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Standort: DeutschlandAngemeldet seit: 04. Jan 2001

Alle Bewertungen (8.606)

  • iron_broom (2933)- Bewertung vom Käufer.
    Vor über einem Jahr
    Bestätigter Kauf
    Blitzschnelle Bezahlung. Netter Kontakt. Gerne wieder
  • retailgarage85- Bewertung vom Käufer.
    Vor über einem Jahr
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Rezensionen (5)
28. Aug 2007
Bröckelige englische Fassade - grandioses Lesevergnügen
Ehrlich gesagt, haben mich nur die toten Fische auf der Titelseite auf den ersten Blick besonders angesprochen und ich das Buch von Edward St Aubyn einfach mal versuchsweise mitgenommen. Nachdem ich die erste Seite gelesen hatte, war mir bereits klar, dass ich keinen Fehler gemacht habe. Ein absoluter Genuss für alle, die nicht nur leichte Kost a la Jaud oder Gaby Hauptmann lesen wollen, sondern sich auch Wet auf einen guten Schreibstil legen. Für dieses Klientel stellt das Werk von St. Aubyn einen echten Leckerbissen dar. Die Geschichte behandelt die feine (oder zumindest neureiche) englische Gesellschaft und alle ihre kleinen und größeren schmutzigen Geheimnisse aber nicht vordergründig und aufdringlich wie etwa in den Folterinstrumenten der 80er Jahre "Dallas" und "Denver" sondern mit hintergründiger Subtilität, die den Figuren wesentlich mehr Authentizität verleiht...und hinter all den "schönen Verhältnissen" lauern Dinge, die (gerade weil sie so normal sind) doch die Haare zu Berge stehen lassen. Ein absoluter Festtagsschmaus - habe das Buch in einem Tag ausgelesen und sogar meinen Vater wieder zum lesen verführt...
28. Aug 2007
Ein Festival der Gefühlsschwankungen - genialer Film
Als Terry Gilliam nach der Monthy Phyton Ära etwas neues anfing, gelang ihm gleich mit "Brazil" ein ganz großer Wurf. Der Film besticht durch den Gegensatz zwischen den bedrückenden Bildern in den Realsequenzen und den unglaublich schönen und heldenhaften Szenen in den Traumeindrücken der Hauptfigur. Selbst in den Nebenrollen noch hervorragend besetzt mit Schauspielern, denen man anmerkt, dass es Spaß gemacht haben muss, in einem solchen Meisterwerk mitzuwerken. Zur Geschichte: Der kleine Buchhalter, Sam Lowry, flüchtet Nacht für Nacht vor seiner überehrgeizigen Mutter und einem totalen Überwachungsstaat, in seine Traum-Fantasy-Welt, in der er der strahlende Held ist und seine Traumfrau gefunden hat...parallel dazu führt ein kleiner Maschinenfehler, ausgelöst durch ein Insekt, dass sich zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort befindet, dazu, dass aus einem braven Bürger ein staatlich gesuchter Terrorist wird...in diese Wirrnisse wird Lowry unaufhaltsam eingesogen...auch seine Begegnung mit dem "echten" Terroristen "Archibald Tuttle" (hinreißend gespielt von Robert de Niro, den man eigentlich erst im Abspann wirklich erkennt), die sich auf den ersten Blick urkomisch gestaltet, zieht ihn immer tiefer in einen Strudel von alptraumartigen Ereignissen...die sich geradezu magisch auf das große Finale, mit viel Feuerwerk und Heldentum zu bewegen...so scheint es... Eine große Stärke des Films ist es, den Zuschauer zu fast jedem Zeitpunkt im Unklaren darüber zu lassen, ob er sich gerade in einer Traumsequenz oder dem alltäglichen Wahnsinn eines Staates befindet, der längst die Kontrolle über seine Bürger verloren hat und normales zum Terror erklärt und dabei gleichzeitig Staatsterror auf höchstem Niveau ausübt...Auch die Rolle von „Tuttle“ und Lowrys „Traumfrau“, der er auch in der Realität begegnet, bleibt lange unklar und bewegt sich zwischen Terrorismus und unbescholtenen Bürgern, die zwischen die unbarmherzig mahlenden Mühlen eines zutiefst bürokratisierten Staates geraten. Ein Film, der in seinem Verlauf mindestens dreimal zu einem legitimen Ende kommt und am Ende doch überraschen kann... Eines der faszinierendsten Filmereignisse, dass ich je genießen konnte, und dass doch die Nation spaltet. Mein Rat: Man sollte den Film mindestens einmal gesehen haben, um sich ein eigenes Urteil bilden zu können und wenn man sich gerne auf Filme einlässt, die phantasievoll überraschen können, wird es nicht das letzte Mal sein, dass man sich diese Meisterwerk anschaut.
28. Aug 2007
Sonate in Bildern mit bewegender Geschichte
Wer dieses frühe Werk von Peter Weir (Club der toten Dichter, Der einzige Zeuge, Truman Show) noch nicht kennt, sollte es umgehend in seine DVD- Sammlung aufnehmen - aber Warnung: wer hier sich überschlagende Autos, Horrorbilder a la Freitag der 13. oder ähnliches erwartet, kann getrost aufhören weiter zu lesen...für alle anderen sei kurz erzählt, worum es geht...in einer viktorianischen Atmosphäre verschwinden auf einem Schulausflug zum Hanging Rock drei Mädchen (zwei werden nie wieder gefunden) und ihre Lehrerin...das ist eigentlich schon alles...aber die Bilder zu diesem Film sind unvergleichlich schön, eindrucksvoll und spannungsgeladen...über dem ganzen Film liegt ein Zauber, der den Zuschauer in eine Märchen oder Feenwelt entführt und die Mystik des Vorfalls auf außergewöhnlich eindrucksvolle Art einfängt. Trotz dieser märchenhaften Einbettung gelingt es Weir alle Personen in ihrem Handeln und Denken echt wirken zu lassen, von der überforderten Schulleiterin, hinter deren strengem Äußeren sich Verunsicherung verbirgt, über die junge Französisch-Lehrerin und den Mädchen bis hin zu den Bewohnern der umliegenden Gemeinden und ihrem Polizisten. Ein Film, der in seiner gesamten Anlage unvergänglich ist und der nur dann Längen offenbart, wenn man sich nicht auf die überwältigen Bilder einlässt, die Weir vom australischen Kontinent zeigt.
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