Kein anderer Filmregisseur war so wie Kubrick in jedem Filmgenre zuhause und wenige haben das Filmgeschäft mehr geprägt, als der kauzige, einzelgängerische Perfektionist aus New York, der Szenen endlos wiederholen ließ, bis sie ihm endlich zusagten und der Schauspieler nicht selten bis an die Grenzen ihrer körperlichen und psychischen Leistungsfähigkeit trieb. Kubrick hat mit seinem Schaffen Maßstäbe für so gut wie jede Art Film, die man drehen kann, gesetzt und sein Werk gilt vielen heute als Lehrbeispiel für die perfekte Umsetzung vom Buch auf die Leinwand. In dieser Box sind sieben seiner größten Werke versammelt, und ein jedes ist ein Kunstwerk für sich, das man als Fan des Meisters gar nicht oft genug sehen kann. Die Reise durch Kubricks Werk beginnt mit der 1962 entstandenen Literaturverfilmung "Lolita". Für das Drehbuch arbeitete der Regisseur eng mit dem Autor des damals skandalösen Romans, Vladimir Nabokov, zusammen und schuf so ein dichtes, unter der Oberfläche von erotischen Konflikten dominiertes Meisterwerk, das einen veritablen Skandal auslöste und in einigen Ländern verboten wurde. Sieht man den Film heute, kann man die Aufregung nicht mehr ganz nachvollziehen, freut sich jedoch an den ausgezeichneten schauspielerischen Leistungen von James Mason (Humbert Humbert), Shelley Winters (Charlotte Haze) und v. a. Peter Sellers (Clare Quilty), mit dem Kubrick noch den einzigartigen "Dr. Seltsam" drehte, der hier leider nicht vertreten ist. Weiter geht es mit DEM Science - Fiction - Film schlechthin, "2001 - Odyssee im Weltraum" (1968), der auf einer Kurzgeschichte des Autors Arthur C. Clarke basiert, mit dem Kubrick auch das Drehbuch verfasste. "2001" ist ein Musterbeispiel für die geglückte Umsetzung einer Zukunftsvision und einer der wenigen S - F - Filme, die nicht in den Weltraum verlegte Western sind. Auch heute noch ist "2001" ein Musterbeispiel für beeindruckende Spezialeffekte und den optimalen Einsatz von Musik für einen Film (Ligeti, Richard Strauss, Johann Strauss), der nichts von seiner Faszination verloren hat. Der nächste Film "A Clockwork Orange" (1971), eine Verfilmung des gleichnamigen Kultbuchs von Anthony Burgess löste einen weiteren Skandal aus. Der Film wurde wegen seiner diversen Gewalt - und Sex - Szenen heftig kritisiert, in Großbritannien nahm ihn Kubrick selbst nach kurzer Zeit wieder aus den Kinos. Seine Satire über die Allmacht der Wissenschaft über die menschliche Freiheit hat viele Aspekte der Jugendkultur geprägt, diversen Bands zu ihrem Namen und ihrem Programm verholfen und gilt bis heute als Kultfilm, den man lange Zeit nur in einer geschnittenen Version zu sehen bekommen konnte. Hier nun das Original, das noch immer zu faszinieren und zu schockieren versteht. "Barry Lyndon" (1975) galt vielen als Schritt zurück und wurde viel geschmäht und heftig kritisiert. Kubrick erzählt hier in wirklich wunderschönen Bildern die Geschichte eines Emporkömmlings aus der irischen Provinz , der bis in hohe Adelskreise aufsteigt, nur um wieder da zu landen, wo er herkam. Jede einzelne Einstellung in diesem Film wirkt wie ein Gemälde aus dem 18. Jahrhundert, Kubricks Perfektionismus kommt hier voll zum Zuge, ein wahre Fest für die Augen, das einige kleine Längen in der Handlung vergessen läßt. "Shinig"(1980), entstanden nach dem gleichnamigen Buch von Stephen King, war konzipiert als der "ultimative" Horrorfilm (was nicht ganz gelang), und hat eine alptraumhafte, düstere Atmosphäre, was ihm seinen KulVollständige Rezension lesen
