Firmin wird als letztes von dreizehn Jungen eines Rattenwurfes geboren, war schon immer der kleinste und schwächste und alleine das macht ihn für seine Geschwister schon zum Aussenseiter. Doch als er auch noch Geschmack an Büchern findet, wird er ihnen völlig suspekt. Anfangs frisst er die herausgerissenen Seiten der Bücher, die er in seiner Kinderstube, einer Second-Hand-Buchhandlung in Boston, findet noch, mangels anderer Nahrung. Später verschlingt er dann alles übrigen Bücher mit seinen Augen und er entdeckt die Liebe zur Literatur. Während seine Mutter und seine Geschwister nach und nach das Rattennest wieder verlassen, bleibt Firmin bei den Menschen zurück und wird zur Leseratte. Sam Savage schafft es mit einem Wort, diese hässliche Ratte zum Liebling eines Lesers zu machen, denn Firmin ist eine Leseratte. Jeder Buchliebhaber mag Firmin sofort ins Herz schliessen und seine Geschichte hören. Doch leider hat seine Geschichte sehr viel melancholisches an sich, erfährt er doch weder von seinen Artgenossen noch von den Menschen sehr viel und lang anhaltende Zuneigung. Auch seine Versuche, sich der Umwelt und den Menschen mitzuteilen bleiben leider allesamt zum Scheitern verurteilt. So bleibt Firmin ein Einzelgänger, ein Sonderling, der sich seinen Büchern und seinen Gedanken hingibt. So erklimmt er ein ziemliches intellektuelles Niveau, was sich nicht nur in seinen gedanklichen Themen, sondern auch in seiner Sprache und Wortwahl niederschlägt. Firmin ist eloquent, seine Sprache blumig und gespickt mit Fremdwörtern. Es macht Spass, seine Worte und seine Sätze zu lesen. Doch leider bleiben seine Gedanken unreflektiert und sein Horizont ein wenig beschränkt, was das Lesevergnügen wiederum einschränkt. Auch ist Firmin meist nur eine passive Rolle in seinem Leben beschert, was die Sache zunehmend fad erscheinen lässt. Seine Lebensgeschichte fliesst nur so dahin, es gibt keine Höhepunkte und auch der Schluss bleibt ziemlich unbefriedigend, weil er einfach so passiert, ohne dass Firmin eingreift und daran aktiv teilhat. Ein Buch mit einem interessanten Thema, von dem ich mir an sich mehr erwartet hätte.Vollständige Rezension lesen
Wunderschön......... ....und allen, die nach Glennkill und Tartufo (das Trüffelschwein Leonardo) keine "Tierbücher" mehr mögen sei gesagt - FIRMIN ist ganz anders! Wenn man im Keller eine Buchhandlung als 13. in einem Wurf geboren wird, die Geschwister alle stärker, schneller und mutiger sind und die Mama eine Alkoholikerin ist - dann hat man es nicht leicht! Wenn das Nest aus Papierfetzen besteht und dann die Bücher auch irgendwann zur Nahrung werden, dann möchte man schon mal gerne im nächsten Leben ein Mensch sein und das ist Firmins größter Wunsch! Dieses Buch fesselt, wenn man als Leser soviel Fantasie hat, sich in Firmins Leben hinein zu versetzen. Er bemerkt, dass er lesen kann, er hängt sich an den Chef der Buchhandlung, von dem er aber bitter enttäuscht wird, er liest die Klassiker rauf und runter und sucht den passenden ersten Satz für sein eigenes Buch! Er findet dann endlich einen Menschen, der sich um ihn kümmert und das Leben könnte so schön sein, wenn das Leben auf der Straße nicht so gefährlich wäre, wenn sein geliebtes Viertel nicht abgerissen und wenn sein Mensch nicht plötzlich sterben würde. Dieses Buch ist grandios geschrieben; wenn Firmin der Poet über das Leben philosophiert, geht mir das Herz auf! Hat wirklich viel Spaß gemacht.Vollständige Rezension lesen
