Inhalt: Lydia merkt, dass ihre Ehe immer mehr zerbricht. Ihr Mann Robert treibt sich ' meist tagelang ' außer Haus herum und stets umweht in der Duft einer anderen Frau. Als ihr gemeinsamer Sohn Charlie sich eine Schulhofprügelei liefert, muss er sich gezwungenermaßen an der Rippe untersuchen lassen. So lernt er die Ärztin im Ort kennen und schon bald ihren Honiggarten. Doch damit endet die Geschichte des kleinen Jungen noch lange nicht' Schreib-/Erzählstil: Die Charaktere ergänzen sich so wunderbar, wie in einem vollkommenen Theaterstück. Teils lernt man zu hassen, aber im Ganzen eher zu lieben. Shaw konfrontiert einen mit diversen Gefühlen und passt diese dem Alter des jeweiligen Protagonisten gekonnt an. Charlie wirkte immer sehr intelligent und reif, dann aber auch wieder kindlich, wie es für seine Person sein sollte. Seine Sammelleidenschaft und Neugier begeisterte auch mich immer aufs Neue. Meine Meinung: Das Buch ist nicht nur eine oberflächliche Geschichte des Erwachsenenwerdens. Im Gegensatz: Es ist gesellschaftskritisch und eingehend erzählt. Shaw setzt sich mit dem Frauenbild der 50er Jahre auseinander und auch den Schichten in der Bürgerschaft. Zudem hinterfragt sie das klassische Familienbild 'Vater ' Mutter ' Kind'. Einmal lässt sie einen männlichen Protagonisten sagen 'Ein Vater ist besser als gar keiner' und man merkt sofort, dass Shaw dem Leser aufgibt, diese Aussage näher zu betrachten. Oft fragt man sich, ob eine zusammen wohnende Familie auch dem Sinnbild eines zu Hauses, Geborgenheit und Zuversicht entsprechen kann. Dieses, heute noch als konservativ geltende Bild, bricht Shaw komplett mit der intensiven Freundschaft der Frauen, indem sie ihre Nebendarsteller Gerüchte streuen lässt. Die Geschichte gewinnt immer mehr an Fahrt und wird an keiner Stelle langweilig. Das Ende ist gut geschrieben, überlegt und in keiner Sicht überdramatisiert oder unlogisch. Fazit: Wunderbar! So stelle ich mir die perfekte Geschichte vor, die einem den Atem raubt: Leidenschaftlich erzählt, wohlüberlegt gewählte Charaktere und den kleinen Zeigefinger des Autors, der immer noch einen drauflegt.Vollständige Rezension lesen
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