?Dänemarks bestgehüteter Metal-Geheimtip? lässt sich von der Presseinfo zu Raunchys neuem Werk ?Death Pop Romance? vernehmen. Ganz Unrecht scheinen Lifeforce Records, welche das sechsköpfige Modern Metal-Geschwader nach zwei Platten beim deutschen Erfolgslabel Nuclear Blast unter Vertrag genommen haben, nicht zu haben. Raunchy sind trotz ihrer recht starken Alben und durch den Umstand, diese bei Nuclear Blast herausgebracht zu haben, noch relativ unbekannt in deutschen Gefilden. Aber die Neo-Thrasher von Soulfly ließen sich davon nicht beeindrucken und buchten die Todes-Pop-Romantiker, damit sie auf der Dark Ages-Tour für die Brasilianer eröffneten. Und ihre Sache machten sie wahrlich nicht schlecht. Nicht selten herrscht völlige Bewegungsarmut bei Auftritten von Vorbands, die doch eigentlich als Anheizer angedacht waren, selten sogar laute Unmutsbekundungen des Publikums einstecken müssen. Ganz anders bei unseren Dänen, deren Sound man mit den Walisern Bullet For My Valentine vergleichen könnte. Dort geht das Publikum berechtigterweise gut mit und lässt sich auch zu einem stattlichen Moshpit hinreißen. So ist dies doch kein Wunder, da die Musik ganz dem Albumtitel nach gut ins Ohr geht. Melodisch todesmetallischer Metalcore trifft auf emotionale, poppige Passagen. Die Plattenfirma möchte den Stil von Raunchy als ?Futuristic Hybrid Metal? verstanden wissen. Versuchen wir das einmal zu erläutern: Futuristic ? In einigen Liedern gibt es starke elektronische Hilfen, manchmal übernimmt das Keyboard sogar die Melodie. Diese Sounds nerven aber nicht, sondern fügen sich wunderbar in das Gesamtbild ein, wie es auch bei neueren Dark Tranquillity der Fall ist. Nur wirken diese bei Raunchy nicht ganz so professionell. Hybrid ? Ja, da haben wir unsere Überkreuzungen. Es wird schon viel vermischt. Melodic Death Metal, Core-Anleihen und herbes Geshoute treffen auf süßlich-weinerliche Refrains, spacige Keyboards und bittersüße Texte. Metal ? Trotz vieler Hardcore-artiger Teile ist der Anteil am melodischen Todesblei nicht von der Hand zu weisen. Vielleicht kann man sich auf Metalcore einigen, oder eben Modern Metal, wie es auch Fear Factory und Raunchys Landsleute Mnemic praktizieren. Wie der Albumtitel mit der Musik zu vereinbaren ist, habe ich ja oben schon geschildert, aber auch beim Coverartwork spielen wieder alle drei Aspekte zusammen. Zum Tod gibt es im Hintergrund eine vermeintlich brennende Stadt. Aber auch die blutende Rose, welche den Romanzen-Teil abdeckt, lässt sich dem Negativen zuschreiben. Eben angesprochene Rose befindet sich im Kern eines (Pop-)Schmetterling, dargestellt als zentrales Gestell und umgeben von dem ganzen tödlichen Chaos ? genau wie die Musik. Grafisch nicht unbedingt ein Meisterwerk, aber das Konzept hinter der Scheibe ist konsequent weiterverfolgt worden, das imponiert mir. Wer also nun auf der Suche nach einer härteren Variante von Bullet For My Valentine oder einer softeren Variante von Soilwork ist, der sollte unbedingt einmal ein Ohr riskieren und den Plattendealer seines Vertrauens um einige Hörproben bitten. Doch erwartet nicht zu viel Abwechslung oder Innovationen.Vollständige Rezension lesen
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