Kfz-Bremsenprüfstände

Bremsenprüfstand kaufen – Rollen- oder Plattenprüfstand, je nach Verwendung

Bei einem Bremsenprüfstand handelt es sich um eine technische Vorrichtung, mit der Bremsanlagen von Kraftfahrzeugen überprüft werden können. Auf der Straße ist es nach den gesetzlichen Vorgaben nur schwer möglich, bestenfalls mit einem Verzögerungsmessgerät. Unterschieden wird allgemein zwischen einem Rollen-Bremsenprüfstand und einem Platten-Bremsenprüfstand.

Warum soll ich einen neuen Bremsenprüfstand kaufen?

EU-weit gelten für Kraftfahrzeuge gemäß den EG-Richtlinien festgelegte Anforderungen für die Betätigungskräfte am Pedal. Nach den aktuellen technischen Richtlinien darf die Bremswirkung nur in bestimmten Grenzen vom Höchstwert abweichen. Pro Achse gelten folgende Anforderungen:

  • Bei der Betriebsbremse darf der Unterschied maximal 25 % vom größeren Wert betragen.
  • Bei der Feststellbremse (Handbremse), die während der Fahrt betätigt werden kann, ist ein maximaler Unterschied von 50 % zulässig.
  • Bei der Feststellbremse, die während der Fahrt nicht betätigt werden kann, darf die maximale Differenz 95 % betragen. Damit sind vorrangig neue elektronische oder Lkw-Anhänger-Feststellbremsen gemeint.
  • Bei allen Kraftfahrzeugen muss laut gesetzlicher Vorschrift eine prozentuale Mindestverzögerung erreicht werden.

Wie funktionieren Rollen-Bremsenprüfstände?

Die beiden Rollensätze, von denen jeder ein Rad antreibt, dienen dazu, eine Achse gleichzeitig zu prüfen. Ein Elektromotor dient zum Antrieb, und um den Blockierschutz zu überwachen und zum Ein- und Ausschalten, gibt es eine Tastrolle. Die sogenannte Bremsmomentrolle überträgt die Reaktionskraft digital oder analog auf die Anzeige, die zur Protokollierung gegebenenfalls ausgedruckt werden kann. Zur Messung für Fahrzeuge mit Permanent-Allrad müssen Sie einen speziellen Bremsenprüfstand kaufen.

Wann werden Plattenprüfstände verwendet?

Beispielsweise passen tiefergelegte Fahrzeuge mit ihrer verminderten Bodenfreiheit nicht in einen Rollenprüfstand. Das würde eventuelle den Spoiler zerstören. Wenn die Spurweite sehr groß oder klein ist wie bei Quads, muss ebenfalls ein Plattenprüfstand verwendet werden. Gegebenenfalls kommt ein mobiler Bremsenprüfstand zum Einsatz. Große Ackerschlepper sind mit einer breiten Spur und speziellen Reifen ausgerüstet, sodass hier ein Verzögerungsmessgerät zum Einsatz kommt.

Wie arbeitet ein Plattenprüfstand?

Das Fahrzeug fährt mit 5 bis 10 km/h auf die Prüfplatten und wird dann abgebremst. Das bewegliche Oberteil ist mit einer Beschichtung zur Reibwerterhöhung versehen. Das Unterteil ist auf dem Untergrund befestigt. Zwischen den beiden Platten befindet sich ein DMS-Messelement, das die Verschiebung als elektrisches Signal zur Anzeige leitet.

Was sollten Sie noch wissen?

Gebrauchte Bremsenprüfstände kosten gegenüber neuen nur einen Bruchteil. Wenn Sie in Ihrer Werkstatt Hauptuntersuchungen nach § 29 (TÜV-Untersuchung) durchführen, muss Ihr Bremsenprüfstand spezielle Richtlinien erfüllen (Anlage 8d). Das gilt bereits jetzt schon für alle neu eingebauten Prüfstände ab 01.10.2011. Ältere Prüfstände müssen bis Dezember 2019 nachgerüstet werden.