Das Buch war mir schon seit längerem empfohlen worden. Das Setting ist schnell erzählt: In einer Stadt werden auf mysteriöser Weise innerhalb kurzer Zeit alle Menschen blind. Die Geschichte handelt von den ersten Opfer dieser Epidemie die, in der Hoffnung der Regierung die Krankheit eindämmen zu können, in einem bewachten Gebäude interniert werden. Nach und nach fällt die öffentliche Ordnung vollständig zusammen und die Internierten müssen sich alleine organisieren. Angesichts der Blindheit und der Isolation werden neue Eigenschaften wichtig und alte irrelevant. Es kommt zu Brutalität und Tyrannei aber auch zu Solidarität und neuen Moralvorstellung. Schließlich werden die Insassen gewahr, dass ihre Bewacher längst selber blind geworden und geflohen sind. Die Blinden gehen zurück in die Stadt in der inzwischen nur noch Blinde leben und versuchen sich in den inzwischen dort herrschenden Alltag zu integrieren. Der Autor hat einen zunächst gewöhnungsbedürftigen Stil. So gibt es z.B. keinerlei Namen sondern nur funktionale Beschreibungen der Personen. Der erste Blinde, der Arzt, die Frau des Arztes, der weinende Junge dei Frau mit der dunklen Brille, usw. Ferner gibt es keine direkte Rede sondern nur beschreibende und verkettete Kommasätze allerdings ohne jegliche Verschachtelungen. Das Buch hat mich sehr beeindruckt. Insbesondere die Fragilität moralischer Vorstellungen und die augenscheinliche Rückkehr zu dem was wesentlich ist und was Menschsein im Kern ausmacht. Bullvolkar 27.3.08Vollständige Rezension lesen
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