Im Westen nichts Neues – „All quiet on the Western Front“, ein filmisches TV-Meisterwerk (USA/UK Produktion) aus dem Jahre 1979 von Regisseur Delbert Mann. Ein Klassiker - nach 40 Jahren - als Neuauflage in hervorragender technischer Qualität auf DVD, mit künstlerischer Wirkung. Prädikat: Sehr empfehlenswert, da es ein anspruchsvoller Film ist, der unter die Haut und ins Gehirn geht. Fakt ist: Es ist keine nette Geschichte, die von Remarque als Roman verfasst wurde. Fakt ist: Es ist eins der schönsten Romane – von der künstlerischen, geschichtlichen und handwerklichen Form - der von Remarque geschrieben wurde. Fakt ist: Die Verfilmung von 1979 ist ein gleichwertig hoch qualitativer Film und ebenbürtig dem Film von 1930. In der Fassung von 1930 ist jedoch der „Originalstaub und Plüsch“ der kaiserlichen Epoche einfach besser fühlbar. Bei der Berliner Uraufführung des Films vor über 70 Jahren kam es zu einem Skandal. Auf Anweisung von Joseph Goebbels besetzten die Nazis den Kinosaal und hinderten Kinogäste am Besuch. Die geplante Vorführung wurde abgebrochen, da es zu massiven Pöbeleien im Saal kam. Zur Geschichte Junge deutsche Männer - aus gutem Haus - bereiten sich auf das Abitur vor. Paul Bäumer (Richard Thomas) ist der sympathische Klassenprimus und unser tragische Held. Der Weltkrieg erreicht seinen Höhepunkt und fordert mehr Menschenmaterial. Die Deutschen sind vom fiktiven nahen Sieg benommen und das klare Denken ist ihnen völlig abhanden gekommen. Eltern und Lehrer (Donald Pleasence) beeinflussen massiv die jungen Männer, so dass sie völlig irrational sich dem Kriegsdienst freiwillig stellen. Im Gleichschritt geht es in die Kaserne, wo das erste Erwachen stattfindet. Ausbilder Himmelstoß (Ian Holm) – im bürgerlichen Leben Postbote – schikaniert die Jungen und besonders Paul. Ein herrlicher Spiegel wird den Spießern, Kleindiktatoren und Möchtegernführen im Film vorgehalten, wie ein Mensch nur durch eine Dienstmütze und Dienstrangweisungsbefugnis zum Unmenschen mutiert. Diese Szenen sind zeitlos und verfehlen auch 2007 nicht ihre Wirkung. Nach der Ausbildung geht es an die Front, wo der Dreck, wo das Chaos und die Grausamkeit auf die Männer wartet. Die ersten Toten, der erste Hunger, die körperlichen Erschöpfungen und das tagelange Vegetieren im Unterstand verändert die einstigen Schulkameraden (Behm, Kropp, Detering). Einer nach dem anderen stirbt, keiner stirbt heldenhaft. Die Überlebenden verdanken ihr jämmerliches Dasein einigen „alten“ Kameraden, wie Stanislaus Katczinsky kurz: Kat (Ernest Borgnine) und Tjaden. Einfache Männer aus einfachsten Verhältnissen, mit Familie, Beruf und Lust auf das Leben. Das Sterben geht weiter und selbst in der Zeit des Fronturlaubs bemerkt Paul, dass ein Krieg die Menschen verändert, krank und dumm macht. Wieder zurück in den Schützengräben muss er erleben, wie es schließlich auch Kat „erwischt“ und als kein anderer mehr von den Alten übrig ist, fällt schließlich auch Paul Bäumer selber kurz vor Kriegsende, „an einem Tag, der so ruhig und so still war, dass der Heeresbericht sich auf den Satz beschränkte, im Westen sei nichts Neues zu melden“.Vollständige Rezension lesen
Dieser Spielfilm ist ein Remake des Klassikers aus den 30er Jahren nach dem Roman von Erich Maria Remarque. Ich kannte beide Versionen bereits vom Kino. Welche der beiden Fassungen besser ist, ist schwer zu sagen. Näher an der Vorlage scheint mir die ältere Version, jedoch die bildhaftere dürfte die moderne sein. Der Einsatz von special effects, die es damals eben noch nicht gab, macht dies möglich. Da der neue Film ausschließlich in Farbe gedreht wurde kann man sich besser in die Zeit versetzen und er lässt das Grauen und die Sinnlosigkeit des Krieges in die Gegenwart wirken als Mahnung an die (Über-)Lebenden. Da ich die ältere Fassung bereits als Video besitze, wollte ich auch die neuere Fassung haben.
Insgesamt kaufte ich mir zahlreiche Filme über den ersten und zweiten Weltkrieg. Natürlich darf da "im Westen nichts Neues" nicht fehlen. Dieser Film stellt meiner Ansicht nach die Realität des Krieges am besten dar. Er ist auch der Beste über den vergessenen Krieg (WKI). Diesen Film kann ich allen empfehlen, die sich intensiv mit dem Thema Krieg und dem Verhalten/Leiden der beteiligten Menschen beschäftigen.
Was hier als Directors Cut bezeichnet wird, ist nichts anderes, als die Fassung, welche ich vor Jahrzehnten schon im Fernsehen sah- nur war da der gesamte Film in deutscher Sprache!!! Daß bei der Uniformierung der Soldaten- ganz gleich, ob Deutsche oder Franzosen- der Phantasie sehr viel freier Lauf gelassen wurde und man sich weniger an die geschichtlichen Tatsachen gehalten hat, dürfte den Wenigsten Leuten auffallen. Für mich hat eher der Wunsch nach der Farbversion den Ausschlag gegeben, befindet sich doch die Fassung in schwarz/weiß bereits in meiner Sammlung. Für diesen Film müßte man noch eher Sterne bringen, denn der eine für die Bewertung notwendige Stern ist bereits zuviel. Von mir gibt es die Note 6!!!
Bestätigter Kauf: Ja | Artikelzustand: Gebraucht
Ich habe zwar nie das Buch gelesen aber ich kann mit Sicherhait sagen dass die erste schwarz weiß Verfilmung des Filmes weitaus besser war als das Remake! Alleine nur die schauspielerische Leistung und Aufmachung war sehr mitreißend!
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