Schwächelt das Debütalbum noch, so gibt es hier fast durchweg geniale Stücke. Es beginnt mit einem Gassenhauer, es ist das religiöse "Gloria", bereits mit "I Fall Down" erreicht das Album einen ersten Höhepunkt mit Bono am Klavier, dazu setzt langsam die Band ein, ein klasse Song über eine ausweglose Situation, die Wirrungen, mit denen die Band, besonders Bono durch ihre kalte und graue Umgebung / Umwelt zu kämpfen hat. "Ich möchte aufstehen ..., wenn ich aufstehe, falle ich hin ...", eine nicht sehr freudige Vorstellung, die man in Bezug auf Drogensucht oder auch auf das gewöhnliche Ausbrechen aus gesellschaftlichen und religiösen Zwängen empfinden kann. Der Song erinnert mich textlich stark an Albert Camus’ Werk "Der Mythos von Sisyphos", einem Werk, in dem einem in Ungnade Gefallenem von den Göttern als Strafe auferlegt wird, einen Stein einen Berg hinaufzuschaffen. Jedoch scheint diese Aufgabe schwerer als geglaubt, denn bevor der Stein am Ziel ist, rollt er immer wieder den Berg hinab. Bevor ich aber zu sehr in die Philosophie verfalle, möchte ich noch anmerken, daß mir der Song absolut klasse gefällt und ihn als Anspieltipp nennen möchte. "I Want To Get Up, When I Wake Up, But Will I Get Up, I Fall Down …", sehr imposant, auch der Aufschrei Bono’s vor dem letzten Refrain, "I Broke Myself". Die Orientierungslosigkeit geht textlich weiter, wobei der Sound weiterhin spitze bleibt, "I Threw A Brick Through A Window" bildet den textlichen Beweis. Mit "Rejoice" findet sich gleich das nächste Highlight, musikalisch und textlich, Gitarrenriff, dazu einsetzende Drums, ein Aufschrei von Bono, aggressiver Gesang, viel Wut in Stimme und Musik. Dieser Song wurde live oftmals von Bono mit den Worten "In Dublin they are tearing the old houses down, I say rejoice" angekündigt. Es ist ein erster Schritt zu einer schöneren Stadt, heraus aus der Eintönigkeit der grauen Vororte der Großstadt. Eigentlich verbinde ich mit diesem Song noch ein wenig mehr, es geht um die Würde des Menschen und dem Ansatz zur Selbsterkenntnis. Textlich heißt es "I Can’t Change The World, But I Can Change The World In Me", mehr als eine kluge Lebensweisheit. Nach diesem Spruch befragt, erwähnte Bono einmal: "Die Menschen sollten Würde in sich selbst haben. Unsere Musik soll die Menschen ermutigen, sich zu sich selbst zu bekennen, zu ihrer Einzigartigkeit." (Zitat aus dem Buch "U2" von Thompson 1989, Seite 71). Wer Bono so richtig schreiend und leidend hören möchte, hat hier eine ideale Möglichkeit. "Fire" schwächelt im Vergleich zum Rest zwar etwas, doch fällt das beim Durchhören des Albums fast nicht auf. Doch mit "Tomorrow" befindet sich danach auch das absolute Gegenteil auf dem Album, war "Rejoice" leidend und aggressiv, so steigert sich das in diesem Folktitel noch, dazu tragen auch die Oillean Pipes u. Bodhran bei, gespielt von Vincent Kilduff. "October" ist ein ruhiges, harmonisches Stück mit The Edge am Klavier, bevor "With A Shout (Jerusalem)" den nächsten Kracher bietet, aktueller, als zur Zeit der Entstehung des Songs, ein sehr emotionaler Song. Dieses Stück ist Bono’s Kritik, daß die Welt noch immer zuschaut, nichts gegen den Terror unternimmt, uns dafür selbst gegenseitig überprüfen. "Blood Was Spilt, We Were Still Looking, At Each Other", doch gleichzeitig gibt er zu verstehen, daß er dennoch wieder in Jerusalem sein wird und sich somit nicht vor dem Terror oder unbequemen Meinungen / Kompromissen verstecken wird. Das Album lohnt sich, nicht nur für Fans.Vollständige Rezension lesen
Die CD kam in einem sehr guten Zustand bei mir an. Ich habe dieses Album nur als LP - schon ziemlich zerkratzt - , deshalb habe ich mir die CD gekauft. Die Musik ist Geschmackssache. Mir jedenfalls gefällt Sie sehr gut.
Bestätigter Kauf: Ja | Artikelzustand: Gebraucht
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