Als alter Deep Purple-Fan hatte ich ja schon die LP, konnte sie aber leider seit Jahren nicht mehr hören. Umso erfreuter ist man natürlich, wenn man beim Neuerwerb der CD, Bonustracks geniesen kann. Hier ist gezielt das Stück "It's All Over" zu erwähnen, das sehr melancholisch daher kommt, nichtsdestotrotz eine sehr schöne Dreingabe darstellt. Nachdem ich quasi mit dem Schluß anfing jetzt die eigentliche CD. Das Augenmerk will ich mal auf die herausragenden Stücke legen: "Wring That Neck" zeigt schon mal die Marschrichtung, wo der Weg von Deep Purple zukünftig langgehen wird. Man kann dieses Stück auf der 1972 erschienen Live-Doppelscheibe "Scandinavian Nights" in einer über 32-minütigen Version reinziehen. Leider von Purple nach dieser Ära kaum mehr zu hören gewesen. "Kentucky Woman": Hier die LP-Version. Dies betone ich ausdrücklich, da es hier eine hübsche schwer rollende Orgeleinlage Jon Lords gibt, die es auf der Single-Version nicht gab. Die Single-Version sollte wohl extra für die Hitparade sein, und da wollte man anscheinend nicht in der härteren Rockecke angesiedelt gesehen werden. Lied Nummer 4 ist ein Doppelsong. Er wird von dem klassisch angehauchten "Exposition" eröffnet und geht dann in die Purple-Version von "We Can Work It Out" über. Jeder kennt ja die Beatles-Version, die gelten ja als Erfinder des Rock. Die sollen mal bei Deep Purple vorbeischauen, da kann man dann mal sehen, was unter Rock zu verstehen ist! Wir sprechen hier über das Jahr 1968, gut da waren die Beatles dann auch schon wilder... "Anthem" ist natürlich das herausragende Stück dieser Scheibe. Keine Rocknummer, sondern eine sanftmütige Ballade, zurechtgeschnitten auf die Sangeskünste Rod Evans. Orgellastig und zugleich von Ritchie Blackmore auf einer Akutikgitarre begleitet. Der Zuhörer staunt, wenn er im Laufe des Stücks zudem Geigen und Cellos vernimmt. Ritchie wechselt zwischendurch auf die elektrische Gitarre um. Nach sechseinhalb Minuten ist leider schon Schluß und es geht zum nächsten Hörgenuß. Hochinteressant ist die Deep Purple-Version von "River Deep, Mountain High". Wer hier einen Abklatsch von Ike & Tina Turners souliger Version erwartet wird hier mehrfach in positver Weise überrascht. Jon Lord zeigt hier erst einmal, daß er schon Ende der Sechziger stark in der Klassik verwurzelt war. Sein Intro kommt Bach-lastig daher, man könnte sich auch in eine Kirche versetzt fühlen. Rod Evans erste Töne scheinen ebenfalls dem Kirchenchor entsprungen zu sein. Daraus entwickelt sich schließlich ein über zehnminütiges Stück, das von der Windmaschine begleitet schließlich ausklingt. Ein Stück das zeigt, was in diesen Musikern an Kreativität drinsteckt. Insgesamt eine sehr gute Rockscheibe der späteren Hard-Rocker. Prädikat: besonders wertvoll. Musikstil: eindeutig Classic RockVollständige Rezension lesen
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