Eine frei stehende Infrarotheizung steht neben einem Sofa vor einer Fensterfront mit einem verschneiten Wald im Hintergrund.

Infrarotheizungen können an kalten Wintertagen eine hilfreiche Ergänzung zur Hauptheizung sein. Allerdings verursachen die Geräte im Dauerbetrieb hohe Kosten. In diesem Beitrag erfährst du, was du bei Infrarotheizungen und ihrem Stromverbrauch beachten solltest und wie du die Heizkosten berechnen kannst.

Was du beim Verbrauch von Infrarotheizungen beachten solltest

Elektroheizungen können durch ihren hohen Stromverbrauch enorme Kosten verursachen. Denn sie erwärmen die Luft und sind dafür oft über Stunden in Betrieb. Infrarotheizungen werden zwar auch mit Strom betrieben, erwärmen jedoch mithilfe von Strahlungswärme Festkörper im Raum. Gegenstände und die Haut fühlen sich durch sie direkt wärmer an. Dadurch kannst du die Raumtemperatur um ein paar Grad Celsius senken. 

Ist die Infrarotheizung allerdings die einzige Heizquelle im Haus, kann sie schnell hohe Kosten verursachen. Deshalb wird oft empfohlen, sie als Ergänzung zur Hauptheizung einzusetzen. Wie hoch der Stromverbrauch einer Infrarotheizung wirklich ist, hängt jedoch von verschiedenen Faktoren ab. Hierzu zählen unter anderem diese:

  • Gebäudeart: Handelt es sich um einen unsanierten Altbau oder einen energieeffizienten Neubau?
  • Dämmung: Verliert der Raum Wärme oder ist er gut gedämmt?
  • Raum: Wie groß und wie hoch ist der Raum? 

Verbrauch und Kosten einer Infrarotheizung

Je nach Gebäudeart und Raum muss die Heizung eine entsprechende Leistung erbringen, um den Raum zu erwärmen. Um die laufenden Kosten einer Infrarotheizung zu berechnen, solltest du die Heizlast des Raumes kennen ﹣ also wie viel Watt nötig sind, um einen Quadratmeter zu beheizen. Bei einem energieeffizienten Passiv- oder Niedrigenergiehaus beträgt die Heizlast gerade einmal zwischen 20 und 25 Watt pro Quadratmeter. Bei wenig gedämmten Altbauten hingegen sind es bis zu 90 Watt pro Quadratmeter.

Um den Verbrauch deiner Infrarotheizung annähernd zu berechnen, kannst du den Durchschnittswert für die Heizlast heranziehen. Er beträgt 40 Watt Leistung pro Quadratmeter Wohnraum. Für einen Raum von 20 Quadratmetern bedeutet dies, dass die Infrarotheizung eine Leistung von 800 Watt erbringen muss. Als Puffer werden weitere 200 Watt empfohlen, sodass das Heizgerät insgesamt 1.000 Watt Leistung erbringen sollte.

Wie du den Stromverbrauch der Infrarotheizung berechnest

Es ist schwierig, die genaue Heizlast für die Kostenberechnung zu bestimmen, weil viele Faktoren dabei eine Rolle spielen. Eine Energieberatung kann helfen, die Variablen genau zu bestimmen. Als Richtlinie kannst du jedoch folgende Grundformel nutzen, um den Stromverbrauch der Infrarotheizung pro Stunde auszurechnen:

  • Leistung (in Kilowattstunden) = Leistung in Watt / 1.000
  • Stromverbrauch (in Kilowattstunden) = Leistung (in Kilowattstunden) x Nutzungsdauer (in Stunden)

Zunächst wird die Leistung der Infrarotheizung von 1.000 Watt also durch 1.000 geteilt, was einer Leistung von einer Kilowattstunde entspricht. Pro Stunde verbraucht sie also eine Kilowattstunde Strom. Rechnet man dies auf einen Betrieb von durchschnittlich sechs Stunden am Tag hoch, dann liegt der Stromverbrauch täglich bei sechs Kilowattstunden. In einem Wintermonat liegt der Verbrauch der Infrarotheizung also bei circa 180 Kilowattstunden.

Kosten einer Infrarotheizung im Jahr

Welche Kosten verursacht der Stromverbrauch der Infrarotheizung? Hierfür muss die Leistung mit dem Strompreis multipliziert werden. Er liegt durchschnittlich bei 37,37 Cent pro Kilowattstunde (Stand Januar 2024). Die Heizung von 1.000 Watt Leistung verursacht am Tag Heizkosten von 2,24 Euro. Im Monat (x 30 Tage) sind es folglich 67,27 Euro. Ist die Heizung durchschnittlich sieben Monate in Betrieb, liegen die Kosten der Infrarotheizung pro Jahr bei 470,86 Euro.

In der folgenden Tabelle findest du Richtwerte für die Kosten, die Heizungen mit unterschiedlicher Leistung verursachen.

Leistung in Watt Anschaffungskosten pro Heizung

Heizkosten im Jahr*

300

120 bis 140 Euro

141 Euro

400

140 bis 150 Euro

188 Euro

600

150 bis 160 Euro

283 Euro

800

170 bis 190 Euro

377 Euro

1.000

200 bis 210 Euro

471 Euro

2.000

250 bis 300 Euro

942 Euro

*Sechs Stunden tägliches Heizen über sieben Monate bei einem Strompreis von durchschnittlich 37,37 ct/kWh

Möchtest du mehr Räume mit einer Infrarotheizung beheizen, solltest du die Kosten für weitere Infrarotheizkörper entsprechend ihrer Leistungen addieren.

Übrigens:

Die Betriebskosten für die Infrarotheizung sind im Jahr etwa viermal so hoch wie die einer Wärmepumpe und doppelt so hoch wie die Gasheizungskosten. Sie ist allerdings wesentlich günstiger in der Anschaffung.

Praktische Tipps zur Reduzierung des Stromverbrauchs

Mit den folgenden Tricks lässt sich der Stromverbrauch von Infrarotheizungen senken. So kannst du auch Heizkosten sparen.

  • Nutze mehrere kleine Heizpaneele: Wenn du statt eines großen mehrere Infrarotheizkörper aufstellst, wärmen sie den Raum gleichmäßiger und effektiver.
  • Installiere Thermostate: Mithilfe von Thermostaten schaltet sich die Infrarotheizung bei Bedarf automatisch an oder aus.
  • Finde die optimale Position: Blockiere deine Heizung nicht durch Möbel oder Vorhänge.

Deine Kosten durch den Infrarot-Stromverbrauch lassen sich senken, wenn du mit Photovoltaik deinen Strom selbst erzeugen kannst. Bei eBay findest du hierfür auch passende Solaranlagen.

Quellen:

Infrarotheizung Kosten, https://www.energieheld.de/heizung/elektroheizung/infrarotheizung/kosten (Abgerufen am 10.01.2024)
Durchschnittliche Strompreise in Deutschland, https://www.verivox.de/strom/strompreise/ (Abgerufen am 10.01.2024)

Die Inhalte dieses Beitrags werden mit großtmöglicher Sorgfalt recherchiert. Dennoch ist das Auftreten etwaiger Fehler nicht immer auszuschließen. Eine Haftung für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität kann daher trotz eingehender Prüfung nicht übernommen werden.

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