Dieser zeitgenössische Roman gehört zu den frühen Werken von Jane Austen (1775-1817). Alles dreht sich um zwei Schwestern, denen das Schicksal anfangs nicht wohlgesonnen zu sein scheint. Die ältere Schwester Elinor steht für den "Verstand". Man kann von ihr sagen, sie denkt nach bevor sie spricht und behält manche Ansichten und Gefühle für sich. Ihre Zurückhaltung und Selbstbeherrschung lassen sie auf den ersten Blick weniger sympathisch wirken wie ihre jüngere Schwester Marianne, die mit ihren "Gefühlen" weit umschwänglicher umgeht und durch ihre schonungslose Ehrlichkeit und ungewöhnlichen Ansichten ihre Gegenüber zuweilen sogar verstört und vor den Kopf stößt. Marianne lehnt ihre ältere Schwester anfangs sogar ein wenig ab und findet eher in der gemeinsamen Mutter eine Seelenverwandte. Doch nach vielen Verwicklungen und unerfreulichen Erlebnissen finden die Schwestern zueinander und - wie soll es anders sein - gibt es für beide das erhoffte Happy End. Dieser Roman von Jane Austen - wie auch "Stolz und Vorurteil" und "Northanger Abbey" - zählt zu den früheren Werken, in denen es um verarmte Mädchen geht, die sich einerseits eine Liebesheirat wünschen, aber andererseits darauf achten müssen, daß der Zukünftige entsprechend vermögend ist, um nicht - wenn sie denn erfolglos waren - den eigenen Verwandten zur Last zu fallen. Auch in diesem Roman werden die beiden Heldinnen als überaus intelligent und talentiert dargestellt und jede auf ihre Art sehr vorteilhaft. Jedoch kommen fast alle anderen Damen, denen sie begegnen, nicht besonders gut weg. Diese gelten als intrigant, herrschsüchtig, egoistisch, snobistisch, geschwätzig und dumm. Die Herren hingegen - ausgenommen die potentiellen Zukünftigen - sind manipulierbar, oberflächlich, vergnügungssüchtig und ebenso geschwätzig und dumm. Ich gewann den Eindruck, die Autorin hat hier mit vielen Ihrer Zeitgenossen gnadenlos abgerechnet. Geld und Überheblichkeit regierten schon damals die Welt. Sicherlich kann man die Thematik auch auf unsere Zeiten übertragen. Wenn man von ein paar angestaubten Ansichten absieht. Bspw. wird ein junger Mann, der keine Ambitionen für diverse Tätigkeiten in Politik, Juristerei oder Geistlichkeit zeigt, müßig den Tag rumbringt und sich von seiner Mutter aushalten läßt, als bescheiden und charakterstark bezeichnet. Als er dann die Gunst seiner Mutter verliert und sich eine Anstellung suchen muß, wird er von seinem Umfeld bedauert. ....Bitte!!! ... Heute würde der junge Mann doch etwas anders betitelt werden. Fand ich "Stolz und Vorurteil" noch recht amüsant, gleicht dieser Roman eher einer Liebestragödie. Es war sehr schön geschrieben und ich wollte auch immer wissen wie es denn weitergeht. Unter anderem wurde sehr einfühlsam der Liebeskummer beschrieben, wie man es als Teenager vermutlich selbst mitgemacht hat. Aber meiner Meinung nach kommt der Roman nicht an den anderen heran und deswegen gebe ich einen Punktabzug. Unbedingt empfehlenswert für Jane Austen Fans. Aber als Einstiegsroman empfehle ich doch eher "Stolz und Vorurteil".Vollständige Rezension lesen
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