Die Filme Kubricks haben zu ihrer Zeit grundsätzlich Kontroversen ausgelöst, das ging bis zu Morddrohungen nach "Uhrwerk Orange". "Gewaltverherrlichung" und "Anstiftung zur Nachahmung" waren nur einige der Prädikate. Wer dieser Ansicht war hat von seinen Filmen nicht allzu viel verstanden. Nicht zuletzt deswegen war "Uhrwerk Orange" bis 2000 (ein Jahr nach Kubricks Tod) in spießig Großbritannien nicht öffentlich aufführbar. Die Tatsache, dass bei der Uraufführung von "2001" Teile des Publikums den Kionosaal vorzeitig verließen bekräftigt diese Ansicht. Nun, aus heutiger Sicht mag das Massenpublikum seine Filme als langweilig betrachten oder zumindest mit einem großen Fragezeichen versehen. Man sucht in seinen Werken Action und Effekte um der Effekte Willen genauso vergeblich wie etwa erotische Elemente im heutigen Sinne. Man muss danach suchen und sie erkennen. Fast 40 Jahre nach "Uhrwerk Orange" scheint das nicht mehr zeitgemäß. Kubrick verstand es wie kein anderer Regisseur, diese Elemente, die das Wesen seiner Filme sogar bestimmen, in sein Werk einzubauen und bildlich zu gestalten. Man wird in den Filmen immer wieder auf dieselben Elemente stoßen. Effekte mit Licht und Schatten (die Kasernentoilette in "Full Metal Jacket", "Lolita" beim ersten Auftreten, die Bar in "Shining", Landschafts- und Außenaufnahmen in "Barry Lyndon"), Gänge und Korridore spielen eine ebenso große Rolle ("Shining", Full Metal Jacket", "2001") und die Starrheit, beinahe Festgefrorenheit der Charaktere in nahezu allen seinen Filmen. Kubrick arbeitete weniger mit Dialogen als mit Bildern und Eindrücken. Und genau deshalb kann man Kubricks Filme im Vergleich zu aktuellen Produktionen heute ausnahmslos als Meisterwerke bezeichnen. Er verstand es bis heute wie kein anderer eine unglaubliche Komplexität an Inhalten und Ideen mit einem minimalen Anteil an Sprache und Dialog zu verdeutlichen. Besonders deutlich wird dies in "2001". Kubricks Charaktere sind starr und zunächst unbeweglich. Kubricks Sprache ist das Bild. Und das beherrschte er wie kein anderer. Bemerkenswert bei dieser Zusammenstellung ist noch, dass Kubrick grundsätzlich völlig voneinander unabhängige Themenbereiche in seinen Werken bearbeitet und verewigt hat. Vom pädophilen Humbert in "Lolita" bis zur göttlich inspirierten Science Fiction in "2001". Von der Hommage an das 18. Jahrhundert ("Barry Lyndon", "2001") bis zum Anti-Kriegs-Drama "Full Metal Jacket". Vom plakativen Psycho-Horror in "Shining" bis zum menschlichen Psycho-Drama in "Eyes Wide Shut", vielleicht sein anspruchsvollster und undurchdringlichster Film, dessen Aufführung er nie erleben durfte. Wenn man von seinem Frühwerk und seinen keineswegs weniger anspruchsvollen Kurzfilmen aus den 50er-Jahren absieht, fehlt in diesem Paket lediglich "Dr. Seltsam" und "Wege zum Ruhm". Jedenfalls: "2001" ist der Maßstab des Science-Fiction-Films (es knallt und zischt nunmal nicht im Weltraum), die Unendlichkeit und Einsamkeit des Alls wird hier, auch 40 Jahre nach seiner Fertigstellung (!), in bisher unerreichter Art und Weise dargestellt. Stanley Kubrick hat mit jedem seiner Werke individuelle Meilensteine in der Filmgeschichte gesetzt und es ist davon auszugehen, dass diese in dieser Form in absehbarer Zeit nicht wieder erreicht werden. Das wäre ja auch nicht zeitgemäß. "A Life in Pictures" zeigt in diesem Zusammenhang noch seltene und inzwischen bedeutende private Aufnahmen. Somit ist diese filmhistorische Packung mehr als empfehlenswert.Vollständige Rezension lesen
Diese erste Ausgabe als Box ist hochwertiger gestaltet (Blaue Box), als die nachfolgenden. Karton, Hüllen sind besser, die DVDs sind schöner bedruckt. Das ganze ist liebevoller gestaltet. Der wichtigste Unterschied aber: Die Filme liegen hier im Gegensatz zu manchen in der 'schwarzen' Box in der originalen Aspect Ratio vor. Beispielsweise ist Eyes Wide Shut in 4:3, was bedeutet, daß z.B. Nicole Kidman nicht 'unten abgeschnitten' ist. Das hätte der Meister nicht gewollt!
Eine Sammlerbox mit lauter Kultklassikern, 7 gänzlich unterschiedliche Filme, keiner ist wie der andere. Das komplette Spektrum des Stanley Kubrick aus seiner langjährigen Schaffenszeit von ca. 40 Jahren. Ein absolutes Muss in jeder DVD Sammlung.
Aktuelle Folie {CURRENT_SLIDE} von {TOTAL_SLIDES}- Meistverkauft in DVDs & Blu-rays
Aktuelle Folie {CURRENT_SLIDE} von {TOTAL_SLIDES}- Hier sparen: DVDs & Blu-rays