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Jeannette Walls Familie hält es nie lange an einem Ort aus. Ständig sind die Eltern, er ein Trinker mit großen Visionen, sie eine Lehrerin, die lieber Künstlerin sein möchte, mit Ihren vier Kindern auf der Suche. Nach was? Einem normalen Leben? Solch ein Leben scheint unter diesen Umständen kaum möglich zu sein. Schon früh lernen die Kinder für sich selbst zu sorgen und sobald sie alt genug sind, verlassen sie ihre Eltern. Ein Buch, das einen zum Schmunzeln bringt. Ein Buch, das aber mehr noch zum Nachdenken anregt. Und manchmal so schön ist, dass man seufzen möchte, wenn z.B. der Vater seinen Kindern von seinen Plänen erzählt, der Familie ein Schloss aus Glas zu bauen, und man genau weiß, dass es nie soweit kommen wird.
Jeannette hat Eltern, die nicht bereit sind, sich gesellschaftlich anzupassen. Der Vater träumt davon, einen Apparat zu erfinden, der aus Gestein Gold löst, die Mutter hält sich für eine Künstlerin und hat keine Lust, sich um die vier Kinder zu kümmern. Die sind also ziemlich auf sich selbst gestellt und setzen sich sehr füreinander ein. In ihrer Kindheit hängt Jeannette noch sehr an ihrem Vater und glaubt ihm seine Träume, aber es passieren Dinge, die sie von ihm entfernen und sie zwingen, ihn mit anderen Augen zu sehen. Und auch die Mutter wird als Totalausfall immer sichtbarer. Der Überlebenskampf der Kinder wird härter.- Die Geschichte ist rührend, emotional aufwühlend und manchmal bedrückend. Wenn man sich vorstellt, mit welcher Fürsorge viele Kinder aufwachsen, dann ist die Kindheit dieser vier herzzerreißend, obwohl es auch bei ihnen manchmal Zeichen von Elternliebe gibt. Für Jugendliche ist das Buch in Abgrenzung zur eigenen Erfahrung sicher interessant, aber auch belastend. Der Schlussteil hat mich eher traurig zurückgelassen. Zwar haben die Kinder ihren Weg gefunden, aber die herzliche Gemeinschaft, die früher bestand, ist für mich da nicht mehr so spürbar. Sicher ist das realistisch, aber für mich war die Nähe der vier der Trost in den elenden Zeiten, und ich hätte mir mehr davon auch im Erwachsenenalter gewünscht, habe aber mehr Vereinzelung wahrgenommen. Na ja, das ist wohl der Preis, den sie zu zahlen hatten, und sonst wäre es ja vielleicht auch zu kitschig geworden. Jedenfalls ein spannendes, lesenswertes Buch, für das man sich aber emotional stabil fühlen sollte.Vollständige Rezension lesen
Bestätigter Kauf: Nein
Ich lese ja nun wirklich nicht viel, also eigentlich sehr selten. Aber dieses Buch hat mich von Anfang an mitgerissen. Schon im Laden hab ich gedacht, das wirst Du lesen. Es war auch gut so. Denn was Jeanette aufs Papier gebracht hat ist eine Geschichte, die so abwägig erscheint und doch so real ist. Was mir sehr leid getan hat, war, dass die Kinder in guten Verhältnissen aufwachsen hätten können. Denn, wie man am Ende des Buches erfährt, war die Mutter ja sehr vermögend. Ich habe das Buch jedenfalls verschlungen und war am Ende zufrieden, dass aus den Kindern doch noch was geworden ist. Nur die Jüngste hat das alles nicht so gut verkraftet. Ich finde das Buch deshalb auch sehr gelungen, weil es auch mein Wunsch war und ist, mal ein Buch selbst über mich und mein Leben zuschreiben. Vielleicht?Vollständige Rezension lesen
Zum einen ist das Buch sehr gut geschrieben, aber vor allem hat mich die Thematik fasziniert. Es wird erzählt von einem Mädchen, die in einer Familie aufwächst, die ein Leben von Obdachlosen führt. Es ist interessant, diese für die meisten von uns vollkommen unverständliche Lebensweise aus der Sichtweise einer Betroffenen erzählt zu bekommen. Ich hatte das Buch vor meinem Ebay-Kauf bereits gelesen und es erstanden, um es zu verschenken.
Eine sehr liebevolle, dramatische, lustige, beindruckende Lebensgeschichte die wahr ist. Mit Google map verfolgte ich alle Routen und Stationen wo sich Familie Walls jeweils niederliess. Alles lässt sich nachvollziehen. Die heute erwachsene Frau Jeannette Walls sowie Ihre Mutter findet man im Youtube. Einfach faszinierend!
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