In gewohnter Manier hat Tad Williams ein äußerst komplexes Geflecht von Erzählsträngen geschaffen, zwischen denen er hin und her wechselt. Für mich der faszinierendste Teil war die Geschichte der Funderlinge und ihrem Findelkind Flint. Die Funderlinge sind ein Volk, das unter der Erde lebt, Stollen gräbt und Steine bearbeitet. Opalia schließt den Jungen sofort ins Herz und für sie steht von Anfang an fest, dass er bei ihnen bleibt. Chert dagegen mosert pro forma gern ein wenig rum, ist aber ein guter Kerl und hegt für den Jungen ebenfalls schnell große Zuneigung, auch wenn er das nicht zugeben mag. Flint selbst ist ein Rätsel, um das sich immer neue auftun, zu deren Lösung er durch sein gelöschtes Erinnerungsvermögen nichts beitragen kann. Hier habe ich immer sehr gespannt auf neue Häppchen gewartet, da Flint ein Verbindungsstück zwischen Schatten- und Menschenwelt darstellt. Weniger anfreunden konnte ich mich dagegen mit den Zwillingen. Das Mädchen Briony ist sehr eigenwillig und mehr an Waffen als an Kleidern interessiert. Sie ist gebildet, hat aber gar nichts mit ihren Altersgenossinnen gemein. Barrick ist ewig schlecht gelaunt und missmutig, was man zunächst auf seinen verkrüppelten Arm zurückführt. Den tieferen Grund erfährt man erst relativ spät, nachdem er immer seltsamer geworden ist. Nach dem Tod ihres Bruders müssen die beiden schnell erwachsen werden und die Regierungsgeschäfte übernehmen, wobei die Hauptarbeit an Briony hängen bleibt. Zusätzlich zu der ungewohnten Verantwortung hat sie mit den Vorbehalten der Männer zu kämpfen. Man erfährt zwar ihre Ansichten, persönlich bin ich aber trotzdem nicht mit den beiden warm geworden. Die Zwielichtler treten nur selten und kurz in Erscheinung. Ihre Beweggründe bleiben vollkommen im Dunkeln. Dieses Nicht-Wissen macht aber einen großen Reiz der Geschichte aus, man wartet begierig darauf, dass man wieder eine neue kleine Information erhält, die in das große Puzzle passt. Sehr geschickt webt Tad Williams auch kleine Geschehnisse ein, die man für belanglos hält, später aber plötzlich einen ganz anderen Stellenwert erhalten. Sprachlich bewegt sich das Buch im eher gehobenen Bereich und ist ganz bestimmt nichts, was man nebenher liest. Den Vergleich mit seinen früheren Werken braucht das Buch nicht zu scheuen, auch hier wird episch breite Fantasy geboten. Im Gegensatz zur Osten-Ard-Saga, bei der man erst 200 Seiten lang in die Welt eingeführt wird, ist man hier sogar gleich mitten im Geschehen.Vollständige Rezension lesen
tad williams in höchstform. wer osten ard mochte wird auch diesen roman lieben. nicht ganz so ein knaller wie die romane um simon schneelocke aber trotzdem sehr lesenswert.
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