Beschreibung von Arabien und seinen Bewohnern. -Geburt, Character und Lehre Mohamed's. - Er predigt zu Mecca. - Flieht nach Medina. - Verbreitet seine Religion durch das Schwert. - Freiwillige oder gezwungene Unterwerfung der Araber. - Sein Tod und sein Nachfolger. - Die Ansprüche und Schicksale Ali's und seiner Abkömmlinge. In dem weiten Räume zwischen Persien, Syrien, Aegypten und Aethiopien* kann die arabische Halbinsel als ein Dreieckvon langen, aber unregelmäßigen Seiten gedacht werden. Vom nördlichen Puncte von Beles** am Euphrat erstreckt sich eine Linie von fünfzehnhundert Meilen bis an die Straße von Babelmandeb und das Land des Weihrauches. Ungefähr die Hälfte dieser Länge kann als die mittlere Breite, von Osten nach Westen, von Bassora bis Suez, vom persischen Golf bis an das rothe Meer, angenommen werden.* Die Seiten des Dreiecks erweitern sich all-mälig, und die südliche Basis bietet dem indischen Oceane eine Front von tausend Meilen. Die ganze Oberfläche der Halbinsel übertrifft die von Deutschland oder Frankreich um das Vierfache, aber der bei weitem größere Theil ist durch die Bezeichnung steinig und sandig gebrandmarkt. Selbst die Wildnisse der Tartarei sind von den Händen der Natur mit hohen Bäumen und üppigen Gräsern bewachsen, und der einsame Wanderer schöpft aus der Anwesenheit des Pflanzenlebens einige Annehmlichkeit und Gesellschaft. Aber in der traurigen Einöde von Arabien wird eine grenzenlose Sandebene nur durch scharfe und nackte Berge unterbrochen, und das Antlitz der Wüste, ohne Schatten oder Obdach, von den senkrechten und drückenden Strahlen einer tropischen Sonne verbrannt. Statt erfrischender Luft verbreiten die Winde, insbesondere aus dem Südwesten, einen schädlichen, sogar tödtlichen Dunst; die Sandberge, die sie wechselnd heben und vernichten, werden den Wogen des Oceans verglichen, und ganze Caravanen, ganze Heere sind umgekommen und von den Wirbelwinden begraben worden. Die allgemeinen Wohlthaten des Wassers bilden einen Gegenstand des Verlangens und Kampfes, und so groß ist der Holzmangel, daß einige Kunst erforderlich ist, die Brennmaterialien zu bewahren und fortzupflanzen. Es fehlt Arabien an schiffbaren Flüssen, die den Boden befeuchten und seine Producte den anliegenden Gegenden zuführen. Die Gießbäche, die von den Bergen stürzen, werden von der durstigen Erde getrunken; die seltenen und abgehärteten Pflanzen, die Tamarinde und Akazie, die ihre Wurzeln in die Felsenspalten schlagen, werden von dem Thaue der Nacht genährt; ein kärglicher Vorrath von Regen wird in den Cisternen und Wasserleitungen gesammelt