Micha liebt Miriam. Nur ist er da leider nicht der Einzige. Denn Miriam ist "das Ereignis" schlechthin, was sich vor allem daran zeigt, daß auf der Straße "ein ganz anderer Rhythmus" einsetzt, wenn sie das Haus verläßt: Ehrfürchtig stoppen die Autofahrer, Bauarbeitern fallen die Preßlufthammer aus der Hand, und die Grenzsoldaten auf dem Wachtturm im Todesstreifen reißen ihre Ferngläser herum. Thomas Brussigs von Erinnerungen an die früheste Jugend inspiriertes Werk spielt nämlich Am kürzeren Ende der Sonnenallee; und damit sind jene sechzig Meter der kilometerlangen Straße gemeint, die zu Mauer-Zeiten in der DDR-Hauptstadt lagen. Michas Eroberung der "Schulschönsten" vollzieht sich daher unter der demütigenden Beobachtung durch westdeutsche Abiturklassen, die von ihrem Aussichtsturm am längeren Straßenende aus auf den Osten herunterspotten. Dort ziehen neben Miriam, Micha und dessen Clique eine subversive Existentialistin, dubiose Schallplattenhändler, ein angstbesetzter Westonkel und lästige Staatsdiener ihre Kreise; dort wird man zu linientreuen Diskussionsbeiträgen verdonnert, hört verbotene Songs und bewerkstelligt mit Asthma-Medikamenten astreine Drogen-Exzesse. Mit anderen -- nämlich Michas -- Worten: "Es war von vorn bis hinten zum Kotzen, aber wir haben uns prächtig amüsiert". Und prächtiges Amüsement stellte sich auch auf seiten der Rezensentin ein: Wie schon in seinem Erfolgsroman Helden wie wir erweist sich Thomas Brussig als begnadeter Komiker; treibt er Personal und Ereignisse in eine schrille Groteske. Bei alledem aber klingt der Ton in den Geschichten vom kürzeren Ende der Sonnenallee leiser: Brussigs Ost-Topographie kommt -- zehn Jahre nach dem Mauerfall -- trotz aller Schrägheit, nicht unzärtlich daher. Übrigens will der Autor sein Werk keinesfalls als "Buch zum Film" verstanden wissen. Zwar basiert es auf dem preisgekrönten Sonnenallee-Drehbuch, das er gemeinsam mit dem Regisseur Leander Haußmann verfaßte. Aber die cineastische Mauerkomödie erlebte an Brussigs Schreibtisch noch einmal die eine oder andere Akzentverschiebung und wurde um etliche Episoden reicher. --Christine Wahl -- Dieser Text bezieht sich auf eine vergriffene oder nicht verfügbare Ausgabe dieses Titels.Neue Zürcher Zeitung Keinerlei Erinnerungskultur Thomas Brussigs albern-versöhnliche «Mauerkomödie» «Die Ostzeiten waren ein einziges Schützenfest, bei dem jeder Schuss nach hinten losging.» Vater Kuppisch, Strassenbahnfahrer in Ostberlin und dort «am kürzeren Ende der Sonnenallee» wohnend, macht gegen Schluss von Thomas Brussigs ebenso betiteltem Roman aus der Misere des deutschen «Arbeiter- und Bauernstaates» namens DDR eine effektvolle Krach- und Lachnummer. Auch Michael, sein heftig pubertierender Sohn, gewinnt der nach sowjetischem Pleitemuster dahinmurksenden Diktatur des Proletariats nur komische Seiten ab, wenn er mit der Schnoddrigkeit seiner Generation befindet: «Mensch, was haben wir Luft bewegt. Es wäre ewig so weitergegangen. Es war von vorn bis hinten zum Kotzen, aber wir haben uns prächtig amüsiert.» «Wir», das ist eine meist kreuzfidele Schülerclique von halbwüchsigen «Zonis». Ein bisschen angepasst und ein bisschen aufmüpfelnd zugleich, stromern sie in ihrer Freizeit durch Treptow. Genauer: über die kleine, östliche Meile einer breiten Strasse, die sich erst kilometerlang durch das Westberliner Arbeiterviertel Neukölln zieht und damit durch angeblich «revanchistisch»-feindliches Gebiet. Getrennt werden die beiden ungleichen HälftVollständige Rezension lesen
Am kürzeren Ende der Sonnenallee wohnt Micha Kuppisch mit seiner Familie - gleich neben der Mauer. Wenn er aus der Haustür tritt, hört er die Rufe westlicher Schulklassen vom Aussichtspodest: Guck mal, n' echter Zoni! Doch Micha macht sich nichts daraus, er hat eine andere Sorge: Miriam. Sie ist das schönste Mädchen weit und breit, aber leider schon vergeben.... Das Buch hat mir gut gefallen, es ist lustig geschrieben, die einzelnen Charaktere sind gut beschrieben, man kann sie sich bildlich gut vorstellen.
Der Film Sonnenallee hat sicherlich seine Berechtigung, dieses Buch jedoch ist reine Zeitverschwendung. Obgleich Herr Brussig einige Semester Dramaturgie studiert hat, ist in dieser Arbeit nichts von diesem Wissen zu spüren. Ein Spannungsbogen existiert praktisch nicht. Man wird nahtlos von der oberflächlichen Charakterisierung der Personen in den verklärten, das DDR- Regime verharmlosenden Abgesang geschmissen. Episodenhaft erzählt Brussig ermüdende Anekdoten seiner Akteure, die wahrscheinlich exemplarisch für das Leben in der ehem. DDR seien sollen. Leider erreicht er meiner Ansicht nach nie, beim Leser eine Identifikation, geschweige denn ein Gefühl von Spannung zu erzeugen. Ein liebloses, oberflächliches und langweiliges Buch, das noch nicht mal den Sprung in die Jugendbelletristik schafft. Ich möchte mein Geld und meine Lebenszeit zurück !!!Vollständige Rezension lesen
Meine Tochter brauchte dieses Buch für den Unterricht am Gymnasium,somit war für uns der beste Weg,diesen Artikel über Ebay zu besorgen.Hat auch hervorragend geklappt.
Wir haben dieses Buch in der Schule gelesen, und ich muss sagen dieses Buch war einfach zu lesen und es war sehr amüsant. Ich kann es nur empfehlen dieses Bucg zu lesen.
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