Bevor ich auf die Genialität von Mario Bava und seines vielleicht besten Films zu sprechen komme, erlaube ich mir etwas aufzuklären, was aufgrund der deutschen Titelgebung zu Verwirrung führen könnte: In "Die toten Augen des Dr. Dracula" geht es a) nicht um Vampirismus, und b) selbst wenn der Film um Vampire ginge, wäre Dracula mit Sicherheit nicht promoviert und im Besitz eines Doktortitels. Davon abgesehen, weiß ich selbst nach mehrmaligem Ansehen nicht, was die "toten Augen" bedeuten sollen, weil der Film -zumindest was seine Augen angeht- vor Lebendigkeit nur so strotzt. Wunderlich... Das sollte aber niemanden, sofern der Sinn nach Schauder, Grusel und Unheimliches vorhanden ist, davon abhalten, sich den Film anzuschauen, um seine einzigartige Atmosphäre zu genießen. Denn Mario Bava versteht es, selbst mit einfachsten Mitteln (Licht, Schatten, Geräusche) eine Spannung zu erzeugen, welche nachhaltiger wirkt als jeder Schrecken, den ein messerschwingender Kapuzen- und Maskenträger in modernen Horrorfilmen verursacht. Das ist der Unterschied: Wo Horror nur erschrickt (nicht verkennen: Ich mag Horror!), wirkt sein Grusel auf einer gänzlich anderen Ebene. Er handelt mehr von menschlichen Urängsten und existentialistischen Nöten und Sorgen als von der Frage, warum das kreischende Mädchen wieder einmal die Treppe hinaufläuft anstatt aus dem Haus zu fliehen. Und obwohlich mir eigentlich jeder Bava-Film gefällt, muss ich gestehen, in "Die toten Augen des Dr. Dracula" meinen Liebling gefunden zu haben. Denn nirgends ist dem Meister die Umsetzung im Erschaffen einer Atmosphäre des Unheimlichen, des Bedrückt-Seins, der Angst und Ausweglosigkeit auf effektivere und exemplarischere Weise gelungen als in diesem Streifen! Die von Sylvia Plath erwähnte Glasglocke wurde von Mario Bava in diesem Werk einem gesamten Dorf und seinen Einwohnern übergestülpt, und der fremde Arzt (als Hauptdarsteller) gerät in dem Moment in ihren Sog, wo er am Anfang des Films in dem Dorf aus der Kutsche steigt. Dass die Bedrohung und Angst ausgerechnet von einem kleinen Mädchen ausgeht, ist ein Kunstgriff, der einmalig ist und seitdem von vielen Regisseuren aufgegriffen wurde (u.a. Fellini und Scorsese). Bava verstand seine Kunst immer in der Formel "Form über Inhalt", weswegen es wenig Sinn macht, groß auf die Handlung des Films einzugehen. Seine Spannung und Wirkung zieht er nicht so sehr aus seinem Drehbuch, sondern aus dem brillianten Einsatz der Kamera und ihrer eleganten Bewegung, den Bauten, der Farbgebung und Beleuchtung sowie aus der Fülle visueller Einfälle und Ideen. (Nicht zu vergessen die Musik!) Schauspieler waren für Mario Bava eigentlich auch nur Requisiten, die es galt, auf bestimmte Weise zu positionieren, auszuleuchten und auf möglichst elegante und effektive Art abzufilmen. Darum wäre es gemein, an dieser Stelle auf irgendwelche schauspielerischen Leistungen einzugehen (welche ich allerdings als sehr gut empfand). Das alles ist nicht wichtig. Was wichtig ist, ist der Effekt, den der Film zumindest auf mich ausübte -und immer noch ausübt-, und dessen hypnotische Kraft selbst nach Jahren noch in mir nachwirkt. Denke ich an "Die toten Augen des Dr. Dracula", fühle ich in mir immer ein leichtes Kribbeln und Aufregung. Denn ich weiß, in meinem Regal steht die DVD und wartet darauf, mich mit nur einem einzigen Knopfdruck in die schaurig-schöne Welt von Bava zu ziehen. Eine Reise, die angetreten zu sein ich nie bereut habe. Und es auch niemals werde...Vollständige Rezension lesen
Der Film "Die toten Augen des Dr.Dracula" (alternativ Titel Kill Baby Kill, The Cursae of the living dead, Operazone Paura) wurde in vielen Rezessionen gelobt. Zu Recht wie ich feststellen konnte. Der Film besticht durch eine unglaubliche Optik. Er hat alle Elemente, die ein Gruselklassiker haben sollte. Schöne gruselige Landschaftsaufnahmen, gepaart mit neckischen "Schock"-Effekten und Grusel-"Kinderkichern" und Spieluhrmusikelementen. Einige Kritiker halten diesen Film für den gruseligsten Film der Welt. Ich kann mich da nicht ganz anschliessen, da ich persönlich die Klassiker "Wiegenlied für eine Leiche" bzw. "Die Nacht des Jägers" besser und für kompakter halte. Ist aber Ansichtssache.Ich hätte mir "Die toten Augen des Dr.Dracula" in schwarz-weiss gewünscht. Kurz zum Inhalt: Ein Gerichtsmediziner wird zu einem kleinen Dorf gerufen, in der die Angst herrscht. Es gab mehrere Todesfälle, in der auch ein kleines Mädchen involviert ist. Der Gerichtsmediziner und eine Medizinstudentin wollen die Fälle aufklären. Meisterregisseur Mario Bava benutzt viele surreale Elemente, die auch in der Klassikerserie "Mit Schirm´, Charme und Melone" verwendet wurden. Der Film läft ca. 81min und ist wohl uncut. Produziert wurde der Film 1966 und ist sehr empfehlenswert.Vollständige Rezension lesen
Ich kannte den Film schon aus dem Fernseher, aus Jugendtagen und fand den Film schon immer gut - und wollte Ihn unbedingt haben. Toll das ich diesen Film über Ebay gefunden habe und kaufen konnte.
Bestätigter Kauf: Ja | Artikelzustand: Gebraucht
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