Einen Höhepunkt des frühen SA-Terrors in Berlin stellte die &8222;Köpenicker Blutwoche&8220; im Juni 1933 dar. Hunderte SA-Männer verschleppten und folterten bis zu 500 politisch Missliebige und Juden, mindestens 23 Menschen starben. Anlass für die gezielten Verhaftungen gab das reichsweite Verbot des Deutschnationalen Kampfrings und der SPD. Ein SPD-Mitglied schoss in Notwehr drei SA-Männer nieder, worauf die Gewalt skalierte. Joseph Goebbels, der als Berliner Gauleiter den Terror in der Reichshauptstadt maßgeblich mitgestaltet hatte, inszenierte die Parteisoldaten zu &8222;Blutzeugen&8220; der NS-Bewegung. Der Sammelband verortet die Ereignisse im überregionalen Kontext der NS-Machteroberung 1933 und zeigt, wie flexibel die Aushandlungsprozesse und Kooperationen zwischen Staat und Partei waren. Zugleich wirkte die Juni-Aktion 1933 als Experimentierfeld für die Genese der Gewalt im Nationalsozialismus. Die NS-Führung war nahezu überrascht, wie weit sie mit Folter und Mord gehen konnte, ohne dass sich ihr Polizei, Justiz und Gesellschaft in den Weg stellten. Ganz im Gegenteil liegt die Bedeutung der &8222;Köpenicker Blutwoche&8220; gerade im totalen Versagen der Zivilgesellschaft.
Produktkennzeichnungen
EAN
9783863311339
ISBN
9783863311339
eBay Product ID (ePID)
166102134
Produkt Hauptmerkmale
Format
Gebundene Ausgabe
Erscheinungsjahr
2013
Verlag
Metropol Verlag
Maße
Gewicht
738g
Zusätzliche Produkteigenschaften
Sprachausgabe
Deutsch
Ausgabe
1. Auflage
Seiten
272 Seiten
Herausgaber
Stefan Hördler
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