Im 2. Heidelberger Fall erleben wir eine detailreich verwobene Geschichte. So begegnet Alexander Gerlach anfänglich in seinem Wohngebiet zufällig einer jungen Mutter, die augenscheinlich gar nichts mit dem aktuellen Kriminalfall zu tun zu haben scheint. Nur widerwillig nimmt er sich der anscheinend verwirrten Frau an, da sie ihr Auto "verloren" hat. Sein Engagement verbreitet er eigentlich auch nur, um der „Institution von Kioskbesitzerin“ - Frau Brenneisen - einen Gefallen zu tun... Im Laufe der Ermittlung zum Tod eines Computerspezialisten, den man am Ufer des Neckar findet, ergeben sich viele verschiedene Ansätze und nichts davon scheint zu passen. Keine Ermittlung führt zum Ziel, die Fadenenden finden nicht zusammen und erst nach und nach erkennt man, dass der Autor dies alles wohl durchdacht und miteinander verquickt hat. Facettenreich werden nicht nur die Ermittler, sondern auch die Charaktere der Mörder und Mordopfer beschrieben, so dass man für sich erkennen muss, die Bösen sind eben nicht nur böse, und die Guten nicht nur gut. Auch dürfen wir an dem etwas frivolen amourösen Abenteuer des Alexander Gerlach weiterhin teilhaben und man fragt sich, wie realitätsnah sein Liebesleben wohl angesiedelt ist und wie lange das noch gut gehen wird, denn - der Kriminalrat tanzt in diesem Band „auf des Messers Schneide Tango“! Hingegen scheinen seine beiden Töchter ganz nebenbei groß zu werden und erleben ihr erstes Verliebt-Sein und der Vater äußert sich so einfach wie gekonnt zu diesem für die Zwillinge neuem Gefühl (auch das kann wohl nur ein männlicher Autor so kurz und treffend beschreiben – echt gut!). Alles in allem, mir gefällt die Reihe sehr gut und ich empfehle die Krimis um Alexander Gerlach gern uneingeschränkt an Leseratten, die lokale Krimis mit ein klein bisschen Einblick in die Familiengeschichte der handelnden Personen mögen, weiter.Vollständige Rezension lesen
Betrachtet man die schriftstellerische Arbeit unabhängig vom Thema des Krimis, so fand ich ihn sehr gelungen. Wolfgang Burger schafft es, dem Leser die Personen und ihren Charakter näher zu bringen. Die Figuren, ihre Persönlichkeiten und persönlichen Situation werden gut beschrieben, so kann man die Beweggründe für die Handlungen des Einzelnen besser nachvollziehen und bringt letztlich selbst für die Bösewichte" ein gewisses Mass an Verständnis auf. Das gekonnte Schildern einer Persönlichkeit macht diese jedoch noch lange nicht sympathisch. So hielt sich meine Sympathie für die Hauptfigur Kriminalrat Gerlach ebenso in Grenzen, wie für seine Sekretärin oder den pensionierten Portier Lorenzo. Albern fand ich auch den Namen der Sekretärin, die nur als Sönnchen" bezeichnet wird, wo sie doch längst aus dem Kindergartenalter raus ist und die Zeit für solch banale Kosenamen damit vorbei sein dürfte. Das Hauptthema des Krimis hat mich dann aber weniger interessiert: Es geht um darum wie angreifbar Computersysteme sind und letztlich dreht sich alles um eine bestimmte Überwachungs- und Spionagetechnik und das Geld, das sich damit verdienen lässt. Dieses Thema fand ich persönlich als Hauptthema für den Krimi etwas langweilig. Ein Dialog zwischen dem Kriminalrat Gerlach und einem Unternehmensleiter ist zum Beispiel sehr wirtschaftsspezifisch, darin geht es um Aktien, Versicherungen und Unternehmenspleiten. Ein derart ödes Gespräch kommt aber zum Glück nur einmal vor. Teilweise ist das Buch sogar ganz witzig, auch handelt es sich bei diesem Buch sicher nicht um einen blutrünstigen oder sonst irgendwie niveaulosen Roman, dennoch bleibt die Spannung letztlich etwas auf der Strecke. Natürlich wird Spannung in einem Krimi nicht durch Grausamkeit erzeugt und es ist lobenswert, dass in diesem Roman nicht auf solch primitive Mittel zurückgegriffen wurde. Ein anderes Hauptthema hätte dem Krimi aber vielleicht mehr Nervenkitzel verliehen. Es wäre meiner Meinung nach lohnend gewesen, das Thema eher in den zwischenmenschlichen Bereich zu verschieben, auch wenn der Krimi vorwiegend die Auswirkungen der finanziellen Interessen der Menschen auf ihre Umwelt beschreibt. Auch die Handlungsstränge sind gut mit einander verknüpft, alles hat irgendwie mit allem zu tun, da muss man schon aufpassen, dass man nicht durcheinander kommt. Fazit: Kein schlechtes Buch, wenn sie aber was wirklich Spannendes suchen, sind Sie hier noch nicht am Ziel.Vollständige Rezension lesen
Ein neuer Fall für Alexander Gerlach. Der zweite Teil der Heidelberger Triologie. Wieder ein sehr spannender regionaler Krimi. Ich mag die Art von Wolfgang Burger zu schreiben. Spannend, spitzen Charakteren. Unbedingt lesen, empfehlenswert !!!
Bestätigter Kauf: Nein
Ich bin großer J. Berndorf Fan, aber W. Burger ist mindestens genauso gut. Spannend nicht zu viel Lokalkolorit und dennoch zum heimisch fühlen- verlangt nach mehr :-)
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