus der Sprühdose, trägst du mehrere dünne Schichten aus verschiedenen Winkeln auf. Muss die Versiegelung per Hand aufgetragen werden, benutzt du dafür am besten das mitgelieferte Material oder passende Polierscheiben aus Flanell. Halte dich beim Auftragen an die Anwendungshinweise der Versiegelung.
Die Inhalte dieses Beitrags werden mit großtmöglicher Sorgfalt recherchiert. Dennoch ist das Auftreten etwaiger Fehler nicht immer auszuschließen. Eine Haftung für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität kann daher trotz eingehender Prüfung nicht übernommen werden.

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