Teil 1: Die Teilung des Brotes
Inhalt:
Nordamerika existiert nicht mehr: Das Kapitol wacht über 12 unterteilte Distrikte, in denen Hunger und Armut herrscht. In Distrikt 12 lebt die 16-jährige Katniss Everdeen mit ihrer Mutter und ihrer Schwester. Sie jagt in den Wäldern, was verboten ist. Als die 74. Hungerspiele ausgetragen werden sollen, tritt sie an die Stelle ihrer Schwester und ein Kampf um Leben und Tod beginnt...
Erzähl-/Schreibstil:
Suzanne Collins schreibt sehr einfache Sätze für jugendliche Leser und spricht in Bildern. Sie hat es verstanden, mit Wörtern und anschaulichen Beschreibungen zu spielen, so dass die Vorstellungskraft des Lesers mehr und mehr geweckt wird. Leider kann sie auch anhand vieler Metaphern verdeutlichen, wie brutal und ausweglos die Kämpfe erscheinen. Wenn man hinter die einfach gestrickten Sätze schaut, findet man ein Horrorszenario vor, dass auf eine völlig anonyme Diktatur hinweist.
Meine Meinung:
Zugegeben, dass Frau Meyer, ihres Zeichens die Erschafferin von Bella und Edward, das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte, ist mehr ein Verkaufshindernis, da nicht alle mit ihr sympatisieren. Da ich aber viele Meinungen über dieses Buch aufschnappen konnte, kaufte ich es mir. Die Geschichte fängt ziemlich vorhersehbar an und für erfahrene Leser (d. h. Vielleser) birgt es nicht die kleinsten Überraschungen. Vielmehr setzt man dann den Focus, so tat ich es jedenfalls, auf die Kämpfe und Katniss, die zu einer sehr mürrischen Heldin wird. Dennoch bewundert man ihren Einfallsreichtum sowie das Ziehen von Schlüssen, das dem Leser nicht verborgen bleibt. Dass Collins hier die Ich-Version erzählt, ist mehr als hilfreich, da man Katniss samt ihrer Macken und Wünsche sowie Geheimnisse kennen lernt. Zudem ist man begeistert von ihrem Überlebenswillen und ich verglich mich zunehmend mit ihr. Wie würde ich handeln? Wir leben in der westlichen Welt und kennen nur die Demokratie. Jeder hat die gleichen Rechte, wir leiden keinen Hunger, auch wenn wir keine Arbeit finden würden, so ist immer noch der Staat da. Im Nordamerika der Zukunft gibt es nur das Kapitol: Ein Bezirk, der die Hauptstadt und zugleich der oberste Befehlshaber ist, regiert von Präsident Snow. Wenn die Leute hungern, interessiert es keinen. Wenn die Leute vor Hunger oder Krankheit sterben, kommt kein Rettungsteam. Hier ist jeder auf sich gestellt, doch Katniss entwickelt durch ihr Jagen ein Tauschgeschäft, damit sie ihre Familie am Leben erhalten kann. Diesen Mut konnte ich nur bewundern und Collins hat somit eine reale und vernünftig handelnde Heldin geschaffen. Die Einzelheiten möchte ich hier nicht wiedergeben, aber Katniss ist mir sehr nahe gekommen mit ihrem Versuch, die Spiele irgendwie zu überstehen. Als das Ende nahte, bereitete ich mich instinktiv auf den zweiten Band vor. Ich hoffe, dass Collins nicht in Nebensächlichkeiten abdriftet und das Buch mit ihren weiteren Erzählungen zu einer Farce werden lässt. Denn das, liebe Mrs. Meyer, haben Sie mit Ihrer Bis(s)-Reihe ja schon vorgemacht.
Fazit: Als Altersgrenze würde ich das 14. Lebensjahr angeben, da es doch sehr brutal wird. Das Buch im gesamten aber, ist eine Mischung aus einer realen Heldin, einer erschreckenden Zukunft und einer fraglichen Liebesgeschichte.Vollständige Rezension lesen
