Wer einen gewaltsam erzwungenen innerdeutschen Migrationshintergrund hat, der wird die angenehme Erfahrung machen, seine eher schwermütige Erlebenswelt plötzlich nicht mehr als individuelles Schicksal zu begreifen, sondern Erklärungen für seine besonderen Empfindungen zu erhalten - für seine besondere Empathiefähigkeit, sein besonderes Verantwortungsbewusstsein wie auch die damit verbundenen Schwierigkeiten, einen wirklich passenden Partner zu finden und voller Hoffnung Kinder in die Welt zu setzen. Für die Generation der von Krieg, Flucht und Vertreibung eigentlich nur indirekt betroffenen "Kriegsenkel" kann es dadurch zu einem therapeutischen Buch werden. Alle anderen Leser können sich einen Eindruck davon verschaffen, was es heißt, "Kriegsenkel" zu sein - und mehr Verständnis für diesen Personenkreis aufzubringen. Denn es ist, das zeigt die Lektüre sehr deutlich, schon ein besonderes Privileg, eine tatsächlich glückliche Kindheit im reichen Nachkriegsdeutschland erlebt zu haben.Vollständige Rezension lesen
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