Die "Vererbung" von hellseherischen Fähigkeiten fand ich nicht nachvollziehbar. Daß ich nicht mehr dazuschreiben kann, zeigt, wie schnell ich dieses Buch mit dem mysteriösen Inhalt direkt wieder vergessen habe. Es hat sich einfach nicht gelohnt.
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01. Jul 2006
Im zarten Glanz der Morgenröte
Lesley Pearses Bücher sind stets Garanten für spannungsgeladene Lesestunden. Camellia, eine pummelige 15-jährige aus der Nähe von Bristol, verliert ihre Mutter unerwartet durch Tod durch Ertrinken, wobei die Polizei nicht ganz sicher ist, ob es wirklich Selbstmord, ein Unfall oder vielleicht sogar Mord war. Die Briefe von verschiedenen Personen, die sie im Nachlaß findet, werfen ein ganz eigenes Licht auf ihre Mutter, und Camellia versucht, Licht in diese mysteriöse Angelegenheit zu bringen. Bei dem Versuch erlebt sie schwere Zeiten, gerät an falsche Freunde und schlägt sich jahrelang mit sehr wenig Geld durch's Leben. Irgendwann nimmt die Geschichte derartig an Fahrt auf, daß man nur noch wissen möchte, was und wer das Leben ihrer Mutter zwischen 1945 und 1955 bestimmt hat. Die Verwirrungen und Geheimnisse nehmen ständig zu, und man will nur noch weiterlesen. Wer verbirgt sich unter der Briefunterschrift H", und welche Verbindungen hatte Bonny damals und später, kurz vor ihrem Tod? Zwischenzeitlich nimmt Camellia ihr Leben wieder besser in die Hand, findet ein bißchen Glück, aber die langen Schatten folgen ihr...
Dieses Buch garantiert eine ständige Dramatik, die sich zum Ende hin sogar noch steigert. Ich konnte mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie die Fäden entwirrt werden könnten; jede der Personen schien etwas zu wissen, aber auch wieder nicht - Camellia wurden immer wieder Hindernisse vor die Füße geworfen. Wie die Menschen aus der Vergangenheit schließlich Licht ins Dunkel bringen, ist so spannend erzählt, daß man das Buch nicht mehr weglegen will, bevor man nicht alles weiß.
Trauriges Thema, aber toll und versöhnlich umgesetzt!