Ein durchsichtiger weißer Stein liegt auf matt-schwarzen Steinen.

Diamanten – die faszinierenden Juwelen der Natur – sind nicht nur ein Symbol für Luxus und Beständigkeit, sondern auch das Ergebnis eines unglaublichen geologischen Prozesses. Ihre Entstehung beginnt tief im Erdmantel, wo extremer Druck und hohe Temperaturen Kohlenstoff über Millionen bis Milliarden Jahre in die härteste natürliche Substanz verwandeln. Doch wie genau entstehen Diamanten? Welche Bedingungen sind notwendig, und warum sind farbige Diamanten so besonders? In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die faszinierende Reise eines Diamanten – von seinem Ursprung in der Erde bis hin zu seiner Entdeckung an der Oberfläche.

Aus was bestehen Diamanten?

Diamanten bestehen nahezu ausschließlich aus reinem Kohlenstoff. Unter extrem hoher Hitze und immensem Druck kristallisieren die Kohlenstoffatome zu einer festen, kubischen Gitterstruktur. Dieser faszinierende Prozess findet tief im Erdmantel statt und kann Millionen bis sogar Milliarden Jahre dauern.

Häufig wird angenommen, dass Kohle die Hauptquelle für Diamanten ist. Tatsächlich stammt der Kohlenstoff, aus dem Diamanten bestehen, jedoch eher aus uralten organischen Materialien, die tief in der Erdkruste eingebettet wurden. Die Umwandlung von Kohlenstoff in Diamanten geschieht unter den genannten geologischen Bedingungen und erfordert Zeit sowie Stabilität in der Erdkruste.

Unter welchen Bedingungen entsteht ein echter Diamant?

Echte Diamanten entstehen unter außergewöhnlichen Bedingungen tief im Erdinneren. In einer Tiefe von etwa 150 bis 200 Kilometern, in der oberen Mantelzone, herrschen Temperaturen von 1.000 bis 1.300 Grad Celsius und ein enormer Druck von mindestens 45 bis 60 Kilobar. Nur unter diesen extremen Umständen können sich Kohlenstoffatome zu den einzigartigen, kristallinen Strukturen eines Diamanten formen.

Wie entstehen grüne oder anders gefärbte Diamanten?

Die Farbe eines Diamanten entsteht durch Verunreinigungen oder strukturelle Besonderheiten im Kristallgitter. Grüne Diamanten erhalten ihre Farbe durch die Einwirkung von natürlicher radioaktiver Strahlung über Millionen von Jahren, die die Atomstruktur des Diamanten leicht verändert. 

Andere Farben, wie Blau, Rosa oder Gelb, entstehen durch Spuren von Elementen im Diamant. Zum Beispiel verursacht Bor eine blaue Farbe, während Stickstoff für gelbe Töne verantwortlich ist. Rosa und rote Diamanten erhalten ihre Farbe durch Verformungen im Kristallgitter, die das Licht auf besondere Weise reflektieren. Diese gefärbten Diamanten sind extrem selten und werden besonders geschätzt.

Wo findet man Diamanten in der Natur?

Natürliche Diamanten werden vor allem in vulkanischen Gesteinsarten wie Kimberlit und Lamproit gefunden. Diese Gesteine transportieren die Diamanten aus den Tiefen des Erdmantels an die Oberfläche. Weltweit gibt es nur wenige Orte, die die idealen Bedingungen für die Entstehung und Förderung von Diamanten bieten. Wichtige Fundorte sind:

  • Afrika: Südafrika, Botswana und Angola zählen zu den bedeutendsten Förderländern.
  • Russland: Besonders die Region Jakutien ist für ihre reichhaltigen Diamantenvorkommen bekannt.
  • Kanada: Mit Minen wie Diavik und Ekati gehört Kanada zu den wichtigsten Förderregionen.
  • Australien: Das Argyle-Gebiet ist vor allem für seine seltenen farbigen Diamanten berühmt.

Die Kombination aus ihrer seltenen Entstehung, den aufwendigen Förderprozessen und ihrer einzigartigen Härte macht Diamanten so wertvoll. Ihr unvergleichliches Funkeln und ihre symbolische Bedeutung steigern ihre Begehrtheit zusätzlich.

Tipp:

Hochwertige Diamanten entstehen nur unter optimalen geologischen Bedingungen und werden durch präzises Schleifen und Polieren perfektioniert. Die Qualität eines Diamanten erkennst du an den 4Cs: Carat (Gewicht), Color (Farbe), Clarity (Reinheit) und Cut (Schliff). Besonders transparente Bewertungen findest du bei GIA Zertifizierten Diamanten, die höchsten Ansprüchen gerecht werden.

Der Weg vom Erdinneren zur Oberfläche

Diamanten schaffen es durch vulkanische Aktivität aus den Tiefen des Erdmantels an die Oberfläche. Gewaltige Eruptionen befördern Kimberlit- und Lamproit-Gestein mit extremer Geschwindigkeit nach oben und transportieren dabei die kostbaren Diamanten mit sich. Auf ihrem Weg bilden sich vertikale Schlote, sogenannte Pipes, die Diamanten sowie andere Minerale enthalten.

Damit die Diamanten ihre kristalline Form behalten und nicht in Grafit umgewandelt werden, muss dieser Prozess außergewöhnlich schnell ablaufen. Sobald die Diamanten die Erdoberfläche erreichen, können sie entweder direkt in den Gesteinen gefunden oder durch Erosion in Flüssen freigelegt werden. Solche vulkanischen Eruptionen sind extrem selten und machen die natürlichen Diamanten umso wertvoller.

Wie Diamanten entstehen, ist ein wahres Wunder der Natur. Unter außergewöhnlichen Bedingungen tief im Erdinneren formen sich Kohlenstoffatome über Jahrmillionen zu funkelnden Kristallen. Vulkanische Eruptionen transportieren sie an die Oberfläche, wo sie in Gesteinen oder Flussablagerungen entdeckt werden können. Ob farblos, grün, blau oder rosa – die einzigartige Härte, die strahlende Schönheit und die symbolische Bedeutung machen Diamanten zu einem der begehrtesten Edelsteine der Welt. Das Wissen um ihre Entstehung und Besonderheiten lässt uns ihre Seltenheit und ihren Wert noch mehr schätzen. Ein Diamant ist nicht nur ein Schmuckstück – er ist ein geologisches Meisterwerk, das die Zeit überdauert.

Die Inhalte dieses Beitrags werden mit großtmöglicher Sorgfalt recherchiert. Dennoch ist das Auftreten etwaiger Fehler nicht immer auszuschließen. Eine Haftung für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität kann daher trotz eingehender Prüfung nicht übernommen werden.

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