Nach "Nachtzug nach Lissabon" ist dieses Buch "Perlmanns Schweigen das 2. Buch von Pascal Mercier (im Leben Peter Bieri und Prof. für Philosophie an der FU Berlin) für mich. Ich fand es nicht so spannend geschrieben als den Nachtzug. Es ist ab dem Zeitpunkt als Philip Perlmann nicht mehr versteht, weswegen er nicht die Aufgabe dankbar abgelehnt hat, den wochenlangen Arbeitskreis hochkarätiger Literaten in italien zu organisieren, leider etwas lagatmig. Ganz eigentlich ist es ein Buch über den inneren Schweinehund eines erfolgreichen Mannes. Eigentlich über den inneren Schweinehund eines jeden Menschen. Diesen gilt es zu überwinden, zu verdrängen oder zu überlisten. Wann beginnt man mit einer Arbeit? Früh? Rechtzeitig? Zählt man die Zeit bis dahin optimal ab? Lenkt man sich mit scheinbar Wichtigem ab? Beginnt man zu spät? Und wenn, dann überhaupt noch? Oder findet man einen anderen Weg? Aber wie geht man dann mit der getroffenen Entscheidung um? Rückzug? Angriff? Scheinwelt aufbauen? Alle Möglichkeiten oder Szenarien durchspielen & sich die schlimmste ausmalen? Ängste plagen ihn. Er wartet auf geplanten SEINEN Vortrag, aber ist es sein Vortrag...??? Viel spannender als die Handlung selbst, sind die Hintergrundfragen und grundsätzlichen Aspekte des Buches: Was macht uns aus, wer sind wir, wieweit würden wir gehen, um unsere Lügen zu verteidigen (ergebnis des inneren Schweinehund??)? Was sind eigentlich Erinnerungen und welchen Einfluß haben äußere Faktoren auf sie? Vom Grundgedanken her sehr, sehr spannend (ich würd sagen Stoff zum Nachdenken...), aber streckenweise etwas langatmig. Kann hier und da zum weglegen führen! Jeder kennt die grundsituation in der sich der Akteur befindet. Das Buch kann von mir zwar empfohlen werden, aber wie gesagt, "Nachtzug nach Lissabon" war spannender. Bringt etwas mehr Zeit mit um es zu lesen.Vollständige Rezension lesen
Was für ein phansastisches Buch! Um die fesselnden 639 (!)Seiten zu lesen, sollte Mann/Frau sich einige Nächte oder Urlaubstage reservieren. Prof.Perlmann - Literarurwissenschaftler aus Frankfurt - nimmt den Auftrag an, einen 4wöchigen Workshop in der Nähe von Genua zu organisieren, zu dem er 7 bedeutsnde Wissenschaftler einläd.Von diesen sagt der Russe Levkov ab, da er keine Ausreisegenehmigung erhält. Was keiner weiß: Perlmann ist in einer Kriese: unvorbereitet und völlig desorientiert reist er an, lehnt die Leitung des workshops ab, vermeidet sogar die Teilnahme am gemeinsamen Abendessen. Mit seiner Flucht versucht er zu vertuschen, daß er im Gegensatz zu allen anderen Teilnehmern keinen Arbeitstext vorbereitet hat und somit auch das zugesagte Referat nicht halten kann. Da findet er einen in russischer Sprache verfaßten Text seines Kollegen Levkov mit der Bitte um Durchsicht und Perlmann`s Verhängnis nimmt seinen Lauf. Er übersetzt den Text einfach und reicht ihn zu den Tagungsunterlagen ein. Doch die Katastrophe naht: Levkov sendet ein Telegramm und bittet Perlman um Abholung am Flughafen. Perlman bleibt nur noch der Ausweg, seinen Kollegen umzubringen. Minutiös beginnt er mit der Planung eines abstrusen Autounfalls. Mercier schreibt in einem atemberaubenden Spannungstempo, die Dramatik nimmt ständig zu und erreicht erst auf der letzten Seite ihren Höhepunkt. Dabei ist die Sprache einfach wunderbar. Man ist zeitweise wie im Rausch und kann das Weiterlesen nicht verhindern. Für mich neben "Nachtzug nach Lissabon" eines der besten Bücher, die ich von mehr als 1.000 (!) je gelesen habe.Vollständige Rezension lesen
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