Ferien auf Saltkrokan - Heimkino für's Herz
Die 5 DVD's geben einen Zusammenschnitt der Geschichte von Astrid Lindgren: Ferien auf Saltkrokan wieder.Dabei geht es um die Familie Melcherson (ein Vater mit 4 Kindern, die Mutter ist bereits verstorben), die als Stadtmenschen von Stockholm aus Sommerurlaub auf einer Insel in den Schären machen. Dies ist ja wohl seit Jahrzehnten, wenn nicht länger, ein typischer Urlaub für die Stockholmer. Und das gibt schon den ersten Hinweis auf Buch und Film(e): Es geht nicht um eine besondere Dramaturgie, sondern um das Alltägliche in all seinen, fröhlichen und traurigen, misslingenden und gelingenden Facetten und um die Menschen, die diesen Alltag mit seinen stillen Dramen und Freuden erleben und durchleben= Die Familie Melcherson und eine gute Handvoll Inselbewohner.
Hervorragend gelingt der Filmadaption, trotz inhaltlicher Verkürzungen und einigen filmischen Kurzschlüssen vor allem die Umsetzung der literarischen Vorlage bei vier der Hauptpersonen, nämlich:
-dem herzensguten, aber tolpatschigen Melcher,
- der 19 jährigen, etwas altklugen, aber immer auch gerade für den Vater und den jüngsten Sohn den Verlust der Mutter zu kompensieren suchenden Malin,
- dem jüngsten Melcherson: Pelle, der sehr tierlieb ist und anfängt die Welt durch eigene Augen zu sehen und zu beurteilen und
- bei Tjorven, die Lindgren selbst als "Herscherin und Hüterin der ganzen Insel bis in alle Ewigkeit" in ihrem Buch beschreibt.. und die sich immer Wortgefechte mit Melcher Melcherson liefert.
Diese vier kann man sich sehr gut auch als die tatsächlichen Helden im Buch vorstellen. Nicht immer gibt es bei Verfilmungen solche Glücksgriffe in der Besetzung der Rollen durch Schauspieler. Auch die anderen Rollenbesetzungen sind durchaus gelungen.
Wie der Roman vorgibt, ist es eine kleine, ruhige, mitunter sehr idyllische und vor Sommerfrische strotzende Geschichte, von der die Filme erzählen. Wohltuend, dass vor allem die Kinder es sind, die die Handlung voranbringen. Und dies, ohne, dass sie besonders cool, lässig, außergewöhnlich athletisch oder aufgetakelt sein müssen. Ganz "normale Kinder" halt - im klassischen Sinn. Die Filme kommen entsprechend ohne laute Töne, aggressive Provokationen, wilde action oder brutale Anteile aus. Sie erzählen vor allem von den Alltagssorgen der Kinder und zeigen Erwachsene, die diese Sorgen zwar nicht immer teilen, aber doch ernst nehmen. Auch hier trifft sich der Film mit der Romanvorlage. Lindgren pur halt.
Geeignet sind diese Filme für Kinder zwischen 5 - max. 10 Jahre und für ihre Eltern, von denen es manche geben wird, die diese Filme selbst schon als Kind gesehen haben. Nostalgiefaktor also nicht unmöglich.
Die Filme sind etwas auch vor dem Schlafengehen und sowieso etwas für usselige Herbst- und Wintertage als Kinder- oder Familienheimkino.Vollständige Rezension lesen
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