9783936708691LeseprobeRüdiger seufzte. Er wusste, was Dorell trieb - die Anwesenheit Katharinas, von der sie offensichtlich auch von der Existenz seiner Peinkammer erfahren hatte. Es schien ihm nicht der richtige Weg und auch nicht der richtige Zeitpunkt zu sein, aber Dorell abzuweisen wäre jetzt noch schlimmer gewesen. »Gretlin soll heute bei Fronica schlafen«, sagte er. »Halte dich bereit, ich werde dich heute Abend holen.« Dorell schmiegte sich an ihn, und er hielt sie fest im Arm. Sie zitterte. Er kommt in die Schlafkammer, und er ist ihr fremd. Ohne ein Wort nimmt er sie am Arm und führt sie die Stiege hinunter, über den Hof zum Kellerabgang, den er inzwischen wieder freigelegt hat. Sie folgt ihm die kalte Steintreppe hinunter, sie ist barfuß und nur im Hemd. Das Gewölbe ist mit Fackeln erleuchtet, ein Kohlebecken glüht und wärmt den Raum. Sie sieht die Ketten und Foltergeräte, die sie nicht kennt, deren Zweck sie aber erahnt. Mit einem Ruck reißt er ihr das Hemd herunter. Er hat eine lederne Maske in der Hand, die er ihr nun aufsetzt und an ihrem Hinterkopf festschnallt. Dann hält er ihr ein Stück poliertes Metall vor, und sie sieht sich selbst, eine kleine, üppige Frau, nackt und mit einer Schweinemaske vor dem Gesicht. »Sieh dich an!« Seine Stimme ist fremd, und sie klingt kalt. »Sieh dich an. Sieh, was du bist: nicht Dorell, nicht meine Frau - du bist ein Stück Fleisch. Ein Stück Fleisch, das gleich schreit.« Er steckt ihr etwas in den Mund, und als er daran dreht, wird es immer weiter und drückt ihr die Zunge in den Unterkiefer und presst oben gegen den Gaumen. Sie gurgelt. »Es gibt kein Zurück, Hurenfleisch. Jetzt nicht mehr.« Er hat sie gepackt und kettet sie zwischen zwei Säulen, mit gespreizten Armen und Beinen. Ihr wird schwindelig vor Anspannung, fast sehnt sie den ersten Schlag herbei, aber sie hat Angst. Als der Schlag dann kommt, ist er von brutaler Härte, das Leder der Peitsche beisst sich in ihren Rücken, und sie schreit. Er peitscht sie ohne Rücksicht, und bald ist sie heiser. Sie will ihm dienen, und sie will ihm doch alles geben, was er braucht. Aber sie weiß jetzt, dass sie ihm nicht genügen kann; sie wird es nicht aushalten. Sie ist verzweifelt. Doch die Mundpflaume verhindert, dass sie um Gnade bettelt, und die Maske verdeckt ihre Tränen. Sie hat keine Wahl. [Nach seinem Ritterschlag und in seiner neuen, mühsam wiederaufgebauten Burg überfällt ihn nach der »Einweihungsparty« der Puller von Hohenheim, der mächtige Rivale:] Sie hatten ihre Dorfbewohner auf die neu aufgebaute Burg eingeladen. Rüdiger hatte ein Reh, ein paar Wildschweine und Fasane erlegt, die Frauen hatten Brot gebacken und Suppe gekocht. Da es immer noch sommerlich warm war, hatten sie die Tafel in dem kleinen Hof der Kernburg aufgebaut, wo auch das Feuer brannte, auf dem sich die Wildstücke auf dem Spieß drehten, eine Aufgabe, bei der sich Mertlin und Rudolf gewissenhaft abwechselten. Die wenigen Bauern und Bäuerinnen sahen die Burg mit großen Augen an und mit nicht weniger großen die Burgbewohner. Rüdiger hatte seine Dreiviertelrüstung aus dem Schwabenkrieg angelegt und sah hinreichend kriegerisch aus, Katharina w
Produktkennzeichnungen
EAN
9783936708691
ISBN
9783936708691
eBay Product ID (ePID)
98585904
Produkt Hauptmerkmale
Verlag
Marterpfahl
Autor
Gerwalt
Format
Taschenbuch
Erscheinungsjahr
2010
Maße
Gewicht
246g
Zusätzliche Produkteigenschaften
Sprachausgabe
Deutsch
Seiten
164 Seiten
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