Am Anfang dachte ich immer noch mehr an ein Kinderbuch, jetzt nach dem Lesen kann ich sagen, dass es das definitiv nicht ist. Die Sprache ist wirklich wunderschön, z.B. wird der für Firmin unterschiedliche Geschmack der Bücher mt dem unterschiedlichen Duft von Kaffee verglichen. Der Gedanke einer Ratte, die sich in die Menschen verliebt und selber -fast- ein Mensch wird ist neu. Man sollte keinen haarsträubenden Abenteuer erwarten, Firmin lebt wie vermutlich ein jeder von uns sein Leben einfach so dahin mit kleinen Höhen und Tiefen. Bis zum bitteren Ende. An der Aufmachung stört mich der Rough Cut, den ich bisher nur von englischsprachigen Büchern kenne. Aber vermutlich soll das Inhalt passen... wie von Ratten angefressen. Mein Fazit: Man kann das Buch einmal lesen, ein Muss ist es aber nichtVollständige Rezension lesen
Die Liebe zu Literatur ist immer eine wunderschöne Sache, auch wenn der Liebende nur eine Ratte ist. Bei Firmin handelt es sich aber um keine herkömmliche Ratte. Er stammt zwar aus armen Verhältnissen, müsste seine Kindheit mit einer fast ständig alkoholisierten Mutter und zwölf Geschwistern verbringen, es gibt aber etwas das ihn von dieser Rattenbande hervorhebt. Er ist nämlich ein hochbegabtes Tierchen, das Bücher über alles liebt. Und er ist bereit seine Lebensgeschichte mit uns, Menschen zu teilen. Schon am Anfang seiner Erzählung wird der Leser gewarnt, dass es sich hier um eine traurigste Geschichte handelt, die man je gehört hat. In der Tat verläuft Firmins Leben unter dem Zeichen der Einsamkeit. Von seinesgleichen verstoßen, versucht er sich den Menschen anzunähren. Zwar findet er endlich eine freundliche Seele in der Person des Schriftstellers Jerry. Doch obwohl die beide ähnliche Interessen an der Literatur haben, fehlt Firmin die echte Annerkennung seiner Fähigkeiten. Wird man ihn für immer als eine hässliche und dumme Ratte ansehen? Sam Savage gibt einen vorzüglichen Blick in das Leben einer Ratte. Wenn es ein Tierchen mit einer so ungewöhnlichen Geschichte wie die des Firmins gegeben hätte, wäre sein Leben sicher nicht viel anders verlaufen. Es gibt nicht viele Stellen in dem Buch, wo man lachen muss, doch die Wenigen, sind sehr treffend gewählt. Was mich ein bisschen enttäuscht hat, ist die Tatsache, dass zwar viele Literaturwerke erwähnt werden, aber nur auf Wenige eingegangen wird. Die thema-orientierte Gestaltung des Buches finde ich dagegen sehr gut. Meine Erwartungen wurden zwar nicht ganz erfüllt, dennoch hat mir die Geschichte gefallen.Vollständige Rezension lesen
Die Ratte Firmin, kommt als als Schwächster einer alkoholabhängigen Mutter im Keller einer Buchhandlung im Bostoner Stadtviertel Scollay Square zur Welt, bekommt nur selten Muttermilch und ernährt sich daher von Büchern. Erst frißt er sie und dann beginnt er zu entdecken, daß Bücher auch geistige Nahrung sind. Firmin liest sich durch die Weltliteratur und wird dadurch unter seinesgleichen immer mehr zum Außenseiter. Seine erste Liebe, Buchhändler Norman, versucht, Firmin mit Rattengift umzubringen. Das Stadtviertel verfällt, während Firmin sich eine Fantasiewelt erträumt. Dem Buch fehlt es an Spannung, sprachlich ist es recht anspruchsvoll. Immer wieder begegnen dem Leser Zitate aus der Weltliteratur. Es ist tragisch und lädt zum Nachdenken ein. Das Cover ist passend und auch die Ratte wirkt sehr gut. Zu diesem Buch paßt der Rough-Cut, den ich ansonsten überhaupt nicht leiden kann.Vollständige Rezension lesen
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