Wer hier - ein wenig genasführt vom Einband - glaubt, ein Kinderbuch in die Hand zu nehmen, der wird sehr schnell eines Besseren belehrt. Anfangs mag es noch angehen, das Buch als kindgerecht zu verstehen, bald aber wird die Rede sein von Kampf und Tod, Gewalt und Dunkelheit und zum Ende dann wird es wirklich Ernst, da fließt Blut, da sterben Wesen, und auch wenn es keine Menschen sind, so handeln sie doch so und ihr Ende ist nicht weniger schrecklich, als wenn es Menschen wären. Doch wohlgemerkt: Trotz allem hamdelt es sich hier nicht um eine Schauergeschichte, nicht um ein Actionstück, nicht um Horror, Gewalt oder Triviales, auch wenn all dies im Buch vorkommt und mit Meisterhand beschrieben und geschildert wird. Nein, hier geht es um die Liebe zur Literatur, zum Lesen und Gelesenwerden. Hier sind Hallen und Gewölbe, Keller und Höhlen, Schränke und Regale und Flure angefüllt bis an den äußersten Rand mit Büchern, Büchern, Büchern. Es geht um Geschichten und Geschichtchen, um Geschriebenes, Geprägtes, Eingekratztes, Gedrucktes. Und es geht um noch eines, und das ganz besonders: Um das Ungeschriebene, um all die wundervollen Erzählungen, Romane, Kurzgeschichten, Essays, Gedichte, Oden, Epen, die niemals niedergeschrieben wurden, weil der Autor mit Gewalt und Macht und Geld und Verrat daran gehindert wurde. Und so steht Homunkoloss als tragische Gestalt stellvertretend für all jene, die von einer profitbedachten Buchindustrie ins Dunkel des Vergessens verbannt sind. Das ist die Geschichte hinter der Geschichte. Wer "Die 13 1/2 Leben des Käptn Blaubär" kennt, der stößt hier auf vieles Altbekannte und auf viele alte Bekannte. Doch wo der Käptn noch oft einfach und leicht fabuliert daherkommt, da wendet sich das Blatt in der Stadt der träumenden Bücher. Es wird nicht weniger phantastisch, nicht weniger abenteuerlichst fabuliert, aber es wird ernsthafter, greifbarer und näher ans Herz des Lesers. Über allem jedoch liegt der Geist des Autors und hinter allem lebt seine große Liebe zum Wort, zum niedergeschriebenen Wort. Und wer jemals spät nachts noch mit glühenden Ohren und gebanntem Herzen im Schein der Taschenlampe heimlich unter der Bettdecke las, der will gleich Hildegunst von Mythenmetz immer nur mehr, würde am liebsten all diese Bücher aus ihren Katakomben mitnehmen, entführen, für sich haben und lesen, lesen, lesen...Vollständige Rezension lesen
Auf eine Empfehlung hin kaufte ich dieses Buch mit gutem Gewissen. Der recht umpfangreiche Roman mutet auf den ersten Blick und Lesebeginn mit seinen vielen gezeichneten Bildern und dem Ich-Erzähler als dichtender Dinosaurier "Hildegunst von Mythenmetz" eher wie ein abgedrehtes Kinderbuch als ein spannender Roman an. Anfänglich muss man sich durch recht langwierige Beschreibungen lesen, die geschmacklich nicht unbedingt jedermanns Sache sind und es wirkt teilweise, als wolle der Autor krampfhaft ein interessantes Buch für Personen mit einem Büchertick schreiben und schafft es einfach nicht. Danach entwickelt sich jedoch eine durchaus lesenswerte, spannende und witzige (manchmal auch traurige, gruselige) Geschichte. Eventuell lässt sich meine anfängliche Enttäuschung auch dadurch begründen, dass ich auf Grund der Empfehlung einen Roman vergleichbar in etwa mit den "Scheibenwelt"-Romanen von Pratchett erwartet hatte. Insgesamt würde ich zu diesem Roman und "Trivial"-literaturlesern sagen: "(Weiter-)lesen lohnt sich!" :)Vollständige Rezension lesen
Die Stadt der träumenden Bücher. Eine Stadt vollen bedruckten, beschriebenen Papiers, gebunden, gerollt, egal Hauptsache Papier auf dem etwas geschrieben ist. Läden für Bücher, über Bücher, auf Büchern. Eine Stadt, die nach Buchdruck duftet, wie Seiten raschelt,... und voller Leben steckt. Die merkwürdigsten Gestalten Zamoniens geben sich hier die Klinke (oder sollte man besser sagen die Bücher) in die Hand. Über und unter der Erde begegnet der Leser Abenteuern, Figuren, Gefahren und natürlich Büchern. Dies alles aus der Perspektive eines der berühmtesten Schriftsteller Zamoniens: Hildegunst von Mythenmetz! Die Stadt der träumenden Bücher darf man getrost als ein Meisterwerk von Walter Moers bezeichnen. Er übertrifft (wie immer) sich selbst. Ob beißende Bücher, der Homunkoloss, der Schattenkönig, Bienenbrot (Vorsicht! Es könnten Stacheln darin sein!) oder geheimnisvolle Buchlinge; man weiß nicht, was einen auf der nächsten Seite erwartet. Sicher ist eins: Das Buch ist DAS Buch für Bücherfreunde!Vollständige Rezension lesen
Das Buch ist wirklich genial und ich wüßte nicht wem man es nicht empfehlen sollte - es ist für jeden was dabei! Das Buch sprüht vor Sprachwitz. Insgesamt ist es eine spannende Abenteuergeschichte eines Schriftstellers (Dinosaurier) der in eine Stadt voller Dichter, Autoren und Verleger kommt um nach den besten aller Schriftsteller zu suchen. Hört sich so erst mal langweilig und nach was für Kinder an - aber es ist so witzig und spannend geschrieben und so voller Anlehnungen an bestehendes, das ein Kind das kaum verstehen wird. Z.B. gibt es Buchlinge. Kleine Wesen die jeweils den Namen eines berühmten Autors tragen und seine Werke auswendig lernen (wer sich erinnert: da gab es schon mal ein Buch mit Feuerwehrmänndern die Bücher aufgrund der Zensur verbrennen mußten - da sie das Wissen aber nicht verlieren wollten, lernte jeder ein Buch auswendig um es wiederzugeben...welches Kind weiß das schon?) Diese Buchlinge tragen die Namen von berühmten Dichtern, z.B. Goethe allerdings ist der Name verdreht. Das Buch bietet massig solche Überraschungen und es macht irre Spaß sich danach mit einem zu unterhalten der das Buch ebenfalls gelesen hat um zu sehn, was der andere gefunden hat was man selbst überlesen hat und umgekehrt. Mein absolutes Lieblingsbuch!Vollständige Rezension lesen
Auch wenn man zu beginn denken mag, dass es sich eher um ein kinderbuch handelt, macht gerade dieser charm die Einzigartigkeit des buches aus. Walter Moers begleitet den jungen Hildegunst von Mythenmetz bei seiner Reise herauszufinden wer der Autor des misteriösen Manustript ist, dass ihm sein Pate hinterlassen hat. So zieht er uns in eine Zauberwelt der Literatur und zwingt uns, dass Buch mit einem male durchzulesen. Gerade die vielen Illustrationen machen Moers` Schreibstil aus. Man fühlt sich zurückversetzt in seine Kindheit und geht mit kindlicher Neugier daran herauszufinden, was Hildegunst von Mythenmetz als nächtes über die Stadt der träumenden Bücher erfährt und ob er das Geheimnis um das Manuskript lösen kann.
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