Wegen mir hätte sie auch bleiben können wo sie war.
Zur Handlung des Films werde ich hier nichts mehr schreiben, die kann man in vorangegangenen Kritiken bereits lesen.
Okay, ich gebe es zu: Ich bin kein Freund des Genres "Liebeskomödie".
Hin und wieder kommt man aber nicht drumherum sich mit seiner Frau einen Film dieser Gattung anzusehen, so diesmal diesen hier.
Und wieder mal bekommt man die weitgehend vorhersehbaren, genreüblichen Handlungsstränge und Motive vorgesetzt. Ist weiter nicht schlimm, wenn man das ganze charmant und originell umsetzt. Und daran scheitert dieser Film bei mir. Ben Stiller spielt hier wieder mal den sympatischen Lucky Loser, der von einem Fettnäpfchen ins andere stolpert und sich dabei immer tiefer in den Schlamassel reitet, also genau die Rolle die er auch schon als Gaylord Focker
in "Meine Braut, ihr Vater und ich" gespielt hat und auch hier darf er wieder eine Toilette zum Überlaufen bringen. Erstaunlicherweise funktioniert das dann auch erneut ganz gut und erst recht wenn man denn genannten Film nicht kennt.
Aber dann hört´s mit positivem auch schon auf. Der Rest des Personals kann mich entweder schauspielerisch (wie Jennifer Aniston, die hier ziemlich farblos rüberkommt) oder von der Figurenkonzeption her nicht überzeugen. Das
Nebendarstellerpersonal ist derart überzeichnet (der zu versichernde Risikokunde oder auch Stillers Freund, der wohl lustig sein soll, den ich aber nur nervig und abstossend finde, usw.) das es nur abtörnt. Da passt ein halbblindes Frettchen, das als Running Gag ab und zu mal irgendwo dagegenrumpeln darf nur zu gut dazu.
Wer nun der Meinung ist, dass dieser Film keine Chance bei mir hatte, weil ich Liebeskomödien nicht sonderlich mag,liegt allerdings falsch. Noch während des
Sehens kamen mir einige andere in den Sinn, die auch mich begeistern konnten, wie z.B "Während du schliefts" mit Sandra Bullock und Bill Pulmann. Der ist wirklich romantisch, witzig und hat ein angenehmes Figurenensemble und ist für mich ein gelungenes Beispiel einer Liebeskomödie. Und vor allem hat dieser Film einen gravierenden Vorteil: Pullmann und Bullock spielen mit Leidenschaft und Hingabe ihre Rollen. Da kommt das Verliebtsein richtig rüber und man sieht förmlich die Funken zwischen den beiden fliegen. Und das ist dann auch das was mich letztendlich am meisten bei "... und dann kam Polly stört": Die Romanze
Stiller/Anniston kommt hier recht, wie soll ich sagen: seelenlos, distanziert ?, rüber. Das verzaubert mich so ganz und gar nicht.
Meine Frau sagte mir zu meiner Meinung bezüglich dieses Film, ich solle mir nicht immer so viel Gadanken machen. Sie empfiehlt: Hirn abschalten, sich unterhalten lassen, und dann den Film vergessen. Und dafür wäre er allemal gut
genug gewesen. Mag sein, reicht mir aber nicht.Vollständige Rezension lesen
